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Bezirk Oberbayern ehrt Christa Stock aus München

Als Zeichen seiner Anerkennung verleiht der Bezirk Oberbayern an Menschen, die sich in besonderer Weise ehrenamtlich um das öffentliche Wohl in Oberbayern verdient gemacht haben, die Bezirksmedaille.

„Wir als Bezirk Oberbayern wollen ein Zeichen in der Gesellschaft dafür setzen, wie wichtig das ehrenamtliche Engagement jeder einzelnen Person ist“, betonte Bezirkstagspräsident Josef Mederer bei der Verleihung der Bezirksmedaille im Gebäude der Bezirksverwaltung in München. Mederer bezeichnete ehrenamtlich tätige Menschen als unverzichtbaren Teil der Gesellschaft und nannte das Engagement der ausgezeichneten Personen „ein Geschenk für unser Land“. Er zitierte die Lebensweisheit, dass man entweder von einer besseren Welt träumen könne oder aufwachen und anpacken, um etwas zu bewegen und zu verändern. Mederer führte aus, dass die Menschen, die der Bezirk mit der Bezirksmedaille ehrt, zu denen gehören, die aufgewacht sind und anpacken. „Das ist vorbildlich. Dafür wollen wir Sie als Vorbilder ehren“.

Zu den Geehrten zählt Christa Stock aus München.

Bezirkstagspräsident Josef Mederer sagte in seiner Laudatio:

Das ehrenamtliche Engagement von Christa Stock ist ein schönes Beispiel dafür, wie ein Mensch in die ehrenamtliche Arbeit für die Allgemeinheit hineinwachsen kann. Sie ist deshalb besonders als Vorbild geeignet.

Bei Frau Stock gaben ihre beiden Töchter den Ausschlag: Als für deren Kindergarten- und Schulbesuch ehrenamtliche Elternarbeit gefordert war, wurde daraus schnell mehr. Christa Stock brachte sich dann nicht nur an Kindergarten und Schule ein, sondern auch überregional – etwa als Ausschussmitglied der Münchner Gymnasien in der Landeselternvereinigung Bayern.

Die erste große Herausforderung war, dass es Anfang der 1980er-Jahre viel zu wenige Schulen für die wachsende Zahl der Schülerinnen und Schüler gab. Christa Stock setzte sich dafür ein, dass die Kinder und Jugendlichen im heutigen Stadtbezirk Allach-Untermenzing besser mit Bildungsangeboten versorgt werden und bündelte das Engagement weiterer Ehrenamtlicher.

Dafür gründete sie zusammen mit anderen engagierten Eltern den Arbeitskreis „Everbuschstraße e. V.“

Mit ihrer mitreißenden, begeisternden Art mobilisierte Christa Stock 5 000 Eltern in diesem Verein. Christa Stock investierte mehr Zeit, als es wohl in einer Vollzeitbeschäftigung üblich gewesen wäre. Das Engagement war erfolgreich: Das Schulzentrum mit zwei Schulen für insgesamt 2 000 Schülerinnen und Schüler wurde einige Jahre später errichtet und in Betrieb genommen. Dafür hat Bundespräsident Richard von Weizsäcker Frau Stock im Jahr 1985 mit der Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland geehrt.

Christa Stock gab sich mit dem Erfolg des Schulzentrums nicht zufrieden: Sie erkannte, dass das Musizieren im allgemeinen staatlichen Schulbetrieb meist viel zu kurz kommt. Sie war überzeugt davon, dass das Erlernen eines Musikinstrumentes und das gemeinsame Musizieren zur Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen beitragen. Mit der Gründung des „Musikforums Blutenburg e. V.“ ging sie ihr Lebensprojekt an. Der Verein ermöglicht den Musikunterricht für Kinder und Jugendliche und organisiert Auftrittsmöglichkeiten im Stadtviertel.

Der Verein bestand bei seiner Gründung im Jahre 1985 aus zwölf Personen. Christa Stock hat mit ihren Mitstreiterinnen und Mitstreitern seitdem viel auf die Beine gestellt: Heute unterrichten 52 voll ausgebildete Musiklehrkräfte mehr als 1 100 Schülerinnen und Schüler.

Das Musikforum Blutenburg hat bei vielen Münchner Kindern und Jugendlichen Interesse und Freude am Musizieren geweckt und bei Erwachsenen wieder neue Begeisterung dafür entfacht. Es haben sich hier zahlreiche Ensembles gefunden. Aus dem Kreis der Schülerinnen und Schüler kamen erfolgreiche Teilnehmende bei Wettbewerben wie „Jugend musiziert“. Ungezählt sind die vielen Konzerte und Aufführungen von Kindermusicals.

Ehrenamtlich für die Belange anderer einzutreten, dies war Christa Stock nicht nur im Rahmen ihrer Vereinsarbeit wichtig, sondern sie setzte das auch kommunalpolitisch um. Sie arbeitete 12 Jahre als Stadträtin und engagiert sich im Bezirksausschuss ihres Stadtbezirks.

So viel ehrenamtliche Tätigkeit ist vorbildlich. Der Bezirk Oberbayern möchte als äußeres Zeichen der Anerkennung den verschiedenen Ehrungen, die Christa Stock bereits erhalten hat, wie beispielsweise „pro meritis“ des Bayerischen Kulturministeriums (1997), die Bezirksmedaille hinzufügen.

Bericht und Fotos: Bezirk Oberbayern


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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