Schnell und unerwartet verstarb Josef Kronast – weitum bekannt als der Oberreither Sepp – in Wildenwart Oberreith. Pfarrer Gottfried Grengel zelebrierte das Requiem in der vollbesetzten Christkönigskirche in Wildenwart, Verena, eine Nichte des Verstorbenen hielt Rückschau auf das erfüllte Leben des Verstorbenen.
Die Wildenwarter Dorfgemeinschaft, der Kirchenchor, die Wildenwarter Blaskapelle, die Fahne der Feuerwehr von Wildenwart, die er 50 Jahre getragen hatte und die Fahnen der anderen Dorfvereine geleiteten Josef Kronast auf den Gottesacker unter der Christkönigskirche und nahmen am offenen Grab Abschied von einem weitum beliebten und geachteten Mitbürger. Sechs Feuerwehrleute in Uniform trugen den Sarg zum offenen Grab, geleitet von der Wildenwarter Feuerwehrstandarte und den Fahnen.
Trachtenvorstand Peter Voggenauer und Veteranenvorstand Florian Bauer dankten Josef Kronast für seine langjährige aktive Mitarbeit in den Wildenwarter Vereinen. Zeitlebens engagierte sich Josef Kronast für die Feuerwehr, er trug 50 Jahre die Fahne des Vereins bei allen Anlässen und war lange Jahre in verschiedenen Funktionen in der aktiven Mannschaft mit dabei. „Der Oberreither Sepp wurde 1942 geboren und wuchs mit sieben Geschwistern auf dem elterlichen Hof auf; nach der Schulzeit besuchte er die landwirtschaftliche Berufsschule in Prien und arbeitete auf dem elterlichen Hof in Oberreith mit“, erinnerte Nichte Verena an das Leben des Verstorbenen. Als fleißiger Arbeiter fand er nebenbei noch Zeit beim Sägewerk Jell in Prien und später im Ziegelwerk in Thansau zu arbeiten. „Sommer wie Winter fuhr er sechsmal in der Woche um drei Uhr in der Früh über die Autobahn nach Thansau, Sommer wie Winter“. Später arbeitete er im Gartenbau und in der Landschaftspflege. Nebenher baute er noch daheim den Stall und das Wohnhaus um. Mit dem Tod seines Vaters übernahm er 1975 das Oberreither Anwesen und führte den Hof mit viel Liebe und Hingabe“. Trotz knapp bemessener Freizeit war er ein gern gesehenes Mitglied bei allen Dorfvereinen, besonders die Feuerwehr war ihm eine Herzensangelegenheit. Für seine Verdienste ernannte ihn der Feuerwehrverein zu einem der wenigen Ehrenmitglieder im Verein. Nach dem Tod seiner Mutter, die er zehn Jahre zu Hause pflegte, ging er bald darauf in Rente. „Er war da für seinen Hof, für seinen Wald, seinen Garten, seine Kapelle und seine Bienen – für ein Ausrasten war keine Zeit“. Der sonntägliche Kirchgang war ihm eine Herzensangelegenheit. Ruhige Stunden verbrachte er daheim auf der Hausbank bei einer Feierabend-Halbe und mit dem Blick auf die Bergkette zwischen Hochfelln und Wendelstein oder fuhr mit seinem kleinen Bulldog hinaus ins Holz. „Am letzten Abend seines Lebens ging er noch in den Stall, wie jeden Tag; aus dem Leben heraus verstarb er. Bis zu seinem letzten Tag war er der Oberreither Sepp und so dürfen ihn alle in Erinnerung behalten“.
Bericht und Fotos: Heinrich Rehberg