Land- & Forstwirtschaft

Maschinen- und Betriebshilfsring Rosenheim – JHV – II

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Maschinen- und Betriebshilfsring Rosenheim – eine starke Gemeinschaft – 59. Mitgliederversammlung in Schechen – Ehrungen und Neuwahlen 

 Mit 2.749 Landwirten, die Mitglied im Maschinen- und Betriebshilfsring Rosenheim (MR) e.V. sind ist dieser die stärkste landwirtschaftliche Gemeinschaft in Stadt und Landkreis Rosenheim. Mit Stolz, Neuerungen und auch mit Sorgen geht der MR in ein neues Geschäftsjahr, bei der nunmehr 59. Jahreshauptversammlung im voll besetzten Saal des Gasthauses Kapsner in Schechen wurde der ehrenamtliche Vorsitzende Franz Blinninger aus Pfaffing für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.

 Arg zu schaffen gemacht haben die letzten Jahre der Selbsthilfeorganisation. Wie Blinninger erläuterte führten Corona, Ukraine-Krieg und Preiserhöhungen zu einem bewegten Auf und Ab. „Dennoch konnten wir seit der letzten Zusammenkunft in Stephanskirchen nicht zuletzt dank unserer neuen Geschäftsstelle in Prutting drei Forstlehrgänge, eine Unternehmermodell-Schulung, eine Mitgliederfahrt zur Grünen Woche, eine Drohnenvorführung, ein Fußball-Turnier sowie in allen Ortsverbänden wieder erfolgreiche Neuwahlen durchführen“. Höhepunkt der vielen Aktivitäten war die mehrtägige Festzelt-Jubiläumsfeier zum 60jährigen Bestehen des MR Rosenheim, das in Prutting zusammen mit dem 30jährigen Bestehen des Musikhauses Rumberger erfolgreich gefeiert wurde.  Geschäftsführer Florian Hötzelsperger erläuterte Einsatz- und Haushaltszahlen in Zeiten veränderter Rahmenbedingungen. Das Kerngeschäft bleibt die Betriebshilfe, die im Jahr 2022 74.174 Einsatzstunden zu verzeichnen hatte. Gegenüber dem Vorjahr waren es rund 20.000 Einsatzstunden weniger, was aber vor allem darauf zurückzuführen ist, dass Betriebshilfe durch Urlaub, Krankheit oder Schwangerschaft starken Schwankungen unterworfen und schwer planbar ist. 2022 waren – so der Geschäftsführer weiter – 105 Maschinenring-Klassikkräfte im Einsatz. Da es seit 2020 möglich ist, dass der MR einen Betriebshelfer auch festanstellen kann, wird eine solche Kraft ab 22 Wochen-Stunden ebenso gesucht wie eine Fachkraft zur Verstärkung des Beraterteams. Der Verrechnungswert des MR im Jahr 2022 betrug 14,2 Millionen Euro. Trotz guter Bilanz beim Jubiläumsfest musste ein Jahres-Minus-Ergebnis von rund 35.000 Euro vermeldet werden. „Wir sind eine starke Gemeinschaft und werden es auch bleiben, deswegen hoffen wir auf Eure Zustimmung, wenn es um die Anpassung des Mitgliedsbeitrages geht“. Seit 2004 waren Grundbeiträge, Lohnunternehmerbeitrag und der Hektarbeitrag unverändert, ohne Diskussion wurde den Anpassungen zugestimmt.

„Wie Kondome den Haushalt beeinflußten“

 Unruhe kam in den Saal des Gasthofes Kapsner als Geschäftsführer Florian Hötzelsperger im Geschäftsbericht die Abrechnung zum Jubiläumsfest vorstellte und unter Punkt 5 der Ausgaben der Posten „Kondome“ mit mehr als zweitausend Euro zu lesen war. Als auch bei den Einnahmen der Posten wieder auftauchte brauchte es Erklärungsbedarf, der wie folgt lautete: „Bei den Bar-Getränken gaben wir als Pfand Kondome mit unserem Logo aus, das war Werbung, Gesprächsstoff und Einnahme zugleich. Geschimpft sind wir schon worden, aber letztlich hat es sich gelohnt. Denn nicht nur wir haben damit einen Erlös damit erzielt. Auch die Jugendvereinigungen, die beim Jubiläum beteiligt waren haben davon profitiert – so der Geschäftsberichterstatter.

Grußworte und Zustimmung aus Stadt und Land

In seinem Grußwort für den Landkreis Rosenheim erinnerte stellvertretender Landrat Sepp Hofer an die Zeit der MR-Gründungen mit Hilfe von Dr. Erich Geiersberger und er lobte den MR für die Einführung von Bodenproben auch namens von Rosenheims Zweiten Bürgermeister Daniel Artmann. Landkreis und Stadt unterstützen seit Jahren die Betriebshilfe. Für Landtagsabgeordneten Klaus Stöttner, dessen Familie seit Jahrzehnten eng mit den MR-Aktivitäten verbunden ist und dessen im Vorjahr verstorbener Vater Hans Stöttner lange Vorsitzender war, überbrachte die Grüße der Bayerischen Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber und beendete sein Grußwort mit dem afrikanischen Spruch: „Willst Du schnell vorankommen, gehe alleine, willst Du weit kommen, gehe gemeinsam“.

Neuwahlen und Ehrungen

Bei den Neuwahlen zum MR-Gesamtvorstand unter der Leitung von Bezirksrat Sebastian Friesinger kam es bei 120 Stimmberechtigten zu folgenden Ergebnissen: Erster Vorstand Franz Blinninger, Stellvertreter Anton Braun aus Brannenburg, weitere Vorstandsmitglieder Carolin Stübl aus Schonstett, Christoph Kink aus Aschau i. Chiemgau, Johann Hamberger aus Stephanskirchen, Martin Weidacher aus Prien und Martin Westner aus Neubeuern. Zu Kassenprüfern gewählt wurden Hans Petzenhauser aus Schonstett und Matthias Schlay, meine Volksbank-Raiffeisenbank Happing. Ein „Vergelt´s Gott“ des Vorstandes galt den Ausgeschiedenen, Präsente und Urkunden erhielten Maria Niederthanner aus Niederthann bei Nussdorf für 32jährige  und Johann Petzenhauser aus Schonstett für 12 jährige Zugehörigkeit zur Vorstandschaft (und 22 Jahre Ortsobmann) sowie Alois Unterlinner aus Pang, der nach 20 Jahren heuer letztmals die Kassenprüfung vornahm. Die musikalische Ausgestaltung der MR-Versammlung übernahmen drei Mitglieder der Westernbochmusi aus Rimsting .

Wie sehr der MR als hilfreiche Organisation in Stadt und Landkreis geschätzt wird, zeigte die lange Liste der Ehrengäste, zu ihnen gehörten –neben den schon genannten Vertretern der Politik –  unter anderem Repräsentanten vom Amt für Landwirtschaft, des Bayerischen Bauernverbandes, der Landwirtschaftlichen Berufsschulen, der Waldbesitzervereinigung Wasserburg, der Milcherzeuger Rosenheim und Wasserburg, der Viehzuchtgenossenschaft Rosenheim, der Schafhaltervereinigung, der Biogasgruppe Rosenheim, des Landschaftspflegeverbandes, des Verbandes für Landwirtschaftliche Fachbildung, der Maschinenringe in den Nachbarlandkreisen, dem Bundesverband der MR, der Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling, der Volks- und Raiffeisenbanken und – in ganz besonderer Weise  begrüßt –  der  ehemalige und langjährige Geschäftsführer Christoph Niederthanner.

Über den Vortrag der MR-Gründungen in Afrika und über die ausgeschiedenen Ortsobmänner berichten wir noch gesondert.

Fotos: Hötzelsperger –  Eindrücke von der MR-Versammlung in Schechen

  1. Ehrungen von links: 1. Vorsitzender Franz Blinninger, 2. Vorsitzender Anton Braun, Johann Petzenhauser (12 Jahre in der Vorstandschaft), Maria Niederthanner (32 Jahre in der Vorstandschaft), Geschäftsführer Florian Hötzelsperger.
  2. Vorsitzender Franz Blinninger (li.) bedankt sich bei Bezirksrat Sebastian Friesinger für die Wahlleitung.
  3. Dank an langjährigen Kassenprüfer Alois Unterlinner von links: Blinninger, Braun, Unterlinner, Hötzelsperger
  4. MR und Politik von links: Bezirksrat Sebastian Friesinger, Zweiter Bürgermeister der Stadt Rosenheim Daniel Artmann, Vorsitzender Franz Blinninger, MdL Klaus Stöttner und stv. Landrat Sepp Hofer.
  5. Neue Vorstandschaft: Von links: Hintere Reihe: Christoph Kink – Aschau, Carolin Stübl – Schonstett, Hans Petzenhauser (Kassenprüfer), Florian Hötzelsperger (GF), Martin Weidacher – Prien, Martin Westner – Neubeuern —- Von links: vorne: Anton Braun – Brannenburg (stellv. Vorsitzende), Franz Blinninger (Vorsitzender)

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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