Im Dezember 2022 hat die UNESCO die mitteleuropäische Flößereitradition in die Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Auch auf der Donau lebt dieses ehemals wichtige Handwerk noch heute in Traditionsvereinigungen fort. Die „Schiltacher Flößer“ aus dem Schwarzwald sind dieser Tage mit einem 15-Meter-Floß auf dem Weg die Donau hinab nach Wien und haben Station in Regensburg gemacht. Gemeinsam mit dem Arbeitskreis Schifffahrtsmuseum Regensburg e.V. hat Lorenz Baibl, Leiter des Amtes für Archiv und Denkmalpflege, die sieben Flößer im Besucherzentrum Welterbe begrüßt. Bei einem kleinen Empfang fand ein reger Austausch zur Flößertradition auch in Regensburg und der Vermittlung von traditionellen Handwerkstechniken statt. Gerne nahmen die Gäste anschließend das Angebot für eine Führung durch das Besucherzentrum an, um mehr über das UNESCO-Welterbe Regensburg zu erfahren.
Hintergrund
Der Verein der Schiltacher Flößer hat es sich zum Ziel gesetzt, die handwerkliche Tradition des Floßbaus sowie des Flößens wieder zu beleben, und das Wissen darum an die jüngere Generation weiterzugeben. Mit ihrem Engagement unterstützten sie auch die Anerkennung der Flößerei als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit. Das aus Schwarzwälder Holz gefertigte Floß ist 15 Meter lang und 5 Meter breit und hat einen Tiefgang von 0,5 Meter. Zur Steuerung verfügt es über drei Ruder vorne und ein Ruder hinten. Die Navigation wird von zwei Hilfsmotoren unterstützt. Das Floß wurde in Einzelteilen aus dem Schwarzwald mit einem Langholzwagen an die Donau verbracht und dort wiederaufgebaut. Eine kleine Hütte bietet bei Regenwetter Schutz. Ein Solarpaneel sorgt für den notwendigen Strom für das GPS – Gerät und zum Laden der Handys. Die Leitung der Floßfahrt obliegt dem erfahrenen Schiltacher Floßmeister Thomas Kipp, der auch schon die letztjährige Floßfahrt auf dem Rhein geleitet hatte. Ein Begleitfahrzeug befördert Werkzeug und Ersatzteile sowie das Gepäck der siebenköpfigen Besatzung.