NEU auf BR Heimat ist folgende Sendung an jedem Samstag von 13.05 – 14 Uhr (Wdh 23.05 – 24 Uhr):
Die weiß-blaue Musiktruhe – Musikalische Raritäten und Köstlichkeiten aus den 60er und 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts von Heinz Kulzer bis Maxl Graf
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SERVUS mit Studiogästen – Jeden Freitag von 15-17 Uhr. Für die Sendungen besuchen wir immer wieder Musik- und Gesangsgruppen, Heimatpfleger und Kulturfreunde daheim. Der Podcast ist spätestens ab dem nächsten Werktag für 12 Monate verfügbar.
Freitag, 1. Juli 2022:
Wenn Anfang November die traditionelle Dotschkirwa der Stadt Neustadt a.d. Waldnaab/Opf. stattfindet, werden im Gasthof „Weißes Rößl“ wieder die Neustädter Urgesteine, die „Zupfer Moidln“, durchs Programm führen. Auf 60 Jahre Bühnenerfahrung können Waldtraud Neubauer-Zupfer und Renate Zupfer-Vilas mittlerweile zurückblicken. Bereits im Alter von fünf und zehn Jahren hatten sie ihren ersten Auftritt beim Kindersingen in Hirschau, das von Wastl Fanderl und Annette Thoma moderiert und vom Bayerischen Rundfunk aufgezeichnet wurde. Die Töchter vom Zupfer Sepp, der als Volksmusikant und Humorist weit über die Grenzen der Oberpfalz hinaus bekannt war, sind mit ihm und Mutter Anni als Familiengesang mehr als 40 Jahre lang auf den verschiedensten Bühnen in ganz Bayern aufgetreten, seit dem Tod der Eltern führen sie die sängerische Familientradition zu zweit weiter. Heuer feiern sie ihr 60jähriges Bühnenjubiläum, und deshalb wiederholen wir die Servus-Sendung vom 26. Oktober 2018, in der sie im BR-Heimat Studio zu Gast bei Evi Strehl waren.
Freitag, 8. Juli 2022:
Aus Inzell stammen die heutigen Interviews von Evi Strehl – dort traf sie mit Helma Huber eine Nachfahrin der Dobner Musikkapelle in St. Katharina im Egerland. Ihr Vater rettete die Noten und Instrumente am Ende des zweiten Weltkriegs während der Vertreibung der Sudetendeutschen über die Grenze „raus nach Bayern“. Ein Teil der Familie siedelte sich in Vachendorf (LK Traunstein) an, wo Helmas Vater und Onkel durch kostenlose Ausbildung der dortigen Jugend versuchten, eine neue Blaskapelle zu gründen. In der „Bundeslade“ wurden jahrzehntelang die Noten aufbewahrt, die in den letzten Jahren von Bernhard Hopfensperger, einem hobbymäßigen Noten- und Musikkapellenforscher aus dem LK Regensburg, gesichtet und archiviert wurden. Der Notennachlasses liegt mittlerweile im öffentlich zugänglichen Oberpfälzer Volksmusik-Archiv (OVA).
Ein weiterer Teil der musikalischen Dobner-Familie lebt in Wenzenbach bei Regensburg. Auch hier gründeten sie 1948 eine neue Dobner-Kapelle mit teils vertriebenen und auch einheimischen Jugendlichen. Bis 1972 war diese aktiv und mit Rudi Dobner reiste ein Enkel des Wenzenbacher-Kapellengründers zum Gespräch nach Inzell – von seinem Großvater erlernte er einst die Trompete und lässt seit kurzem mit der kleinen Blasmusikformation „Bloß Blech“ altes Notenmaterial aus dem Dobner-Notennachlass zu Gehör bringen.
Freitag, 15. Juli 2022:
15-16 Uhr: Über den Sinn und Unsinn von Kuhglocken gibt’s mitunter heftigen Streit zwischen Einheimischen und „Zuagroasten“ – auch vor Gericht. Darüber hat – auch im Hinblick auf die Frage nach dem sensorischen Kulturerbe – die wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Bayerischen Landesverein für Heimatpflege, Dr. Daniela Sandner einen Artikel geschrieben. Zu finden ist er in der Sommer-Ausgabe der MUH, der Zeitschrift für kulturelle Eigenarten und Belange Bayerns. Evi Strehl hat Daniela Sandner im Bayerischen Landesverein besucht, um Näheres zu erfahren, denn am Ende geht es auch um die Folklorismus-Debatte.
16-17 Uhr: Endlich ist es soweit. Das BLASIUS kann wieder stattfinden. Zwei Jahre mussten die Blasmusikfreunde wegen der Corona-Pandemie auf das mittlerweile fest etablierte BLASIUS-Festival im Donau-Ries verzichten. Die Vorbereitungen für die vierte Ausgabe laufen beim ausrichtenden Musikverein Fremdingen auf Hochtouren: vom 22. bis 24. Juli können sie endlich wieder feiern auf den idyllischen Grünhofwiesen und Gästen aus Nah und Fern. Bei BLASIUS steht die Blasmusik im Vordergrund. Das „Line-up“ liest sich wie ein facettenreiches „Who’s who“ der Blasmusikszene: Die Kaiser Musikanten, Southbrass, die Kapelle Josef Menzl, die Brauhaus Musikanten, 5er Blech, die Fexer, die Kapelle Woizatrenka und die Vollblutmusikanten werden auf der Festivalbühne stehen. PS Reloaded, die Saustoimusi, Cuba Boarisch 2.0 und Out in the Sticks heizen dem Publikum mit rockigen Arrangements, karibischen Rhythmen und Bigband-Sound kräftig ein. Gemütlich geht es im Biergarten zu, wenn die Kemptner Tanzlmusi, die Brotzeitmusi Schwangau, die Marder Musi, 4er Mucke, die Ochsengau Musi und Max & Bifi zünftig aufspielen. Mit von der Partie sind ebenfalls die hochkarätigen Lokalmatadore der Musikantenfreu(n)de und der Polka Bären. Weil BLASIUS auch 2022 ein Festival von Musikanten für Musikanten bleibt, stehen mit der Musikkapelle Eutenhausen-Mussenhausen und der Stammkapelle Maihingen zwei Gruppierungen stellvertretend für die zahlreichen heimatverbundenen Musikvereine auf dem Programm. Beim Gemeinschaftschor wird zusammenmusiziert, so können neue Musikantenfreundschaften entstehen. Alles wird dabei komplett ehrenamtlich organisiert und durchgeführt. Stets aktuelle Informationen gibt es unter www.blasius.online sowie auf den Social-Media-Kanälen des BLASIUS-Festivals. Evi Strehl hat mit Joachim Braun telefoniert, dem Dirigenten der Stammkapelle des Musikvereins Fremdingen.
Freitag, 22. Juli 2022:
15-16 Uhr: Er sei ein Spätberufener in Sachen Schreiben, räumt Konrad Zahn ein. Seit 1952 lebt er in München, hat aber, wie er sagt, seinen „Wurzelstock in der Oberpfalz“. Das ist aus dem Tonfall und dem Sprachduktus von Gedanken, die sich der 78-Jährige auf „Die alte Uhr“ oder bei der Wortwahl von „Gerechter Ausgleich“ macht, deutlich herauszuhören. Dabei hat er auch herrliche verdrehte Wortspiele und Wortaneinanderreihungen im Gepäck. Sein Büchlein liest sich auch für Nicht-Oberpfälzer gut, denn nicht alles ist im Dialekt geschrieben. Evi Strehl hat ihn an seinem Truderinger Wohnort besucht.
16-17 Uhr: Wer Erika Eichenseer sagt, denkt unweigerlich an Bräuche, Trachten, Mundartdichtung der Oberpfalz – und natürlich an Franz Xaver von Schönwerth. Seit Jahren beschäftigt sich die Regensburgerin mit viel Liebe, Akribie und Einfühlungsvermögen mit dessen unerschöpflichem Nachlass und entdeckt dabei immer wieder unbekannte Seiten der Volkskultur in der Oberpfalz. Kürzlich ist ihr neues Buch „Katsch Kodl – Tiermärchen aus Bayern“ im Volk-Verlag erschienen. Erika Eichenseer hat aus der gewaltigen Märchensammlung von Franz Xaver von Schönwerth die 30 schönsten, kraftvollsten Tiermärchen ausgewählt und mit Anmerkungen zum Volksglauben, zu den Motiven und sprachlichen Eigenheiten der Texte ergänzt. Evi Strehl hat sich mit ihr beim Nordgautag in Schwandorf/Opf. unterhalten – gleich danach wurde Eichenseer mit dem renomierten Nordgaukulturpreis für Heimatpflege geehrt.
Außerdem geht’s am Ende dieser Stunde noch um das 30-jährige Jubiläum der Dorfkapelle „Oberglaimer Blasmusik“, das am 23. Juli im Gasthaus Betz in Oberglaim bei Ergolding im Landkreis Landshut stattfindet. Evi Strehl hat sich mit dem Dirigenten, dem ältesten und jüngsten Kapellemitglied sowie mit dem musikantenfreundlichen Wirt Sigi Betz unterhalten. Eintritt verlangen die Jubilare nicht, dafür erbitten sie eine Spende zugunsten der „Sternstunden“ , der Benefizaktion des Bayerischen Rundfunks. Ab 17 Uhr sind Biergarten und Stadl geöffnet, ab 19 Uhr gibt‘s Musik. Nach den musikalischen Darbietung der Oberglaimer Blasmusik wird im Anschluss weitergefeiert mit der „Jungen Oarkarrer Musi“.
Freitag, 29. Juli 2022:
15–16 Uhr: Auch im Allgäu gibt es begeisterte Volkstanzgruppen – und einer der engagiertesten Volkstänzer und Tanzmusikant im Unterallgäu ist zweifellos Wolfram Wallner. Er hat maßgeblich zur Blütezeit des Volkstanzes im und ums Allgäu beigetragen und feiert dieser Tage seinen 60. Geburtstag. Zuerst lernte er das Klavierspielen, bevor er sich in den 1980iger Jahren das „Volksmusikvirus“ einfing, weitere Instrumente erlernte und in mehreren Musikgruppen mitwirkte. Hier wären zu nennen die Geißabaur Tanzmusik, das Unterillertaler Volksmusiktrio und die Lechler Tanzlmusik aus München, die von Willi Poneder gegründet und nach dessen Tod von Wolfram übernommen wurde. Mittlerweile heißt die Gruppe „Allgäu-Bairischer-Duranand“, was schon viel aussagt über das Repertoire und die musikalische Besetzung, denn immer noch begleitet Wallner den Münchner Bürgertanzkreis bei Auftritten wie z.B. dem Münchner Stadtgründungsfest. Evi Strehl hat sich mit dem bescheidenen Allgäuer unterhalten, der eine breite Kenntnis auch von der Volksmusik außerhalb seiner näheren Heimat aufweisen kann.
16-17 Uhr: Seit vielen Jahren erklingt Musik von Tschejefem auf BR Heimat – sowohl in den Sendungen mit traditioneller Volksmusik als auch im Tradimix-Bereich. Nun hat die Gruppe aus Oberösterreich und Kärnten zum 10-jährigen Bühnenjubiläum ihre 3. CD herausgegeben mit dem schönen Namen „Rosmarie“. Denn sie präsentieren ihre Melodien diesmal in vielerlei Rosatönen – und bleiben damit ihrem bewährten Rezept treu: Von Leibjodlern & Fiakern in einem Alt-Wienerlied wird gesungen, von der Sonnenseite des Lebens in Jazzstandards oder auch davon, dass „mit etwas Liebe“ alles im Leben leichter von der Hand geht.
Evi Strehl telefoniert mit Johanna Dumfahrt, der die Liebe zur Musik bereits in die Wiege gelegt wurde und von Kindesbeinen an weiter gewachsen ist. Was als kindliche Freude an vor allem Volksmusik und Klassik begann, fand in vielen einzelnen Schritten auch einen Weg in die Professionalisierung: Vom Besuch des Linzer Musikgymnasium über Studien an der Anton Bruckner Privatuniversität Linz sowie am Mozarteum Salzburg (Gesang, diatonische Harmonika und chromatisches Hackbrett) bis hin zu verschiedenen Unterrichtstätigkeiten – zum derzeit wichtigsten Schritt in ihrem Leben zur Professorin für Diat. Harmonika am Tiroler Landeskonservatorium. Reichlich Bühnenerfahrungen und CD-Produktionen in unterschiedlichen Formationen kann sie ebenfalls vorweisen und so viel an wertvollem Wissen und Können mitnehmen für ihre weitere musikalische Wanderschaft: Denn neue Visionen, Herausforderungen und Projekte warten! Die CD ist erschienen bei Loawänd Records.
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Stofferls Wellmusik: Jeden ersten Sonntag im Monat von 14-15 Uhr, Wdh. 22-23 Uhr, nachzuhören / Podcast unter www.br-heimat.de
Als besonderes Schmankerl präsentiert Christoph Well (Ex-Biermösl Blosn) seine persönlichen Lieblingstitel und lädt sich einen Studiogast ein, mit dem er spontan musiziert. Mit dabei waren schon Gerhard Polt, Ringsgwandl, Franz Wittenbrink, Maximilian Brückner, Stefan Dettl, Bob Ross, Alt-Intendant Thomas Gruber, Campino von den Toten Hosen, die Schauspielerin Brigitte Hobmeier und der Südtiroler Ausnahmemusiker Herbert Pixner. Die jeweils letzten zwölf Sendungen von „Stofferls Wellmusik“ gibt’s als Podcast unter www.br-heimat.de
Diesmal der Radiojournalist und BR Heimat-Moderator Arthur Dittlmann sein Gast. Dessen sonore Stimme kannte der jüngste Well-Spross schon aus dem Radio – aber bei der jetzigen Begegnung wurde es neben einigen Erzählungen auch musikalisch: Stofferl mit seiner Trompete spielte zu Arthurs Gitarren-Bluesklängen und die beiden brauchten nicht mal eine Wiederholung – Onetaker!
Aufgewachsen ist der 1,95 Meter lange Dittlmann (oft gehörter Ausruf in seiner Jugend: „Wo wachst den du no hi?“) im östlichen Bayern, hauptsächlich in der Dreiflüssestadt Passau, seiner bayerischen Lieblingsstadt. Mit zwölf zog er mit seinen Eltern nach Mühldorf am Inn um, hat dann in München Theologie und Germanistik studiert und lebt jetzt mit seiner Familie in Dorfen. Schon Ende der 80er-Jahre hat es ihn zum Radio hingezogen. Vielleicht auch deshalb, weil schon sein Vater ein begeisterter Radio-Bastler war und in jedem Zimmer mindestens EIN Apparat gestanden ist. Auch noch solche, mit einem grünen, geheimnisvollen „magischen“ Auge. Im Radio spielt sich für Arthur das richtige Leben ab, in all seinen Facetten. Er hat sich sehr über die Einladung bei Stofferl Well gefreut – und die beiden haben sich angeregt über Bayern, Gott und die Welt unterhalten. So soll es sein…
Schätze aus dem Schallarchiv: Jeden Sonntag und Feiertag von 16-17 Uhr:
Sonntag 3. Juli: Emil Händel: „Bei uns in Bayern“ – Fränkische Volksmusik. Erstsendung 24.2.1991
Sonntag 10. Juli: Adolf Eichenseer: „Bei uns in Bayern“ – Volksmusik aus der Oberpfalz. Erstsendung 1.7.1990
Sonntag 17. Juli: Alois Sailer: „Bei uns in Bayern“ – Bäuerliches Brauchtum in Schwaben. Erstsendung 25.7.1990
Sonntag 24. Juli: Willi Großer: Fischerstechen in Starnberg. Erstsendung 10.7.1987
Sonntag 31. Juli: Zum 170. Todestag von Johann Andreas Schmeller wiederholen wir eine Sendung vom Studio Ostbayern in Regensburg vom 6. August 1985, das anlässlich seines 200. Geburtstag ausgestrahlt wurde. Autorin ist Maria Rauscher.
Weitere Programmtipps:
BR Heimat – Kaffeehaus
Geige, Harmonika und Kontragitarre sind die Instrumente der Wiener Heurigen- und Kaffeehaus-Kultur. Wo ein paar Takte Schrammelmusik erklingen, da darf eine Schale Melange nicht fehlen. Latte macchiato? Fehlanzeige.
Unser „Kaffeehaus“ wird von Simone Wichert musikalisch gestaltet und steht an jedem Sonntag von 15.05 bis 16 Uhr im BR Heimat-Programmkalender.
BR Heimat – jetzt bis zu 5 Stunden zum Nachhören
Wussten Sie, dass Sie mit der BR Radio-App jederzeit bei allen BR Radiosendern ganz einfach entlang des laufenden Programms bis zu fünf Stunden zurückspulen und so das Medium Radio im Nachhören-Modus neu erleben können? Auch der Sleeptimer wurde sowohl in der iOS- als auch in der Android-Version installiert. Alle acht BR-Sender sehen Sie sofort auf der Einstiegsseite – mit dem Namen der laufenden Sendung und dem Titel, der gerade gespielt wird. Jeder Sender kann dort gestartet und weitergehört werden, während Sie sich anderen Dingen zuwenden.
Natürlich gibt es aber weiterhin bestimmte BR-Heimat Sendungen auch als Podcast zum Nachhören und Herunterladen.
Bericht: BR Heimat
Foto: Hötzelsperger – Aufnahmen von BR Heimat bei der Musikkapelle Samerberg