„Mein Wunsch für das neue Pfarrheim: Dass sich viele unterschiedliche Menschen in den Räumlichkeiten wohl fühlen und dass in diesen Begegnungen spürbar wird, wozu Jesus die Jünger ausgesandt hat: „Friede diesem Haus!“, eröffnete Pfarrer Paul Janßen nach dem Abschluss der Renovierungsarbeiten das „neue Aschauer Pfarrheim“.
Mit einem großen Festgottesdienst umrahmt vom Orchester, vom Kirchenchor und Picantus-Chor unter der Gesamtleitung von Christine Klinger feierten die Aschauer das Ereignis. Die Fahnenabordnungen aller Vereine, Männer und Frauen in der Tracht ihrer Vereine und Korporationen, die Vertreter der Kirchenverwaltungen und des Pfarrgemeinderates und Bürgermeister Simon Frank mit den Vertretern des Aschauer Gemeinderates feierten miteinander das neue Haus; die Gebirgsschützenkompanie Aschau schoss einen Ehrensalut zu diesem Ereignis. Gläubige aus allen Pfarreien des Pfarrverbands Oberes Priental, aus Frasdorf, Umrathshausen und Sachrang freuten sich mit den Aschauer Männern und Frauen über das gelungene Werk. „Schön ist es geworden unser neues Pfarrheim“ pflichteten die Besucher ihrem Pfarrer bei, „es war aber auch eine Mordsarbeit“.
Pfarrer Janßen und Verwaltungsleiterin Regina Schlemer bedankten sich bei allen, die zum Erfolg des Projektes beigetragen haben, allen voran bei Kirchenpfleger Werner Weyerer, der täglich auf der Baustelle anzutreffen war und als Motor der Arbeiten und Vorarbeiter im besten Sinne des Wortes vorbildhafte Arbeit bei allen Gewerken lieferte. Sein ständiger Spruch auf der Baustelle sei: „Das machen wir selbst, dann sparen wir Geld“, gewesen und so geschah es dann auch immer. Ihr Dank galt den Architekten und Planer, den Handwerkern und den vielen ehrenamtlichen Kräften, die ohne große Aufforderung stets in großer Anzahl auf der Baustelle anzutreffen waren. Die ausführenden Firmen kamen fast alle direkt aus Aschau und der Region, das erleichterte Vieles, „da kein Handwerksmeister im Nachgang ausgerichtet werden möchte“. Zusammen mit Pfarrer Paul Janßen pflanzte Bürgermeister Simon Frank einen Apfelbaum vor dem Eingang. verbunden mit dem Wunsch, das Leben im Pfarrheim möge ebenso florieren wie dieses junge Bäumchen.
Bereits 2019 stellte die Aschauer Kirchenverwaltung den ersten Antrag auf eine Renovierung des Pfarrheims aus dem Jahre 1977. Das Heim sei in die Jahre gekommen und entspreche nicht mehr den Ansprüchen, die an ein heutiges Pfarrheim gestellt werden, sei es im Bereich Energie und Heizung, beim Brandschutz oder bei der Ausstattung der Räume – nach über 40-jähriger intensiver Nutzung stehe eine Grundsanierung an. Unter Federführung des Architekturbüros „m²-Architekten“ in München wurde gemeinsam mit der Kirchenverwaltung ein umfassendes Sanierungskonzept ausgearbeitet. Nach einer umfangreichen Vorplanungsphase erteilte das Erzbischöfliche Ordinariat München im April 2022 die Baugenehmigung; damit verbunden war auch die Zusage, dass 85 Prozent der Baukosten durch das Erzbistum München und Freising übernommen werden, 15 Prozent hat die Pfarrgemeinde selbst zu erbringen. Das Gesamtbudget des Umbaus beträgt rund 1,12 Millionen Euro, für die energetische Sanierung steuert auch der Bund 74000 Euro bei.
Im Vordergrund der Maßnahmen vom Dach bis zum Keller standen eine energetische Sanierung samt dem Einbau einer neuen Pellets-Heizung, die Verbesserung der Barrierefreiheit durch die Erneuerung und Vergrößerung des Behinderten – WC und die Gestaltung eines barrierefreien Zugangsweges zum Pfarrheim. Zudem galt es, die aktuellen Brandschutzbestimmungen zu erfüllen und einen zweiten Notausgang zu errichten. Der Wunsch vieler regelmäßiger Pfarrheimbesucher nach mehr Tageslicht im Saal und einer Garderobe im Eingangsbereich wurde ebenfalls umgesetzt.
Pfarrer Paul Janßen gab dem neuen Haus und allen, die es künftig nutzen werden den Segen der Kirche. „Das Gemeinschaftsleben braucht Räume für die Begegnung und Orte, an denen man zusammenkommen kann. Sinn und Zweck eines Pfarrheims wie des unseren ist es, solche Gemeinschaftsräume zu schaffen, sie ansprechend zu gestalten und – wenn es Not tut – von Zeit zu Zeit von Grund auf zu renovieren. Die meiste Zeit im Jahr brauchen Gemeinschaft und Begegnung Orte, an denen man zusammenkommt – egal, wie gerade die Witterung ist – Räume, in denen miteinander gefeiert, gearbeitet, die Freizeit verbracht, der Glaube gelebt, Freundschaft gepflegt, Unterstützung erfahren und der Zusammenhalt gefördert wird. Sinn und Zweck eines Pfarrheims ist es, solche Räume zu schaffen und bestmöglich zu erhalten. Das Pfarrheim ist für alle da. Wir werden an den Pfarrheimtüren nicht danach fragen, ob jemand betet oder nicht, ob jemand katholisch, evangelisch, konfessionslos ist oder einer anderen Religion angehört, ob jemand ausgetreten ist oder die Kirchen- und Pfarrzugehörigkeit aufrechterhält. Das Pfarrheim ist kein Haus für einen inneren Zirkel, sondern Begegnungsstätte für viele unterschiedliche Menschen. Dennoch ist dieses Haus nicht einfach ein neutrales Gebäude, „chemisch rein“ von jeder christlichen Wirkung nach außen. Wir wissen uns als Pfarrgemeinde dem Grund und der Mitte unserer Gemeinschaft verpflichtet: Jesus Christus mit seine Frohen Botschaft und seiner Einladung: „Kommt alle zu mir!“
Zu einer Einweihungsfeier gehört auch ein gutes Essen und so saßen nach der Einweihung alle miteinander einträchtig im neu angelegten Garten des Pfarrheims unter der großen Linde und ließen sich Bier und Brotzeit schmecken.
Bericht und Bilder: Heinrich Rehberg
Pfarrer Paul Janßen gab dem neuen Haus und allen, die es künftig nutzen werden den Segen der Kirche.
Kirchenverwalter Werner Weyerer, der Motor der Renovierungsarbeiten
„… und grabe ich noch ein Apfelbäumchen ein“ Bürgermeister Simon Frank und Pfarrer Janßen setzen einen Apfelbaum vor dem Eingang zum Pfarrheim Weihe des Hauses
Der große Saal – neu gestaltet mit moderner Konferenztechnik
Festgottesdienst in der Pfarrkirche
Prozession zum neuen Pfarrheim