Dem Ziel, innerhalb des Vereins der Freunde von Herrenchiemsee mehr als 500 Mitglieder zu wissen, will dessen Vorsitzender Dr. Friedrich von Daumiller schon bald nahe kommen. Zuversichtlichkeit war bei der Jahresversammlung in der Schlosswirtschaft von Herrenchiemsee allein deswegen erkennbar und begründet, weil der ehrenamtlich geführte Verein höchst Interessantes über die Herreninsel hinaus erforscht, niederschreibt und weitergibt.
Wie in vielen Vereinen, Organisationen und Verbänden waren auch die Freunde von Herrenchiemsee durch Corona in der öffentlichen Wahrnehmung eingeschränkt worden. Doch die vom Verein vorangetriebene und im Jahr 2021 wieder mögliche Wiedereröffnung des Inseldomes durch den Freistaat Bayern und nach Gesamtkosten von 2,55 Millionen Euro war und bleibt ein wahrer Lichtblick und Magnet – was die aktuellen Nachfragen nach Führungen belegen, die in guter Abstimmung mit der Bayerischen Schlösser- und Seenverwaltung erfolgen. Dr. Wolfgang Berka, Zweiter Vorsitzender des Vereins informierte über derzeitige Bemühungen des Vereins, dass aufgrund der Wiederherstellung auch wieder Gebeine der zuletzt für Herrenchiemsee zuständigen Pröpste wieder ihre letzte Ruhestätte im Inseldom bekommen werden. Verheißungsvolle Gespräche sind im Gange. Zugleich brachte Dr. Berka die Hoffnung zum Ausdruck, dass das vor der Inseldom-Eröffnung geschaffene Inseldom-Modell, das zwischendurch verschwunden war, wieder an den Platz der Geschichte zurückkommen wird.
Antrag zum Weltkulturerbe – Abwartung
Bewegend für den Verein war im abgelaufenen Jahr der Antrag der Bayerischen Königsschlösser zum Weltkulturerbe, hier wurde der aktuelle Bürgerentscheid in der Gemeinde Schwangau noch abgewartet. Ein Dank galt der in Bälde ausscheidenden Priener Tourismus-Chefin Andrea Hübner, sie wechselt zum 1. August zum Münchner Literaturhaus, aber sie bleibt wohnhaft in Prien und auch im Beirat Mitglied. Eine positive Tendenz zeichnete sich in der Befragung der Mitglieder ab als es darum ging, eine Herausgabe zur Geschichte des Chiemgaus finanziell zu unterstützen. Landtagsabgeordneter Klaus Stöttner, der im Herbst nach 20 Jahren aus den Diensten des Bayerischen Landtags ausscheidet, bedankte sich für die gemeinsame Zeit und bat, dass nach dem Inseldom und nach der Wiederöffnung der Schlosswirtschaft in dessen großem Haus auch der I. und II. Stock so hergerichtet wird, dass Herrenchiemsee wie zu Verfassungs-Beratungsfeierlichkeiten ein Ort der besonderen Zusammenkünfte wird. Zustimmung fand auch der Bericht von Schatzmeisterin Charlotte Münch zumal der Verein in den letzten Jahren sparsam wirtschaftete.
Nächste eigene Veranstaltungen und Termine der Freunde von Herrenchiemsee sind am Sonntag, 2. Juli um 15.30 Uhr das Kirchenpatrozinium in der Herrenchiemsee-Kirche St. Maria, am Samstag, 22. Juli eine Buch-Vorstellung in der Reihe der Gesamtwerke zu den Erkenntnissen aus den Ausgrabungen von Herrenhiemsee, am Samstag, 30. September eine Studienfahrt nach Salzburg sowie die Wiedereröffnung des Verfassungsmuseums auf der Herreninsel am 10. August. Empfohlen wurde auch die heuer wieder mögliche Teilnahme an der König-Ludwig-Nacht am 25. August anlässlich des Gebucrts- und Namensfestes des „Märchen-Königs“. Über den anschließenden Vortrag von Prof. Dr. Ursula Münch zum 75jährigen Verfassungsjubiläum auf Herrenchiemsee berichten wir noch gesondert.
Fotos: Hötzelsperger – Eindrücke von der JHV des Vereins „Vereinigung der Freunde von Herrenchiemsee e.V. – sowie Archiv-Bild von der Eröffnung des Inseldoms 2021
Große Erleichterung nach Schwangauer Bürgerentscheid
Die Bürger der Gemeinde Schwangau stimmten einen Tag nach der JHV von den Freunden von Herrenchiemsee bei einem Bürgerentscheid für einen Welterbe-Antrag für Schloss Neuschwanstein ab, damit haben die Einwohner von Schwangau im Allgäu grünes Licht gegeben. Für Dr. Fritz von Daumiller, dem Vorsitzenden der Herrenchiemsee-Freunde eine große Erleichterung, er sagte: „Da fällt uns ein großer Stein vom Herzen, das Weltkulturerbe-Bemühen ist uns seit vielen Jahren ein hohes Anliegen. Mit Zuversicht wollen wir jetzt die weiteren Schritte beraten und angehen“.
