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Medical Park: ganzheitlich gegen Schmerzen

Fast 28 Prozent der Menschen in Deutschland – das sind fast 23 Millionen Menschen – leben dauerhaft mit Schmerzen. Bei 6 Millionen von ihnen sind die Schmerzen so ausgeprägt, dass ein normaler Alltag kaum mehr möglich ist. Dabei zählen zu den Betroffenen auch immer jüngere Patienten, wie Prof. Dr. Markus Schmitt-Sody, Ärztlicher Direktor und Chefarzt im Medical Park Chiemsee, erzählt. „Mit Hilfe eines individuellen und ganzheitlichen Therapieplans erlernen unsere Patienten Strategien, mit denen sie trotz Schmerzen leben und auch wieder Bewegung in den Alltag integrieren können“, erklärt Prof. Schmitt-Sody anlässlich des bundesweiten „Aktionstags gegen den Schmerz“ am 7. Juni 2022.

Jedes Jahr kommen mehr als 300 vom chronischen Schmerzsyndrom betroffene Patienten in die Rehaklinik in Bernau-Felden. Viele von ihnen leiden schon seit einigen Jahren an Schmerzen, sind von Arzt zu Arzt gegangen, ohne der Ursache auf die Spur zu kommen. In der Fachklinik für Rehabilitation am Chiemsee kümmert sich ein interdisziplinäres Team aus Ärzten, Therapeuten und Pflegepersonal um die Betroffenen. Während ihres Aufenthalts lernen die Patienten, ihren Körper wahrzunehmen und Bedürfnisse wahrzunehmen. „Chronische Schmerzen sind nicht nur körperlich, sondern beeinflussen auch die Psyche und das ganze Leben. Ein normaler Alltag ist für viele unserer Patienten seit langem schon nicht mehr möglich“, erklärt Prof. Dr. Marcus Schmitt-Sody, Ärztlicher Direktor und Chefarzt im Medical Park Chiemsee. „Chronische Schmerzen haben viele Ursachen, häufig in anderen Erkrankungen. Viele Menschen kommen aber auch mit dem Druck unserer Leistungsgesellschaft nicht mehr zurecht, sie finden kein Ventil zur Entlastung mehr. Wir setzen deshalb auf ein ganzheitliches Therapieangebot, das Therapien zur Entspannung und Steigerung der Resilienz ebenso einschließt, wie sanfte Angebote zu Bewegung und Sport. Für viele Betroffene ist es ein großer Erfolg, wenn sie sich wieder schmerzfrei bewegen können. Das zeigt ihnen auch, dass sie belastbar sind. Dafür arbeiten sie, gemeinsam mit unseren Therapeuten, sehr hart“.

Nach Informationen der Deutschen Schmerzgesellschaft sind Erkrankungen des Bewegungsapparats (16%) die häufigste Ursache für chronische Schmerzen. Rückenschmerzen (10%) durch Bandscheibenvorfälle aber auch andere Erkrankungen und Unfälle sind häufig verantwortlich, wenn der Schmerz zunehmend das Leben der Betroffenen beeinträchtigt. Die Zahl der Patienten, die unter chronischen Schmerzen und unter damit assoziierten psychischen Beeinträchtigungen leiden, liegt in Deutschland bei 2,2 Millionen. „Viele unserer Patienten berichten, dass sie mehrere Monate bis hin zu Jahren auf eine Diagnose warten mussten, viele haben die Erfahrung machen müssen, dass ihre Schmerzen nicht angemessen behandelt wurden“. Die Deutsche Schmerzgesellschaft bestätigt diese Erfahrung.

Das chronische Schmerzsyndrom ist keineswegs eine Krankheit älterer Menschen. Immer mehr jüngere Betroffene kommen in die Fachklinik am Chiemsee. Und auch die Corona-Pandemie hat die Anzahl der Menschen mit chronischen Schmerzen noch einmal gesteigert. „Corona hat die Schmerzen einiger Patienten verschlimmert. Durch die geschlossenen Freizeiteinrichtungen, Sportstätten aber auch Fitnessstudios, konnten viele Patienten nicht mehr ihren Trainings- und Therapieplänen nachkommen. Ihnen hat schlicht die Bewegung gefehlt. Die Isolierung zu Hause hatte außerdem Auswirkungen auf die Stimmung: Menschen, die mit Schmerzen aufwachen und abends wieder mit Schmerzen ins Bett gehen, werden irgendwann mürbe“, erklärt Schmitt-Sody und fordert mehr Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse der Patienten. „Chronische Schmerzen zählen zu den Volkskrankheiten, dennoch dauert es noch immer zu lange, bis Patienten geeignete Spezialisten gefunden haben. Eine qualvolle Zeit, bei der sich häufig Chronifizierungsprozesse etablieren, die durch eine frühere Behandlung vermeidbar gewesen wären“. Fachtage zum Thema „Schmerz und Bewegung“ haben die vertrauensvolle Zusammenarbeit der Rehaklinik am Chiemsee mit den niedergelassenen Haus- und Fachärzten gestärkt und für das Thema Schmerz sensibilisiert. „48 Prozent aller in einer europäischen Studien befragten Allgemeinmediziner gaben an, sie seien nicht sicher, was zu tun ist, wenn ein Patient trotz Behandlung längere Zeit über Schmerzen klagt. Hier müssen wir ansetzen und für das chronische Schmerzsyndrom sensibilisieren“.

Zum Aktionstag gegen Schmerz:

Die Deutsche Schmerzgesellschaft und ihre Partnerorganisationen machen am „Aktionstag gegen den Schmerz“ auf die lückenhafte Versorgung von vielen Millionen Menschen aufmerksam, die an chronischen Schmerzen leiden. Bundesweit finden in etwa 150 Praxen und Kliniken, in Apotheken sowie Pflegeeinrichtungen Aktionen, Infotage und Vorträge statt. Von 9.00 bis 18.00 Uhr ist zudem eine kostenlose Telefon-Hotline eingerichtet. Dort beantworten mehrere Dutzend Experten Fragen rund um das Thema Schmerz.

Bundesweiter Service: kostenlose Patienten-Hotline am 07. Juni 2022 von 9.00 bis 18.00 Uhr unter Telefon: 0800 18 18 120.

Bericht und Foto: Medical Park SE


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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