Noch gar nicht eröffnet – und schon stehen die ersten vier Wohnmobile mit auswärtigen Kennzeichen auf dem neuen „Alpen Camping“ Wohnmobilstellplatz am ostwärtigen Ortseingang von Aschau an der Bernauer Straße. Mit einer kleinen Feier wurde die neue Anlage von Bürgermeister Simon Frank gemeinsam mit der Wirtsfamilie Heinrichsberger eröffnet. Zahlreiche Gemeinderäte aus allen Fraktionen machten sich persönlich ein Bild über das Projekt, das in den letzten Wochen und Monaten so oft auf der Tagesordnung stand, ebenso zahlreich kamen die Gemeindebürger um sich über den neuen Platz unmittelbar neben dem Naturschwimmbad. Im Festzelt am Rande des Platzes zapfte der Leiter der Tourist Info Aschau Herbert Reiter das erste Fass Bier an und die Mauserwegerl Musikanten spielten zur Unterhaltung auf. Werner Heinrichsberger spendete den gesamten Erlös des Eröffnungstages für die Jugendabteilung der Aschauer Feuerwehr.
„Es war ein weiter Weg von der grünen Wiese bis zur jetzigen Gestaltung des Platzes“ erinnerte Bürgermeister Frank „und es galt einige Widerstände im Dorf zu überwinden. Aber das Ergebnis spricht für sich selbst: wer als Wohnmobilist hier auf diesem Platz nicht bleibt, ist selber schuld“. Unmittelbar am Ortseingang gelegen, bietet die Alpen-Camping Wohnmobilanlage die Möglichkeit das Auto stehen zu lassen und zu Fuß oder mit dem Fahrrad in wenigen Minuten mitten im Ort zu sein, sei es zum Einkaufen oder zum Besuch in einer der nahe gelegenen Gaststätten. Das Vorhaben war im Dorf nicht unumstritten, einige Kritiker sahen ihren freien Blick beim Vorbeifahren von der Straße aus auf das Schloss und das Priental durch die Wohnmobile auf dem Platz eingeengt, andere fürchteten zusätzliche Lärmbelästigungen und zusätzliche Luftverschmutzung im anerkannten Luftkurort durch laufende Motoren und ein erhöhtes Verkehrsaufkommen. Alle diese Kritiker müssten jetzt verstummen, wenn sie das Ergebnis der Bauarbeiten betrachten. Aus einer nassen sauren Wiese ist ein schöner befestigter Platz geworden, der nicht versiegelt ist und die Niederschläge weiterhin aufnehmen und ableiten kann. Durch die Entwässerung wird es in Zukunft keine nassen Flecken mehr auf der Wiese geben und die Mücken werden sich andere Brutorte suchen müssen. Rund um das Gelände und zwischen den 48 einzelnen Stellplätzen wurden zahllose Weißbuchen gepflanzt, die in wenigen Jahren als dichte Hecke den Platz von der Straße aus unsichtbar machen, aber dennoch weiterhin den Blick ins Priental und das darüber schwebende Schloss gewähren werden.
„Das Vorhaben hatte einen stolzen Preis, die Kosten haben sich gegenüber den ersten Kostenvoranschlägen deutlich erhöht, trotzdem haben wir das begonnene Vorhaben nicht abgebrochen, sondern erfolgreich zum Ende geführt. Ich glaube das Ergebnis kann sich sehen lassen“.
Stolz führte Werner Heinrichsberger junior durch die Anlage, die auf dem neuesten Stand der Technik für Wohnmobilstellplätze ist. Der vollautomatische Platz „Alpen Camping Aschau“ verfügt über 48 Parzellen, jede mit Strom-, Abwasser- und Frischwasseranschluss ausgestattet. Die Schrankenanlagen bei Ein- und Ausfahrt funktionieren über die Kfz-Kennzeichenerkennung. Im Zentralgebäude am Westrand des Platzes sind alle für die Wohnmobilfahrer wichtigen Funktionen unter einem Dach zusammengefasst. Die zentrale Camper-Clean-Entleerungs- und Reinigungsstation bietet den Gästen ein vollautomatisches Reinigungs- und Entsorgungssystem für ihre Toilettenkassette. Dabei nutzt die Station ausschließlich umweltfreundliche Sanitärzusätze ganz ohne Chemie und passt die Reinigungsintensität dem jeweiligen Verschmutzungsgrad an. Im Gebäude mit den sanitären Anlagen sind moderne Duschen, WCs, Behinderten-WC, Waschmaschine und Trockner integriert. Die Duschen, WCs, Frischwasser, Grauwasserentleerung und das WLAN auf dem ganzen Platz sind kostenlos.
Unter dem Dach des Hauses befinden sich mehrere, täglich neu befüllte Getränkeautomaten sowie Wurst- und Grillfleischautomaten, bestückt von der Metzgerei Angermann im Ort. Der Kiosk am Badeplatz gleich nebenan versorgt die Platznutzer mit allem, was ein Camper so braucht und bietet auch die Möglichkeit zum Mittag- und Abendessen. Praktisch ist das bequeme Aus- und Einchecken auf dem Platz rund um die Uhr an den Terminals mit EC, Visa oder Mastercard. Dort kann man auch Smart-Card-Karten beladen und entladen, mit denen man bargeldlos die Einrichtungen im Zentralgebäude wie Waschmaschinen oder Trockner und Strom nutzen kann.
Bericht und Fotos: Heinrich Rehberg
