Seinen 90. Geburtstag in geistiger Frische und etwas körperlichen Einschränkungen konnte Konrad Breitrainer, von 1980 bis 1994 Abgeordneter des Bayerischen Landtags, in seinem Haus in Rohrdorf feiern. Zahlreiche Gratulanten, unter anderem aus Rohrdorf die Jakobusgemeinschaft, der Trachtenverein, die Veteranen, der Schützenverein und der Sportverein sowie aus Söllhuben die Gebirgsschützenkompanie und der Trachtenverein dankten ihrem ehrenhaften Mitglied. Weitere Gratulanten wie die Kolpingfamilie Rohrdorf sowie der Bayernbund, dessen Ehren-Kreisvorsitzender Konrad Breitrainer ist, haben sich noch angesagt.
Schicksalhafte Ereignisse nachgeforscht und in Roman verarbeitet
Viel Zeit hat Konrad Breitrainer in den Archiven, vor allem im Hauptstaatsarchiv von München verbracht. Als Autor vieler Chroniken und Bücher, besonders oft für die Gebirgsschützenvereine, hat er enormes Wissen für die Nachwelt erhalten. Erinnerungen an schicksalhafte Zeiten hat der Autor in den kleinen Büchern „Der Soldat Johann Astner & die Ärztin“ (2009) sowie „Die ehrlose, wehrlose Jungfrau“ mit langjähriger Ahnenforschung festgehalten. Sein letztes größeres Werk ist der Roman „Dietmars Leben, Liebe und Tod“. Das 370 Seiten starke Werk aus der Frankfurter Verlagsgruppe (ISBN 978-3-86369-255-1) handelt vom tragischen Schicksal eines jungen Studenten, seinem frühen Tod im Jahr 1968 während der Studentenrevolte „Neue Linke“ in der Bundesrepublik Deutschland und sein Vermächtnis: Cavéte extremistas! Cavéte! – Hütet Euch vor Extremisten! Seid auf der Hut!“ aus dem Jahr 2020.
Lebensdaten und Wirken von Konrad Breitrainer
Konrad Breitrainer, geboren am 3. Mai 1933 in Pfaffenbichl, Gemeinde Söllhuben (heute Riedering) besuchte die Volksschule in Söllhuben und machte eine dreijährige Lehre bei seinem Vater im Malerhandwerk, ehe er die Berufsschule in Rosenheim mit der Gesellenprüfung verließ. Es folgten zwei Jahre berufliche Wanderzeit in Rosenheim, München und Waldkraiburg. Alsdann besuchte Konrad Breitrainer das Spätberufenenseminar Fürstenried und das Humanistische Gymnasium Rosenheim. Daraufhin studierte Breitrainer die Sprachen Deutsch, Latein und Griechisch an der Universität München. Er machte 1962 die wissenschaftliche und 1964 die pädagogische Staatsprüfung, gefolgt von einer Referendarzeit in München und Traunstein sowie einer Unterrichtstätigkeit in Bad Reichenhall und Rosenheim. Breitrainer ist Oberstudienrat a. D., Mitglied des Bayerischen Philologenverbands und der Katholischen Erziehergemeinschaft. Er war auch Altsenior bei Kolping Bad Reichenhall und im Bezirk Rupertigau sowie Vorsitzender des Kolpingwerks Bezirk Rosenheim. Als Referent war er tätig bei Kolping, der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung und in Kreisbildungswerken. 1964 wurde Breitrainer Mitglied der CSU. Er war Gemeinderat und CSU-Vorsitzender in seinem Wohnort Rohrdorf, Kreisrat des Landkreises Rosenheim und stellvertretender Diözesanvorsitzender der KAB München und Freising. Am 26. August 1980 rückte er in den Bayerischen Landtag nach. Er war dort bis 1994 Abgeordneter. Zudem ist er Mitglied der katholischen Studentenverbindung K.B.St.V. Rhaetia München.
Konrad verliert im Alter von sieben Jahren, der Zweite Weltkrieg dauert bereits ein Jahr, die Mutter. Im Mai 1958, also vor 65 Jahren heiratet Konrad Breitrainer Therese Astner aus Steinkirchen (heute Gemeinde Samerberg), aus der Ehe gehen fünf Söhne hervor. Von 1982 bis 1994 betreute er als Verbindungsmann des Bayerischen Landtags den Bayerischen Trachtenverband.
Fotos: Hötzelsperger – 1. Konrad Breitrainer – in seinem Wohnzimmer mit einem Gemälde seines Vaters Johann Breitrainer aus dem Jahr 1946 (Kopie des Werkes „Das Ständchen“ von Carl Spitzweg). 2. Konrad Breitrainer mit einem Maßkrug aus seiner Landtagsabgeordneten-Zeit. 3. Konrad Breitrainer in seinem Büro mit einigen seiner literarischen Werke.