Freizeit

Wintertour-Tipp: Vorderer Rauschberg ab Aschenau

Früher war der Rauschberg (Rauschenberg) ein Schürfberg, an welchem Zink- und Bleierz abgebaut wurde. Die schweren Gesteinsteile, die beim Waschen zuerst zu Boden sinken, nannte man Rauschen. Daher stammt der Name. Auch der Name des Talortes Schmelz weist auf den ehemaligen Bergbau hin. Wer also hinter dem Namen des Rauschbergs einen anderen Zusammenhang z.B. mit dem Almrausch vermutet, liegt falsch. Er ist der Hausberg der Ruhpoldinger und ein idealer Ausflugsberg. Im Winter wird der Berg gerne von Tourengehern besucht, von denen die mutigsten durch die berüchtigte Roßgasse abfahren. Die nachfolgend beschriebene Winter- bzw. Schneeschuhwanderung erfolgt über die Familienabfahrt nach Aschenau am Froschsee. Sie ist sehr leicht, aber man sollte den Höhenunterschied von knapp 900 Metern sowie die Länge der Tour berücksichtigen. Allein für den Aufstieg sind mindestens drei Stunden einzuplanen.

Ausgangspunkt:

Wanderparkplatz Aschenau nähe Froschsee. Zu erreichen über die Autobahn A8 München – Salzburg. Ab der Ausfahrt Siegsdorf/Traunstein rechts halten Richtung Inzell/Ruhpolding. Beim nächsten Kreisverkehr rechts Richtung Ruhpolding abbiegen. Hinter Ruhpolding dann links Richtung Inzell und Berchtesgaden. Nach ca. 4,5 km befindet sich der Wanderparkplatz an der rechten Straßenseite.

Die Tour:

Direkt am Parkplatz beginnt die Forststraße. Ein großes Hinweisschild mit einer Übersichtskarte gibt diverse Informationen, wie z.B. die Aufstiegsdauer von 3,5 Stunden. Auf diesem Weg erreichen wir nach 20 Minuten eine Gabelung, wir folgen links dem Wegweiser zum Rauschberg über den Kienbergsattel. Bald gehen wir an steilen Felswänden des Hinteren Rauschbergs entlang. Den Kienbergsattel erreichen wir auf einer Höhe von 1426 Metern. Dort biegen wir rechts ab (Wegweiser „Rauschberg 1 h“). Den nächsten Kilometer wandern wir auf breitem Weg entlang der sonnigen, steilen Südhänge des Hinteren Rauschbergs. Hier fällt unser Blick links über das Schwarzachental hinüber zum höchsten Gipfel der Chiemgauer Alpen, dem Sonntagshorn mit seinen wilden Gräben der Kraxenbäche. Weiter im Hintergrund entdecken wir die Berchtesgadener Alpen. Nach einer Rechtskurve sehen wir erstmals den Gipfelbereich des Vorderen Rauschbergs vor uns liegen. Aber noch sind weitere 150 Höhenmeter bis zum Gipfel zu bewältigen. Wir queren eine kleine Senke, vorbei an der Rauschbergalm beginnt dann unser Endspurt. Der schattenlose Weg verläuft in einer großen Linkskurve über das ehemalige Skigebiet bis zum Rauschberghaus. Wenige darüber thront das Gipfelkreuz mit berauschender Sicht hinunter auf Ruhpolding und das Tal der Weißen Traun. Westlich davon entdecken wir Hochfelln und Hochgern, weiter das Kaisergebirge und im Süden neben dem Sonntagshorn die Reiteralpe. Im Osten ragt die Stahlskulptur »Adams Hand« in den blauen Himmel. Leider wurde der Gipfelbereich mit weiteren Kunstwerken „verschönert“ – sicher nicht jedermanns Geschmack.
Der Abstieg erfolgt auf dem Aufstiegsweg.

Informationen kompakt:

  • Dauer: ca. 5 – 6 Std., je nach Schneelage
  • Höhenunterschied: 870 hm
  • Schwierigkeit: leicht, aber langer Aufstieg auf breitem, flachen Wanderweg
  • Einkehr: Rauschberghaus (nur während der Betriebszeiten der Bergbahn)

Mehr Infos und GPX-Track zum Download unter bit.ly/Rauschberg-Winter.

Text und Fotos: Reinhard Rolle / www.roberge.de


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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