„Selten war die Welt derart im Umbruch und die Verunsicherung so groß wie in diesen Zeiten.“ Mit diesen Worten eröffnete der Bezirksvorsitzende der Mittelstands-Union (MU) der CSU-Oberbayern Dr. Thomas Geppert die Bezirksversammlung im AERO-Bildungs-Zentrum (Fliegerhalle) in Gilching. „Wir erleben eine toxische Mischung aus schweren Krisen. Die Versorgung mit Energie, explodierende Energiepreise und die Nachwirkungen der Corona-Krise treffen auf Lieferkettenprobleme, den demographischen Wandel mit einem branchenübergreifenden Mitarbeitermangel sowie einen allgegenwärtigen Digitalisierungsdruck“, so Geppert weiter.
Man sei zwar zuversichtlich, aber die Lage ist mehr als ernst. Gerade deshalb brauche es einerseits schnelle, entschlossene und wirksame Krisenlösungen, um die mittelständischen Strukturen und den Wohlstand zu erhalten, andererseits neue Konzepte und Innovationen für eine gute Zukunft. So müssen insbesondere die Ursachen für die aktuellen Energiepreisexplosionen bekämpft werden. Die Energiesteuern für Unternehmen sind in Deutschland 40-mal so hoch wie europarechtlich vorgegeben. Das könne man umgehend ändern und für Entlastungen sorgen. Zudem müssen alle verfügbaren Stromerzeugungskapazitäten genutzt werden. Für das Zögern der Bundesregierung haben auch die etwa 100 anwesenden Unternehmer, Selbständige, Freiberufler und Freunde der Sozialen Marktwirtschaft keinerlei Verständnis. „Es geht um die Existenz, Arbeitsplätze und unseren Wohlstand“, so Geppert. Man müsse alles tun, um die Wirtschaft am Laufen zu halten. Die Suche nach Mitarbeitern hänge am seidenen Faden, der jederzeit reißen könne. Auf völliges Unverständnis stößt bei den Mittelständlern daher auch die Entscheidung der Ampel, ein Bürgergeld einführen zu wollen. Geppert: „Damit entfällt der Anreiz zum Arbeiten und unser System der Sozialen Marktwirtschaft kommt ins Wanken“.
CSU-Landesgruppenvorsitzender Alexander Dobrindt, der die aktuellen politischen Geschehnisse in Berlin darstellte, bestätigte die dramatische Situation: „In der Pandemie hat die Welt die Wirtschaft heruntergefahren – jetzt fährt die Ampel die deutsche Wirtschaft herunter, während der Rest der Welt die Wirtschaft hochfährt“. Es müsse die Gasverstromung reduziert werden und der preisbestimmende und treibende Effekt beim Merit-Order-Prinzip gelöst werden. „Die Gaspreisbremse ist zwingend notwendig und auch beim Strompreis braucht es wirksame Maßnahmen“, so Dobrindt. Neben den aktuellen Herausforderungen für den Mittelstand, standen auch Vorträge zu neuen Konzepten und Ideen im Mittelpunkt der Versammlung. So referierte der geschäftsführende Gesellschafter der ASTO Group, Dr. Bernd Schulte-Middelich, zur Tiefengeothermie als Chance und Beitrag zur Klimawende und zur regionalen Wertschöpfung. Der Leiter des Autonomous Learning Robots Lab beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Prof. Dr.-Ing. Berthold Bäuml, gab mit seinem Vortrag zu intelligenten Servicerobotern und ihre Anwendungen in der Pflege einen spannenden Einblick in aktuelle Entwicklungen bei der Robotik und der Co-Founder und CEO von Quantum-Systems, Florian Seibel, fesselte die Gäste mit seinem Vortrag wie Drohnen unseren Alltag verändern. Die beiden letztgenannten Referenten mahnten, dass man zwar in der Entwicklung und Forschung in Bayern eine absolute Spitzenposition einnimmt, aber man müsse die Entwicklungen auch im Land behalten. Hier fließe zu viel ins Ausland, obwohl wir es bei uns behalten könnten und so auch Berufe der Zukunft schaffen können. Zudem brauche es schlanke und effiziente Strukturen in der Forschung, um den Anschluss in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Robotik nicht zu verlieren, so Prof. Bäuml.
Im Mittelpunkt der Versammlung standen auch Neuwahlen bei der MU Oberbayern. Dabei bestätigte die Wahl zum Bezirksvorstand eindrucksvoll die bisherige Vorstandschaft: Dr. Thomas Geppert (Bad Aibling) wurde einstimmig als MU-Bezirksvorsitzender im Amt bestätigt. Die bisherigen Stellvertreter Walentina Dahms (Markt Schwaben), Dr. Andreas Lenz, MdB (Frauenneuharting) und Richard Grassl (Ramsau) wurden ebenfalls bestätigt. Als neuer stellvertretender Bezirksvorsitzender wurde der MU-Kreisvorsitzende und Landtagskandidat von Mühldorf a. Inn, Sascha Schnürer (Obertaufkirchen), gewählt. Zu Schriftführerinnen wurden Annette Fischer (Finning) und Aleksandar Trifunovic (Penzberg) gewählt und als Schatzmeister Andrew Gadilhe (Starnberg) bestätigt. Als Beisitzer wurden Anna Marx (Fridolfing), Manfred Herz (Gilching), Hans Medele (Weilheim), Benedikt Nesselhauf (Germering), Thomas Breyer (Bergen), Kerstin Eckstein (Dachau), Tobias Thalhammer (Neubiberg), Simon Reddig (Au in der Hallertau), Dr. Marc Tenbücken (Murnau) und Inge Geißler (Ottobrunn) gewählt.
In seinem Schlusswort versprach Geppert, den Dialog zur Unterstützung des Mittelstandes hochzuhalten und mit aller Kraft weiter für die Interessen des Mittelstandes zu kämpfen. Zeitgemäße Lösungen für eine erfolgreiche Zukunft sind genauso wichtig wie entschlossene Maßnahmen zur Krisenbekämpfung. „Wir haben eine starke Mannschaft, mit der wir die Interessen unseres Mittelstandes nicht nur in der CSU stark vertreten werden“, so Geppert.
Bericht und Fotos: Mittelstandsunion Oberbayern
- Bild „MU Bezirksvorstand“
- Bild „Bezirksvorsitzender Geppert“: Wiedergewählter Bezirksvorsitzender Dr. Thomas Geppert bei der Begrüßung und Einführung zum Thema „Mittelstand stärken durch neue Konzepte & Innovationen“
- Bild „Alexander Dobrindt und Mittelständler“: Landesgruppenchef Alexander Dobrindt, MdB bei seiner Rede vor den Mittelständlern
Die Mittelstands-Union (MU) Oberbayern ist eine Arbeitsgemeinschaft der CSU – mit über 1.100 Mitgliedern ist Oberbayern der größte Bezirksverband in Bayern. Die MU setzt sich für die Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft und für mehr wirtschaftliche Vernunft in der Politik ein.