Wirtschaft

Bruckmühl gründet Fairtrade-Steuerungsgruppe 

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Auf den Weg zum Fairtrade-Siegel hat sich der Markt Bruckmühl erst Ende Februar  gemacht.  Mit dem damaligen einstimmigen Ratsbeschluss ist der Startschuss für die Zertifizierung gefallen und zugleich das erste von fünf Bewerbungskriterien erfüllt. 

Einstimmig erfolgte jetzt als zweiter Schritt  – keine zweieinhalb Monate  danach – schon die Gründung einer Steuerungsgruppe. Diese ist Auflage, zweites Bewerbungskriterium  und zugleich Motor hinter der „Fairtrade-Kommune“.   Dabei praktiziert Bruckmühl als Gemeinde bereits seit über zehn Jahren faires und  nachhaltiges Engagement.  „Unter Altbürgermeister Franz Heinritzi und unter Federführung von Elisabeth Eder vom Eine-Welt-Laden  wurden bereits die Geschenkkörbe, gefüllt mit fairen Produkten,  initiiert“, umriss Bürgermeister Richard Richter die Anfänge. Er weiß selbst  von den Gratulationen her „nur zu gut, wie beliebt die Produkte bei den Jubilaren sind  oder wie freudig überrascht sie sind, dass es eine eigene Markt Bruckmühl Kaffee-Mischung gibt“. Bis dato hatte der Markt dieses Engagement ohne Siegel  eingebracht. Jetzt soll aber alles amtlich werden.

Fairtrade-Towns fördern den fairen Handel auf kommunaler Ebene und sind das Ergebnis einer erfolgreichen Vernetzung von Akteuren aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft, die sich gemeinsam lokal für den fairen Handel stark machen. Vor Ort steht dafür die Steuerungsgruppe. Das Engagement der vielen Menschen zeigt, dass eine Veränderung möglich ist, und dass jede und jeder etwas bewirken kann. Und so soll auch die Besetzung der Steuerungsgruppe sein. Was ist und was macht eine Steuerungsgruppe? Zu den Kernaufgaben der Steuerungsgruppe gehören die Erfüllung der Kriterien auf dem Weg zur Fairtrade-Town, das Setzen von Schwerpunktthemen für den fairen Handel vor Ort, die Koordination und Organisation von Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit sowie die  Gewährleistung von Informationsaustausch zwischen allen Beteiligten.

Die neue Steuerungsgruppe  besteht aus einem fünfköpfigen Team. Bürgermeister Richard Richter als Gemeindeoberhaupt und Gemeinderat Wolfgang Huber  als Fairtrade-Siegel-Antragsteller decken den Bereich Politik und Verwaltung ab.  Mit Christine Knoll als Vorsitzende  des Werberings  und  des Bunds der Selbstständigen (BdS) Mangfalltal   ist die Wirtschaft mit Einzelhandel, Handel und  Gastronomie kompetent vertreten. Dass Elisabeth Eder als Vorsitzende des Vereins „Weltladen Bruckmühl – Faire Welt“  und zugleich Motor des fairen Handelsgedanken in der Marktgemeinde von Beginn an mit im Boot ist „ist besonders toll, du unterstreicht die Bedeutung des Siegels, der Steuerungsgruppe und des gemeinsamen Einsatzes für das Projekt“, so Richter. Elisabeth Eder steht somit für den Bereich „Zivilgesellschaft“.

Silvia Mischi als Stadtmarketing-Chefin ist ebenfalls an Bord und ergänzt die Bandbreite  – wie in den Auflagen als Bonus beschrieben – um diesen Sektor.  Mischi ist zugleich einstimmig zur Leiterin der Steuerungsgruppe gewählt worden. Sie vertritt die Gruppe künftig nach Außen und ist Ansprechpartnerin für Fairtrade Deutschland.  Die Steuerungsgruppe firmiert als Initiative,  ist basisdemokratisch organisiert und agiert als eigenständige sowie unabhängige Gruppe.

Was steht als nächstes an? Bewerbungskriterium Nr. 3:  Faire Produkte in Geschäften und Institutionen etablieren. In Bruckmühler Einzelhandelsgeschäften, bei Floristen sowie in Cafés und Restaurants sollen mindestens zwei Produkte aus fairem Handel angeboten werden. Richtwert für die Anzahl ist hier die Einwohnerzahl. „Das bedeutet für Bruckmühl, dass wir  vier teilnehmende Geschäfte,  zwei Gastronomiebetriebe, eine Schule, eine Glaubensgemeinschaft und einen Verein benötigen“, schlüsselt Mischi auf. Hier sei man schon sehr weit fortgeschritten. Bis auf die Gastronomie habe man bereits alle Anforderungen erfüllt. „Wir sind optimistisch, schon bald die Bewerbungsunterlagen beisammen zu haben und in die Prüfungsphase  für die Zertifizierung zu gelangen“, gibt sich auch Richter optimistisch.

Als Fairtrade-Town können sich Städte, kreisfreie Städte, Stadtbezirke, Gemeinden, Verbandsgemeinden, Kreise, Regionen, Inseln und Bundesländer bewerben. Die Teilnahme an der Fairtrade-Towns Kampagne ist kostenfrei.

Bericht und Foto: Markt Bruckmühl –  Das ist die neugegründete  Bruckmühler Fairtrade-Steuerungsgruppe: (von links) Leiterin Silvia Mischi, Gemeinderat Wolfgang Huber, Elisabeth Eder (Vorsitzende des Vereins „Weltladen- Faire Welt“), Christine Knoll (Vorsitzende des Werberings und Bund der Selbstständigen im Mangfalltal) sowie Bürgermeister Richard Richter.

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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