Tanzen, Plattln, spielen, feiern – weit über 2.000 Nachwuchstrachtler aus 58 Vereinen des Gauverbands I trafen sich in Teisendorf zum Gaujugendtag – Großer Festumzug und abwechslungreiches Programm – von Monika Konnert
Teisendorf: Es war ein Gaujugendtag der Superlative. Weit über 2.000 Nachwuchstrachtler aus 58 Vereinen des Gauverbands I und acht Jugendmusikkapellen marschierten im Festzug mit, über 70 Gruppen und Solisten aus fast allen teilnehmenden Vereinen zeigten auf acht Bühnen ihr Können im Tanzen, Plattln, Musi spielen oder singen. Bei schönstem Sommerwetter tobten sich die Kinder und Jugendlichen auf der Wiese neben den großen Festzelten aus, maßen sich im Fingerhakeln, versuchten sich im Seilziehen gegen Gewicht, im Bierkästen steigen, Fussballkegeln oder Maßkrugschieben und hatten großen Spaß auf der Kirchweihhutsche oder der Hüpfburg. Für die Jugendleiter und Eltern, die die Kinder und Jugendlichen begleiteten, war es oft gar nicht einfach, die Rasselbande zusammenzuhalten und dafür zu sorgen, dass alle pünktlich zu ihrem geplanten Auftritt erscheinen.
Um 11 Uhr startete der Festzug vom Markplatz aus durch die Marktstraße und Lindenallee bis zum Festzelt in der Vogelau. Selbst die von weiter her angereisten Teilnehmer hatten es pünktlich zum Treffpunkt geschafft. Angeführt wurde der Festzug von der Jungmusi Teisendorf, der die Gaustandarte, der Gauvorstand, die Gaujugendgruppe und die Kinder und Jugendlichen des Festvereins, „D`Raschenberger“ Teisendorf folgen. Die darauffolgenden Züge waren nach den Gebieten des Gauverbands, Rupertiwinkel, Mangfall, Berchtesgaden, Simssee, Inn-Salzach, Traunstein, Bad Reichenhall und Nördlicher Chiemgau geordnet und wurden jeweils von einer Jungmusikantenkapelle angeführt. Die Musikkapellen kamen aus Teisendorf, Ainring, Großhöhenrain, Palling, Traunwalchen, Surberg, Leobendorf und Kirchanschöring mit Tengling und Petting. Im Zelt angekommen gab es erstmal für alle ein ausgiebiges Mittagessen, bevor das Programm auf den Bühnen startete. Eine der Bühnen war im Innenhof des Teisendorfer Seniorenheims St. Elisabeth aufgestellt, das unweit des Festzeltes liegt. Die Heimbewohner konnten sich den ganzen Nachmittag über an den Darbietungen der Nachwuchstrachtler erfreuen und spendeten reichlichen Applaus. Nach Ende des Programms gegen 16:30 Uhr war bis circa 18 Uhr freier Tanz angesagt, zu dem die Musik „Trumpf oder Kritisch“ aufspielte.
Neben allem Feiern, Spiel und Spaß konnten die Teilnehmer und Gäste des Gaujugendtages auch Neues erfahren oder ihre Kenntnisse zur baierischen Sprache, zu Heimat und Brauchtum testen. Am Stand des Fördervereins Baierische Sprache und Dialekte lagen Fragebogen zu baierischen Begriffen auf, die man ausfüllen konnte. Bei Begriffen wie „Kirwizeina“ oder „Schdembn“ war das gar nicht so einfach. Beim Stand des Sachgebiets „Mundart-Brauchtum-Laienspiel“ des Gauverbandes I konnte man bei einem Fragespiel und einem Monopoly-Brauchtumsspiel mitmachen. Das Zentrum für Musik und Literatur des Bezirks Oberbayern stellte seine Aufgaben und Projekte vor. Auch die Teisendorfer Blaulichtorganisationen Freiwillige Feuerwehr (FFW), Bayerische Rotes Kreuz (BRK), Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und Bergwacht waren vertreten. So mancher Nachwuchstrachtler war fasiziniert von dem neuen Feuerwehrauto, dessen technische Inneneinrichtung in Augenschein genommen werden konnte.
Müde, aber mit vielen schönen Erinnerungen und Begegnungen mit Gleichgesinnten ging es am späten Nachmittag nach einem perfekten Tag zurück nachhause. Die Trachtenverbände im Gauverband I müssen sich um den Nachwuchs keine Sorgen machen, das hat der Gaujugendtag eindrucksvoll gezeigt. Und das was die gstandenen Trachtler können, kann die Trachtenjugend auch, sich von ihrer schönsten Seite zu präsentieren und gemeinsam zu feiern, bis die Puste ausgeht, frei nach dem Motto: „Treu dem guten alten Brauch.“
Bericht und Bilder Monika Konnert – Eindrücke vom Jugendtag des Gauverbandes I in Teisendorf
