Ein Spaziergang durch die Mozartstadt ist immer ein Vergnügen, denn die wunderschöne Stadt ist lebendig, und voller Geschichte und Tradition.
Wir parken in der Mönchsberg-Tiefgarage (Altstadtgaragen A) und nehmen den Ausgang, bei dem wir am Anton Neumayer Platz am Ende der Griesgasse herauskommen. Dort wenden wir uns nach rechts und kommen zur Getreidegasse, der berühmten Flaniermeile, die mit ihrem unverwechselbaren Charme eine Vielzahl an Passanten anzieht. Wir mischen uns unter die Besucher aus allen Nationen, die hier geschichtsträchtige Gasthöfe, bekannte Traditionsbetriebe und internationale Modeketten vorfinden, vor allem aber auf Mozarts Geburtshaus zusteuern.
Die Getreidegasse mit ihren verspielten Zunftzeichen an den Hausfassaden ist eingerahmt von charakteristischen „Durchhäusern“. Wir gehen durch einen Bogengang durch so ein Durchhaus, und zwar durch das, in dem es den Balkan-Grill mit den besten Bosna von Salzburg gibt – eine Spezialität, auf die wir aber verzichten, denn es gibt eine lange Warteschlange. Schon vor über 50 Jahren mussten wir uns hier lange anstellen, um eines der begehrten, mit einer Grillwurst gefüllten, scharf gewürzten Brötchen zu ergattern. Auf der anderen Seite des Durchhauses kommen wir beim Universitätsplatz heraus. Vor der prächtigen Kulisse der Kollegienkirche befindet sich hier der Grünmarkt mit frischem heimischen Obst und Gemüse . Durch einen weiteren schönen Durchgang kommen wir wieder zurück in die Getreidegasse. Am Hagenauerplatz drängeln wir uns vorbei an den fotografierenden Touristen vor Mozarts Geburtshaus und erreichen durch einen Torbogen den Rudolfskai. Links vom Torbogen befindet sich das Restaurant „Eulenspiegel“ , ein originelles seit hunderten Jahren schon bestehendes Lokal mit verschiedenen , originellen Stuben sowie das „Kaslöchl“ mit dem besten Käse aus der Region.
Wir gehen auf die Staatsbrücke, von der man einen schönen Blick auf die Salzach und die Kulisse der Stadt mit dem Mönchsberg und dem Kapuzinerkloster am Kapuzinerberg hat. Zurück in der Getreidegasse bummeln wir auf dieser weiter bis zum Alten Markt, einem alten Handels- und Marktplatz. Mitten auf dem Platz steht der Florianibrunnen, um den Marktplatz stehen Bürgerhäuser. Hier befindet sich auch das kleinste nur 1,42 Meter breite Altstadthaus von Salzburg. Wir genehmigen uns im berühmten Café Tomaselli , einem der ältesten Kaffeehäuser Österreichs, einen „Einspänner“ und laufen anschliessend durch die Judengasse zum Residenzplatz, mit seiner barocken Brunnenanlage einer der schönsten Plätze der Mozartstadt. Hier stehen Fiaker und warten auf Kundschaft. Wir besichtigen den frühbarocken Dom, eine der größten dreischiffigen Basiliken nördlich der Alpen, müssen dafür aber Eintritt bezahlen. Über den Kapitelplatz, der von der Festung Hohensalzburg – einer der größten mittelalterlichen Burganlagen in Europa – überragt wird, kommen wir dann – vorbei an der Talstation der Zahnradbahn – zum Stieglkeller. Von der Terrasse der architektonisch sehenswerten Traditionsgaststätte hat man einen einzigartigen Blick auf die zahlreichen Kirchtürme und Kuppeln der Altstadt.
Wir gehen zurück zum Kapitelplatz und durch den Petersfriedhof in das Stift St.Peter. Kirche und Kloster gelten als das Herz der Stadt Salzburg. Bevor wir den Friedhof betreten, kaufen wir in der Stiftsbäckerei Schwarzbrot vom Holzofen – es gibt kein besseres in Salzburg. Dann geht´s durch den malerischen Friedhof, ein genauerer Blick auf die Grabinschriften ist unbedingt lohnend. Neben den Gräbern von Nannerl Mozart und Michael Haydn befindet sich der Eingang zu den berühmten Katakomben, eigentlich Felshöhlen im Mönchsberg. Wir kommen im Innenhof des Stifts St.Peter mit der Peterskirche heraus. Links ist der Peterskeller, heute ein gehobenes Restaurant, in dem wir aber nur noch ab und zu um die Jahreswende im weihnachtlich hergerichteten romantischen Innenhof einen Glühwein trinken. Wir bummeln weiter, vorbei an der Franziskanerkirche zum Max-Reinhardt-Platz und am Festspielhaus entlang zum Herbert-von-Karajan-Platz unterhalb des Mönchsbergfelsens.
Hier ist die letzte Station unseres Altstadtrundgangs, die Pferdeschwemme, ein riesiger Brunnen, in dessen Mitte die Rossbändigergruppe steht. Die Pferdeschwemme diente früher dazu die Tiere zu säubern, zu tränken und an heißen Sommertagen abzukühlen. Nur wenige Meter nach der Pferdeschwemme sind wir dann wieder bei unserem Zugang zur Mönchsberg-Tiefgarage .
Text und Fotos: Günther Freund