Die Lesung „Heilige Nacht“ von Ludwig Thoma wurde am 4. Adventsonntag im Obergeschoss des KronastHauses in Prien von Ernst Reiter vorgetragen.
Eingangs begrüßte Kuratorin Inge Fricke die Gäste und Veranstalter namens der Marktgemeinde Prien und gab Einblick in die Geschichte des KronasHauses und dessen Verwendungszweck, als eine der Einrichtungen für dauerhafte Kunstausstellungen des Marktes Prien. Alsdann leitete sie über zur Lesung des Abends.
„Jetzt, Leuteln, jetzt loost’s amal zua!
Mein Gsangl is wohl a weng alt,
Es is aba dennascht schö gnua.
I moan, daß ’s enk allesamm gfallt.“
So beginnt Ludwig Thomas „Heilige Nacht“ und sie verbreitet auch in unseren Tagen noch immer eine wohlige Stimmung. Sie zeigt aber auch die Widrigkeiten menschlichen Verhaltens, so manchen Unmut und gleichzeitig die Rückbesinnung auf spontanes Fehlverhalten oder auch Großzügigkeit und ehrliches Mitgefühl. Im voll besetzten Fletz der oberen Etage des KronastHauses trug Ernst Reiter diese Weihnachtslegende in bekannt offener Art vor, indem er auchstimmlich die verschiedenen Charaktere interpretierte, wie etwa die keifende Base und deren störrischen Mann. Peter Maier begleitete die Lesung mit seinem virtuosen Zitherspiel und untermalte manche Textpassagen mit stillen Weisen oder ließ das Instrument auch einmal nur kurz anklingen. Insgesamt war es eine sehr angenehme und feine Atmosphäre in dieser doch so hektischen Vorweihnachtszeit.
Text und Bilder: Sixtus Irlacher (SIA)