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Leben auf Mallorca: Was macht die Balearen-Insel bei Auswanderern so beliebt?

Bereits seit Jahrzehnten zählen die Balearen-Inseln zu den beliebtesten Urlaubszielen im Mittelmeerraum. Besonders gefragt ist Mallorca. Rund 300 Sonnentage im Jahr, eine durchschnittliche Wassertemperatur von 25 Grad Celsius im Sommer, eine wunderschöne Natur, die Partymeilen an der Playa de la Palma und vieles mehr erwartet die Besucher auf der Mittelmeerinsel. So ist es kaum verwunderlich, dass der eine oder andere hier nicht nur Urlaub machen möchte, sondern ein dauerhaftes Domizil sucht.

Mallorca steht bei deutschen Urlaubern und Auswanderern hoch im Kurs

Mallorca ist, nicht nur unter deutschen Urlaubern, die beliebteste Urlaubsinsel der Balearen. Zu der spanischen Inselgruppe gehören außerdem Menorca, Ibiza und Formentera. Einer Statistik zufolge besuchten im Jahr 2021 zirka 67 Prozent der Touristen die Insel Mallorca. Insgesamt wurden laut Statista hier rund 2,4 Millionen Reisende aus Deutschland gezählt.

Dies zeigt deutlich, wie gerne die Menschen aus Deutschland ihren Urlaub auf der spanischen Insel verbringen. Wer länger verweilen will, hat verschiedene Möglichkeiten. Für all jene, die die mallorquinische Sprache und Kultur zunächst kennenlernen und für sich herausfinden möchten, ob das Inselleben für sie langfristig das richtige ist, empfiehlt sich eine Mietimmobilie. Fest entschlossene Auswanderer können sich alternativ nach Kaufimmobilien umsehen und zum Beispiel ein Appartement auf Mallorca kaufen. Beides sollte im Vorfeld gut durchdacht und geplant werden.

Deutsche Auswanderer lassen sich vorwiegend im ruhigen Osten Mallorcas dauerhaft nieder.

Warum ist die Insel bei den Deutschen so gefragt?

Aber was fasziniert die Deutschen eigentlich so an Mallorca? Zunächst wäre da „Mañana“ zu nennen, was so viel heißt wie „Was du heute kannst besorgen, das geht auch morgen“. Die exakte Pünktlichkeit, auf die die Deutschen so großen Wert legen, gibt es auf Mallorca nicht immer. Auf der Insel gehen die Menschen alles etwas entspannter an und genießen ihre Freizeit in vollen Zügen. Wer auf der Balearen-Insel leben möchte, sollte sich an diese Mentalität gewöhnen.

Dass viele Deutsche Jahr für Jahr nach Mallorca reisen, hat aber noch weitere Gründe:

  • Die regelmäßigen, schnellen und oft günstigen Flugverbindungen machen es leicht, jederzeit von Deutschland nach Mallorca und zurück zu fliegen.
  • Die Insel hat mit ihren kilometerlangen Sandstränden und der reizvollen Natur im Landesinneren, die zum Entspannen und Wandern einlädt, viel zu bieten.
  • Das Leben findet draußen statt: An den Partymeilen an der Playa de la Palma ist immer etwas los.
  • Obwohl der Tourismus auf Mallorca eine sehr große Rolle spielt, finden sich dennoch viele schöne Rückzugsorte, die wenig frequentiert sind.
  • Die Hauptstadt der Insel, Palma, gehört zu den schönsten Städten im Mittelmeerraum.

Auch diejenigen, die sich dauerhaft auf der spanischen Insel niederlassen möchten, profitieren von zahlreichen Vorteilen. So sind in allen 53 Gemeinden Mallorcas inzwischen Deutsche gemeldet. Die meisten leben im östlichen Teil der Insel. Dies sorgt dafür, dass sich deutsche Auswanderer auf der Insel schnell heimisch fühlen.

Dennoch hat Mallorca keinesfalls ihren eigenen Charakter – die mallorquinische Kultur und Sprache – verloren. Wer beides kennenlernen möchte, sollte das unbedingt tun. Denn dies erleichtert nicht zuletzt die eigene Integration. Zwar werden Deutsch und Englisch in den meisten touristischen Gebieten verstanden und gesprochen. Doch wer länger auf Mallorca leben möchte, fühlt sich gewiss wohler, wenn er sich in der Sprache Spanisch und/oder der Landessprache Mallorquinisch verständigen kann. Dabei handelt es sich um den auf Mallorca gesprochenen Dialekt der katalanischen Sprache. Hierfür werden sowohl in Deutschland als auch auf Mallorca spezielle Sprachkurse angeboten.

Welche Unterlagen benötigen Mallorca-Auswanderer?

Wer sich länger auf Mallorca aufhalten oder auf der Insel leben möchte, benötigt die „Número de Identidat de Extranjero“, kurz: N.I.E., die spanische Ausländer-Identifizierungsnummer. Mit dem Dokument sind Residenten und Auswanderer für den dauerhaften Aufenthalt in Spanien zugelassen. Mit der N.I.E sind sie unter anderem berechtigt,

  • Einnahmen zu generieren,
  • Autos zu kaufen,
  • Rechtsgeschäfte und Telefonverträge abzuschließen,
  • Arbeitsverträge und Mietverträge zu unterzeichnen sowie
  • ein spanisches Bankkonto zu eröffnen.

Die Nummer ist also bei sämtlichen Formalitäten, Erklärungen und Anträgen gegenüber spanischen Behörden anzugeben. Die N.I.E. hat eine lebenslange Gültigkeit. Sie lässt sich im Ausländeramt, dem Oficina de Extranjeros, in Palma oder in einer Polizeistation beantragen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die N.I.E über einen Rechtsanwalt oder einen Vermittler (Gestor) in Spanien zu beantragen. Die Bearbeitungszeit beläuft sich auf zirka drei Wochen.

Wer nicht als Angestellter auf Mallorca tätig sein möchte, kann sich alternativ als „Autonomo“ anmelden und als Freelancer oder Gewerbetreibender arbeiten. Dafür fallen monatlich zwar Kosten in Höhe von mindestens 250 Euro an. Diese enthalten aber gleichzeitig den Beitrag zur Sozialversicherung. Der Beitrag deckt somit die Grundabsicherung für Krankenhausaufenthalte und Ärzte ab. Private Krankenversicherungen und etwaige Zusatzleistungen sind nur noch bei Bedarf nötig. Die N.I.E. wird bei Selbständigen auf Antrag zur N.I.F. (Número de Identificacón Fiscal) umgeschrieben. Dauert der Aufenthalt auf der spanischen Insel länger als drei Monate, ist es außerdem notwendig, sich in das Zentralregister für Ausländer eintragen zu lassen und die „Residencia“ zu beantragen. Bei diesem fotolosen Dokument handelt es sich, zusammen mit dem eigenen Personalausweis, quasi um den spanischen Ausweis. Balearen-Residenten profitieren von verschiedenen Vorteilen. Sie erhalten zum Beispiel einen Rabatt von 50 Prozent auf innerspanische Reisen. Darüber hinaus bieten einige Gemeinden ihren Residenten diverse Ermäßigungen, beispielsweise im Nahverkehr, in Schwimmbädern oder Museen.

Auswandern mit der Familie – worauf ist zu achten?

Wer sich dazu entschließt, mit der ganzen Familie nach Mallorca auszuwandern, hat einige weitere Regeln zu beachten. Das spanische Schulsystem ähnelt dem deutschen sehr: Alle Kinder sind bis zum Alter von 18 Jahren schulpflichtig. Viele Schüler gehen nach dem Abschluss der mittleren Reife für zwei weitere Jahre zum College und besuchen anschließend die Universität.
Vor dem Umzug ist es unter anderem wichtig, sich zu informieren, welche Schulen sich in der Nähe des neuen Wohnortes befinden. Zu beachten ist dabei, dass auch staatliche Schulen auf Mallorca für jeden Schüler eine kleine Jahresgebühr berechnen. Nicht zuletzt ist für aus Deutschland mitgebrachte Haustiere ein EU-Heimtierausweis beim Bürgeramt zu beantragen.

 

Abbildung 1: pixabay.com © MarciMarc105 (CCO Creative Commons)
Abbildung 2: pixabay.com © Andreas64 (CCO Creative Commons)


Redaktion

Rainer Nitzsche

Als Webseiten-Entwickler bin ich für die Gestaltung und den technischen Betrieb dieser Plattform verantwortlich und versuche, die Seite ständig aktuell und zeitgemäß zu halten.

Als Reportage-Fotograf möchte ich mit wenigen Bildern wiedergeben, was als geschriebener Text vielleicht Bände füllen würde. Es geht um Ereignisberichte in Bildern. Es gilt, schrittweise und in den richtigen Momenten Entwicklung und Ablauf von Ereignissen festzuhalten, die schließlich in einem Höhepunkt gipfeln. Das bedeutet, meine Fotografien sind sehr oft weniger formell und zeigen den Charakter der Menschen eher in einer pose-freien, authentischen Weise, die nicht inszeniert ist.
Mehr Fotos finden Sie auch auf meiner Webseite unter www.rainernitzsche.de

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