Natur & Umwelt

„DAS IST DER GIPFEL“: DEUTSCHLANDS HÖCHSTGELEGENE NATIONALPARK-AUSSTELLUNG AM JENNER ERÖFFNET

Veröffentlicht von Günther Freund
Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber eröffnete gestern die neue Nationalpark-Ausstellung in den Räumen der Jenner-Bergstation. Unter dem Titel „Das ist der Gipfel“ präsentiert die Nationalparkverwaltung auf insgesamt rund 150 Quadratmetern Ausstellungsfläche den Lebensraum Hochgebirge mit seinen charakteristischen Tieren und Pflanzen. Auch den Themen Besucherlenkung und -sensibilisierung widmet die neue Ausstellung besondere Aufmerksamkeit. Rund 50 Ehrengäste erfuhren im Rahmen der Eröffnungsfeierlichkeiten von der großen Bedeutung der Gästeinformation an einem Besucherschwerpunkt im Spannungsfeld zwischen Tourismus und Naturschutz.

Glauber betonte bei der Eröffnung: „Der Jenner am Tor zum Nationalpark Berchtesgaden ist Besuchermagnet, Wirtschaftsmotor und Aushängeschild für eine ganze Region. Es ist eine Herausforderung, Tourismus und den Schutz der Natur hier in Einklang zu bringen. Ich bin sicher: Umweltbildung ist der wichtigste Schlüssel, um die Menschen vom rücksichtsvollen Umgang in und mit der Natur zu überzeugen. Wir wollen lenken, informieren und sensibilisieren. Die Infostelle am Jenner ist ein idealer Ort, um Lernen, Erholung und Spaß zu verbinden. Die verschiedenen Lebensräume des einmaligen Hochgebirgsnationalparks, seine wunderbare Pflanzen- und Tierwelt stehen im Fokus der neuen Ausstellung. Mit der Infostelle Jenner haben wir einen weiteren Knotenpunkt im Informationsnetz Nationalpark Berchtesgaden geschaffen: Das Haus der Berge, Infostellen, mobile Stände, Info2Go-Stationen und natürlich unsere engagierten Nationalpark-Ranger informieren, werben und vermitteln – zum Schutz dieser prachtvollen alpinen Natur.“ Ulrich Brendel, Sachgebietsleiter Infostellen des Nationalparks, ergänzt: „In unserer neuen Ausstellung legen wir besonderen Wert auf einen Dreiklang aus Wissensvermittlung, Reflexion und Sensibilisierung. Wir kommunizieren die wichtigen Verhaltensregeln für Besucher in unserem Nationalpark möglichst anschaulich und nachvollziehbar. Dies ist gerade an einem Hotspot wie dem Jenner wichtig, denn die Bahn transportiert jährlich rund 300.000 Besucher direkt an die Grenzen des Schutzgebiets. Dabei denken wohl die wenigsten Gäste vorrangig an die Sensibilität der Natur hier oben. Genau dafür wollen wir mit der neuen Ausstellung Bewusstsein schaffen“, erklärt der Biologe.

Der persönliche Kontakt zu den Ausstellungsbesuchern ist der Nationalparkverwaltung besonders wichtig. Aus diesem Grund ist die neue Informationsstelle dauerhaft und von Beginn an mit Personal besetzt. Vier Mitarbeiterinnen stehen den Gästen bei allen Fragen rund um den Nationalpark Rede und Antwort. Auch Nationalparkleiter Dr. Roland Baier freut sich über die Eröffnung: „Die neue Infostelle ergänzt hervorragend unsere Ausstellung im Haus der Berge und ich bin sicher, dass wir hier eine große Zahl an Gästen erreichen und für Nationalparkthemen begeistern können“. Allen voran für Besucherinnen und Besucher mit körperlichen Einschränkungen wurde eine barrierefreie Besucherplattform mit errichtet, die auch durch solarbetriebene Multifunktionsfernrohre Einblicke in den Nationalpark ermöglicht.

Bei der Eröffnung der neuen Nationalpark-Ausstellung in der Jenner-Bergstation (v.l.): Peter Hettegger, Berchtesgadener Bergbahn AG; Rita Poser, Bund Naturschutz; Umweltminister Thorsten Glauber; Nationalparkleiter Dr. Roland Baier; Hannes Rasp, Bürgermeister Schönau am Königssee und BGL-Landrat Bernhard Kern.

Der Freistaat Bayern finanziert den neuen Ausstellungsbereich mit 348.000 Euro, 100.000 Euro kommen zusätzlich von der Allianz Umweltstiftung. Für den ersten Teilbereich der Ausstellung im Foyer, der bereits 2019 eröffnet wurde, stellte der Freistaat Bayern seinerzeit 135.000 Euro zur Verfügung, von der Eva Mayr-Stihl-Stiftung kamen 45.000 Euro. Die Berchtesgadener Bergbahn AG stellt die Räumlichkeiten kostenfrei zur Verfügung, auch der Bund Naturschutz hat sich für die Realisierung der neuen Informationsstelle engagiert eingesetzt. Peter Wilde von der Allianz Umweltstiftung ist vom Konzept der Ausstellungsmacher überzeugt: „Wir wollen die Nationalparkbesucher nicht mit dem erhobenen Zeigefinger belehren, sondern sie mit gut aufbereiteten Informationen für die Lebensbedingungen im Hochgebirge sensibilisieren. Durch den Einsatz digitaler Medien erreichen wir auch die Generation „Smartphone“ und vermitteln ihr den Schutzgebietsgedanken des Nationalparks“.

Im Anschluss an die Ausstellungseröffnung begleiteten die Ehrengäste Umweltminister Glauber zu einer Exkursion zu Bildungsthemen rund um den Jennergipfel im Nationalpark Berchtesgaden.

Pressemitteilung Nationalparkverwltung Berchtesgaden

Redaktion

Günther Freund

1944 in Bad Reichenhall geboren, Abitur in Bad Reichenhall, nach dem Studium der Geodäsie in München 3 Jahre Referendarzeit in der Vermessungs- und Flurbereinigungsverwaltung mit Staatsexamen, 12 Jahre Amtsleiterstellverteter am Vermessungsamt Freyung, 3 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Zwiesel und 23 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Freyung (nach Verwaltungsreform mit Vermessungsamt Zwiesel als Aussenstelle). Seit 2009 im Ruhestand, seitdem in Prien am Chiemsee wohnhaft.

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