„Super Anlage“ oder schlicht „der taugt was“ – die vielen Besucher, darunter auch viele Jugendliche Biker und Kenner der Szene aus der ganzen Region, waren bei der offiziellen Eröffnung des langgehegten Ameranger Wunschprojekts begeistert vom sportlich herausfordernden und stimmig in die Natur eingebauten Parcours. Rund 450 Meter terrassierter, anspruchsvoller Streckenbau mit Lines unterschiedlicher Kategorien lassen das Herz der großen und kleinen Biker höherschlagen. Der erfolgreiche ehemalige Mountain-Bike-Profi und Vizeweltmeister im Downhill Guido Tschugg hat selbst Hand angelegt und gemeinsam mit dem heimischen Bauunternehmer Christian Kerstens, der für die ausführenden Arbeiten zuständig war, ein Eldorado für Anfänger und Könner des Bikesports geschaffen. Ziel war es, mit dem Gelände, das mit der natürlichen Hanglage viel hergibt, die ganze „Szene“ abzuholen, erklärte Tschugg. Vom Laufrad bis zum Cross Bike könne hier alles zum Einsatz kommen und die Menschen unterschiedlichster Generationen und sportlicher Ausprägung zusammenbringen. Die Kinder und Jugendlichen würden mit großem Spaßfaktor zur Bewegung animiert und lernten, aufeinander Rücksicht zu nehmen. Ganz nebenbei verbesserten sich Motorik und fahrerisches Können. Die Highlights seien sicherlich große Sprünge und ein Bereich für Tricksprünge, aber letztendlich würden alle Könner-Stufen angesprochen.
Für die Strecken mit unterschiedlichen Anforderungen wurden rund 2700 Quadratmeter Fläche bearbeitet, 5000 bis 6000 Tonnen Material bewegt, jede Menge Beton und Brechsand verbaut und Zwischenflächen beispielsweise mit Magerrasen und Reptilienhabitaten ökologisch aufgewertet, um auch der Natur und der Artenvielfalt Rechnung zu tragen. So gibt es inmitten von Wildblumen und Kräutern für sportliche Fahrer eine Sprung Line, eine Dirt Line mit Rampe für Free Style, eine BMX-Strecke, dazu eine Pump- Track-Strecke und unter dem alten Obstbaumbestand eine 50-Meterstrecke für Kinder mit Balance-Balken und Slackline. Sitzbänke entlang der gesamten Strecke laden zum Zuschauen oder Rasten ein.
„Von einem Bikepark träumen die Ameranger Jugendlichen schon lange“, stellte Bürgermeister Konrad Linner bei der Eröffnungsfeier fest. Das sei bei Befragungen immer wieder deutlich geworden. Seit 2017 sei das Anliegen nicht nur wegen der Kosten von rund 100000 Euro auch immer wieder Thema im Gemeinderat gewesen. Auch die Suche nach einem geeigneten Gelände habe sich schwierig gestaltet. Mit dem Erwerb der Sportflächen Ende 2019 löste sich die Standortfrage dann aber rasch in Wohlgefallen auf und der Förderbescheid der Leader-Aktionsgruppe Chiemgauer Seenplatte über 47000 Euro tat ein Übriges. „Aus unserer Sicht war das ein wichtiges Signal an die Jugend, dass ihre Anregungen ernst genommen werden.“
Text und Fotos: Christa Auer