Leitartikel

Rosenheim: Verleihung von Verdienstmedaillen

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Cornelia von Kerssenbrock und Georg Hermansdorfer wurde die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Im Auftrag des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier überreichte ihnen Landrat Otto Lederer für ihre Verdienste für das Gemeinwohl die Medaillen sowie die Urkunde im Halfinger Rathaus, da beide in der Gemeinde Halfing leben. Beide engagieren sich außerordentlich im kulturellen Bereich.

Zusammen mit Halfings Bürgermeisterin Regina Braun begrüßte Otto Lederer Cornelia von Kerssenbrock und Georg Hermansdorfer zusammen mit ihren Ehepartnern im Sitzungssaal des Rathauses. „Es ist mir eine besondere Ehre, Ihnen heute diese Auszeichnung überreichen zu dürfen“, betonte Otto Lederer. „Es zeigt, dass Ihre Leistung und Ihr Einsatz gesehen und gewürdigt werden. Ihr Engagement über so viele Jahre für das kulturelle Leben in unserer Region, ist herausragend. Es ist Ihnen eine Herzensangelegenheit.“

Cornelia von Kerssenbrock ist seit 20 Jahren musikalische Leiterin und Dirigentin des „Immling Festivals auf Gut Immling“ in der Gemeinde Halfing. Das Programm des Festivals trägt die Handschrift der hochrangigen Dirigentin und ihres Ehemanns, des Intendanten Ludwig Baumann. Sie ist ständiger Gast in Opernhäusern oder Konzertsälen von Europa bis Asien. Menschen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Kulturen bringen Cornelia von Kerssenbrock und Ludwig Baumann auf der Bühne zusammen. So geben sie Sängerinnen und Sängern aus aller Welt die Möglichkeit, sich in Immling zu präsentieren. „Mit Ihrem Wirken fördern Sie das Miteinander – das Miteinander der Kulturen und das Miteinander über Ländergrenzen hinweg“, sagte Otto Lederer in seiner Laudatio auf Cornelia von Kerssenbrock. Ihre Leidenschaft und Begeisterung für Musik gibt sie auch an die nächste Generation weiter. Zusammen mit ihrem Mann organisiert sie regelmäßig Kinder-, Jugend- und Familienkonzerte und leitet einmal jährlich die Kinderkulturwoche. So können auch junge Nachwuchskünstler erste Schritte auf der Bühne wagen. Die Künstlerin hat an hochrangigen Instituten wie dem Mozarteum in Salzburg, der Musikhochschule in Freiburg und der Accademia Chigiana in Siena, Italien, studiert. Sie wurde bereits mit dem Würdigungspreis des Bundesministers für Kunst in Wien, dem Händel-Förderpreis der Stadt Halle an der Saale und dem Zonta-Musikpreis ausgezeichnet.

Auch Georg Hermansdorfer ermöglicht vielen Menschen, insbesondere Kindern, den Zugang zur Musik. Mit seinem Herzensprojekt, der „Erlesenen Oper“, bringt er seit über elf Jahren besondere musikalische Höhepunkte in den Landkreis Rosenheim. „Sie holen längst vergessene Schätze wieder an die Oberfläche“, so Otto Lederer, so auch Opern von eher unbekannten Künstlern aus dem 18. oder 19. Jahrhundert. Jede Inszenierung bringt Georg Hermansdorfer auch als kindgerechte, gekürzte und moderierte Fassung auf die Bühne. Dabei haben insbesondere junge, professionelle Talente aus der Region die Möglichkeit, solistisch aufzutreten. Im Orchester findet sich ein Mix aus Laien und Profis aus der Umgebung. Um auch wirklich jedem das Musiktheater nahe zu bringen, kümmert sich Hermansdorfer um das Sponsoring, damit auch kostenlose Opernbesuche möglich sind. „So fördern Sie nicht nur das Kultur- und Musikverständnis, sondern durch das Zusammenspiel von jüngeren und älteren sowie von Profi- und Hobby-Musikern auch wichtige soziale Komponenten.“ Georg Hermansdorfer hat neben Germanistik und Philosophie auch Schulmusik studiert. Er unterrichtete  viele Jahre an der Städtischen Realschule in Rosenheim unter anderem auch Musik und leitete dort das Projekt „Bläserklassen“. Er war Fachlehrer im Bereich „Erste Hilfe“ – und in „Musik“ und leitete das Projekt „Talentklasse mit Prüfungsfach Musik“. Privat ist er in der Region zudem als Jazzpianist, Bandleader, Kirchenmusiker, Chorleiter, Dirigent und Dramaturg bekannt. Er wurde bereits 2017 mit der Bürgermedaille des Bezirks Oberbayern ausgezeichnet.

Die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland wird seit über 70 Jahren an Menschen verliehen, die sich politisch, wirtschaftlich-sozial oder geistig engagieren. Sie ist rund und von goldener Farbe. Sie hat einen Durchmesser von 38 Millimeter und trägt auf der Vorderseite die Abbildung des Ordenszeichens, die von einem Lorbeerkranz umgeben ist. Das Ordenszeichen ist ein rotemailliertes, golden gefasstes schlankes Kreuz. In seiner Mitte ist der Bundesadler in schwarz auf einem runden Schild aufgesetzt. Die Rückseite zeigt die fünfzeilige, ebenfalls von einem Lorbeerkranz umgebene Inschrift: „Für Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland“. Das Band des Ordens ist 30 mm breit und hat einen schmalen gold-schwarz-goldenen Saum.

Bericht und Bilder:  Landratsamt Rosenheim  – von links: Landrat Otto Lederer, Dr. Ullrich Westerhagen (Anreger der Ehrung für Georg Hermansdorfer), Johanna Hermansdorfer, Georg Hermansdorfer, Cornelia von Kerssenbrock, Ludwig Baumann und Regina Braun, Bürgermeisterin von Halfing.

 

 

 

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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