Bei traumhaften sommerlichen Bedingungen setzte sich am vergangenen Sonntag der Kirchenzug mit der Wildenwarter Musikkapelle vor dem Hittenkirchner Trachtenheim in Bewegung, um im Gottesdienst seiner verstorbenen Mitglieder zu gedenken. Unterstützt von vier Trachtenkindern zelebrierte Dekan Daniel Reichel die Messe, in der er die christliche Nächstenliebe als ein sichtbares Zeichen des Glaubens in den Mittelpunkt seiner Predigt stellte. In Vereinen sei es wichtig neben der Tracht als äußeres Zeichen auch ein gutes Miteinander und den Zusammenhalt zu pflegen.
Nach einem feierlichen Choral der Blaskapelle auf dem Friedhof ging es dann zur Jahreshauptversammlung mit Berichten und Ehrungen ins Trachtenheim.
Erster Vorstand Christoph Kaufmann freute sich sichtlich, dass das Trachtenheim seit über zwei Jahren endlich wieder gut gefüllt war. Unter den Anwesenden begrüßte er besonders die Bürgermeister Irene Biebl-Daiber und Gerhard Jell, sowie den Altbürgermeister Klaus Daiber. Es bereitete ihm große Freude, dass neben der großen Kinderschar auch wieder 18 neue vorwiegend Aktive Buam und Dirndl in den Verein aufgenommen wurden, sodass der Verein derzeit 365 Mitglieder zählt.
Der Bericht der Schriftführerin Andrea Scheck fiel für die Jahre 2019 bis 2022 sehr kurz aus. 2019 und 2020 konnten noch die äußerst gut besuchten Theatervorstellungen, eine Adventfeier, der Tanzkurs für Jugendliche und drei Tanzveranstaltungen während der Faschingszeit im Trachtenheim abgehalten werden. Danach trat im Vereinsleben absolute Stille ein. Es wurde nur noch zu den runden Geburtstagen gratuliert. In den beiden Jahren wurden auch 6 treue Mitglieder beerdigt, darunter u.a. Pfarrer Korbinian Kreuz und der für den Verein sehr engagierte Fritz Lampersberger.
In seinem Rückblick ging Kaufmann kurz auf das 100-jährige Bestehen des Vereins ein, das eigentlich letztes Jahr groß gefeiert werden sollte. Dieses soll im August mit einem Festabend nachgeholt werden. Sein Dank galt heuer besonders dem Team, das sich um das Vereinsheim kümmert. Auch wenn es nicht bewirtschaftet wurde, gab es ständig etwas zu reparieren und zu putzen. In diesem Jahr war der Verein bereits beim Wachten und Aufstellen von zwei Maibäumen (für Söllhuben und Kolbermoor) zuständig. Beide Male wurde die Bäume mit Pferdefuhrwerk und Musik zurückgebracht. Hierbei bedankte er sich für die unkomplizierte Zusammenarbeit mit Sepp Braun und Flori Wörndl. Außerdem konnte Kaufmann noch berichten, dass es derzeit mit den Finanzen gut aussieht, weil leider nicht viel los war. In seiner Vorausschau lud er die Anwesenden bereits jetzt zur Trachtenwallfahrt nach Raiten, dem Gaufest in Bad Endorf und dem Gaufest in Schleching ein, wobei er um zahlreiche Beteiligung warb. Zu guter Letzt erwähnte er noch die Herbstversammlung, auf der heuer wieder Neuwahlen anstehen. Außerdem richtet im Juli der Bernauer Trachtenverein wegen fehlender Örtlichkeit im hiesigen Trachtenheim das 6-Vereine-Preisplatteln aus.
Anschließend konnten insgesamt 23 Mitglieder für ihre langjährige Zugehörigkeit zum Verein geehrt werden. Seit 25 Jahren sind Josef Wörndl, Mathias Winzek, Michael Steindlmüller, Christian Schuster, Katharina Scheck, Klaus Daiber und Johannes Bauer Mitglied des Vereins. Für 50-jährige Mitgliedschaft wurden Josef Steinbichler, Theresia Scholz, Sebastian Scheck, Lothar Obermaier, Eva Obermaier, Katharina Lampersberger, Konrad Kronast, Elisabeth Cleß, Josef Böglmüller und Johanna Buchner ausgezeichnet. Mathilde Strobl, Max Linner, Herbert Gregori, Katharina Fischer und Hermann Deiß können mittlerweile auf eine 60-jährige und Christa Pfaffinger sogar auf eine 70-jährige Mitgliedschaft zurückblicken.
Bei einem gemütlichen Frühschoppen mit Weißwürsten und Blasmusik endete die Versammlung.
Bericht und Bilder: Georg Leidel
Foto Ehrung: Die Vorstände Christoph Kaufmann, Florian Wörndl (hinten von links) und Michael Pfaffinger (stehend rechts) gratulierten den Jubilaren (sitzend von links): Josef Böglmüller, Katharina Fischer, Christa Pfaffinger, Hermann Deiß, Johanna Buchner, Herbert Gregori, Christian Schuster und (stehend ab 3. von links) Sebastian Scheck, Klaus Daiber, Josef Steinbichler, Lothar Obermaier, Johannes Bauer, Max Linner, Josef Wörndl und Katharina Lampersberger.