In stiller innerlicher Teilname, verbunden in kameradschaftlicher Vertrautheit, nahm die Dorf-und Glaubesgemeinschaft Abschied von Gerhard Kirchner, der im 86. Lebenjahr stehend, im Kreise seiner Famile verstorben ist. Ein langer Lebensweg, an dessen Anfang in den Nachkriegsjahren Flucht und Vertreibung stand, fand ein geborgenes Ende.
„Wer glaubt ist nicht alleine“ ,so die Worte der Gemeindereferentin Gundula Langer- Kochinke, Worte die auch den Lebensweg von Gerhard Kirchner beschreiben. Untrennbar ist die Benennung seines Namen mit seiner „Deutschen Bundespost“ verbunden. In Raubling wo die Familie nach der Flucht neue Heimat fand, begann seien Ausbildung und Postbotentätigkeit. Später wechselte er in die mittlere Laufbahn, versah den Schalterdienst in Raubling. Mit Beginn des Postamt Neubeuern, zuerst am Marktplatz, dann an der Schloßstraße war er bis zu seinem Ruhstand als Betriebsleiter tätig. Umsicht, Ruhe und Hilfsbereitschaft zeichneten seine Schalterarbeit aus sowie die Mitarbeit mit den Kollegen. Pflichtbewußsein war für ihn eine bezeichnende Aufgabe. Ausflüge mit der Familie, Ehefrau und zwei Töchtern waren ein Merkmal, keine großen Reisen, weil es bei uns am schönsten ist, meinte er einmal. Mit der Schaffung des Eigenheimes in Altenmarkt erfüllte er sich einen Traum. Hier war er umfangreich tätig – um und im Haus. Seine kleine Werkstatt war sein Kernstück. In seinem Ruhestand fand er Ausgleich in seiner Tätigkeit in der Pfarrgemeinde, wo er Mitglied des Pfarrgemeinderates und der Kirchenverwaltung war. Die Kameradschaft der Gebirgschützenkompanie war für Gerhard Kirchner Beleg seiner Mitgliedschaft. Tradition und Brauchtumspflege waren auch ein Wesensteil des Verstorbenen, die Bewältigung gemeinsamer Aufgaben sowie das gesellige Treffen nach getaner Arbeit oder einem Ausrücktermin. Sein Lachen steckte an. Auf seine Teilname war Verlaß. Bei Schießveranstaltungen war Gerhard Kirchner mehrfach in den Siegerlisten zu finden. Höhepunkt sicher der Sieg beim Bundesschießen in der Seniorenklasse. War auch sein Name nicht allen geläufig, war doch der weiße wallende Bart sein sichtbartes Erkennungszeichen. Die Mitgliedschaft im Trachtenverein Neubeuern, das Tragen des Beurer Gewand verkörperten seine Bodenständkeit. Dies galt auch für die Mitgliedschaft im Schiffleutverein Neubeuern, wo seine Mitarbeit große Wertschätzung fand. Worte des Dankes, der Anerkennung und Anteilname sprachen Richard Schubert von der Post, Georg Wachinger für die Schiffleute und Hauptmann Sepp Stadler von der Gebirgschützenkompanie Neubeuern. Deren Fahnen sowie die der Freiweilligen Feuerwehr führten die Treuergemeinde zur letzten Ruhestätte. Ein Ehrensalut war Bekundung für einen geschätzten Kameraden, Freund und Wegbegleiter. Die Trauerfeier für Gerhard Kirchner, der auch der Musik eng verbunden war, wurde begleitet von einer Saitenmusik soweie der Beerdigungsmusik.
Bericht und Bilder: Thomas Schwiteck Thomas