Kultur

Kulturclub Stephanskirchen – Vom Kulturvirus erfasst

Das ist endlich einmal eine positive Long-Covid-Variante: Als Corona und die damit verbundenen Maßnahmen Land und Leute fest umklammert hatten, beschlossen einige Kulturliebhaber aus Stephanskirchen im Sommer 2020, etwas für die Menschen der Region zu tun. Sie organisierten unter der Überschrift „Sommer dahoam“ die erste Kulturwoche Stephanskirchen und sorgten so für einige lichte Momente in trüber Zeit. „Wir wollten da auch Künstler und Wirte unterstützen“, erzählt Lonika Herzog, die von Anfang an dabei war. „Wir haben einen Plan gemacht und die Veranstaltungen so konzipiert, dass sie den damaligen Bestimmungen entsprechend durchgeführt werden konnten. Zum Beispiel haben wir vieles draußen gemacht und auf den Abstand von zwei Metern unter den Zuschauern geachtet.“

Die Premiere von „Sommer dahoam“ wurde für Künstler, Wirte, Organisatoren und Zuschauer ein voller Erfolg und aus dem Projekt wurde ein Verein, dem heute, nach fast drei Jahren, die Allgemeinnützigkeit anerkannt wurde. „Seit diesem Mai dürfen wir uns offiziell e.V. nennen“, sagt Herzog. So viel zu den positiven Nachwirkungen von Corona.

Doch jetzt die Hände in den Schoß zu legen, wäre nicht die DNA der Vereinsmitglieder. Obwohl es wegen des Preussler-Jahres in dieser Saison keinen „Sommer dahoam“ geben wird, sind und wurden auch heuer einige kulturelle Leckerbissen geplant. So gab es im Juni einen Poetry-Slam-Frühschoppen im Simsseer Biergarten sowie eine Matinée im Gasthaus Antretter mit dem Arche-Orchester.

Opernfreunde kommen am Samstag, 22. Juli auf ihre Kosten. Im Schlossberger Pfarrheim bittet der Kulturclub ab 20 Uhr zum Opernabend mit Markus Herzog, Yvonne Steiner und Franz Hawlata.

Ebenfalls fest steht der Flamenco-Abend mit dem jungen Gitarrenwunder Benno Panhans am Donnerstag, 27. Juli, wiederum beim Antretter. Dabei spielt der Gewinner mehrerer Gitarrenwettbewerbe nicht nur alleine spanische Folklore – er wird dabei auch von der Flamenco-Tänzerin Amor al Arte unterstützt.

Auch an einer Freilicht-Theateraufführung sind die Vereinsmitglieder derzeit dran, ein definitives Datum kann Lonika Herzog, die mittlerweile Kassiererin im Club ist, allerdings noch nicht nennen. „Wir schauen auf jeden Fall darauf, dass wir ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine stellen“, sagt Lonika Herzog. Die bunte Mischung unter den Mitgliedern ist es auch, was sie immer noch so fasziniert im Verein. Sie erzählt: „Elisabeth Gürtler, unsere Vorsitzende, ist zum Beispiel für die Popmusik zuständig und ich für die Klassik. Trotz aller Unterschiede haben wir uns auf Anhieb gut verstanden.“

Sie erinnert sich an das erste Konzert des Kulturclubs. Das war Mulo Francel von Quadro Nuevo – ebenfalls beim Antretter. Der passte auch perfekt ins Konzept des Kulturclubs. „Wir wollen auf jeden Fall darauf schauen, dass wir vorwiegend hiesige Künstler nehmen“, sagt die Kassiererin. Bei der Planung können sich die derzeit 33 Vereinsmitglieder auch auf die Unterstützung der Gemeinde Stephanskirchen verlassen. Lonika Herzog: „Wenn bei einer Veranstaltung ein Defizit entstehen würde, das wir nicht aus der Vereinskasse bezahlen können, springt die Gemeinde ein. Über diese Absicherung sind wir sehr dankbar.“ Übrigens: Stephanskirchen ist eine schuldenfreie Kommune.

Damit aber die Gemeindekasse so wenig wie möglich belastet wird, hofft der Kulturclub auf weitere Mitglieder und Spender, denen die Kultur in Stephanskirchen ebenso am Herzen liegt wie den Gründern des Vereins. Ein erstes Kennenlernen der Vorstände ist an jedem ersten Mittwoch im Monat möglich – dann trifft sich der Kulturclub zu seinem Stammtisch mit Livemusik.

Text: af – Fotos: Kulturclub Stephanskirchen e.V.

Beitrag entstand in Kooperation mit dem Wendelstein Anzeiger – www.wendelstein-anzeiger.de


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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