Auf eine Vielzahl von Themen hat Samerbergs Bürgermeister Georg Huber bei der Bürgerversammlung 2017 zurückgeblickt. Zur Bilanz gehörte eine zufriedenstellende Finanzsituation, eine Reihe von Bauleitplanungen, sowie die Dauerbrenner „Betonstadel“, Wasserversorgung und Hochriesbahn. Seine Abschiedsrede formulierte Tourismuschef Anton Hötzelsperger, der in diesen Tagen in Ruhestand geht. Zur Versammlung präsentierte sich auch der „First Responder“ aus der Nachbargemeinde Rohrdorf.

Acht Mio Euro umfasst mittlerweile der Haushalt der Gemeinde, mit rund 850 000 Euro erreicht die Gewerbesteuer einen erfreulichen Höchststand, berichtete Huber. Auch die Beteiligung an der Einkommensteuer (1,4 Mio Euro) und die Schlüsselzuweisungen (830 000 Euro) tragen zum stabilen Haushalt bei. Der Schuldenstand liege bei rund 1 Mio Euro, dem stehen etwa 900 000 Euro an Rücklagen gegenüber.

Nicht viel geändert hat sich bei der Einwohnerzahl im Vergleich zum Vorjahr. 2808 Personen sind mit Hauptwohnsitz, 237 Bürger mit Nebenwohnsitz am Samerberg gemeldet. Die Geburtenzahl war mit 23 ein Durchschnittswert.

Neun Bauleitplanungen parallel
Im Schnelldurchlauf kommentierte Bürgermeister Huber die 2017 laufenden und die bereits beendeten Bauleitplanverfahren in Weikersing, Grainbach-Feichteckstraße, Grainbach-Überleiten, Fading, Eßbaum, Egernbach, Schweinsteig und Mitterhof. Nahe der Grundschule wurde schließlich ein Bebauungsplan zur Errichtung eines neuen Kindergartens begonnen.

Beschäftigt hat sich die Gemeinde auch wieder mit dem umstrittenen Betonstadel bei Obereck. Nach den beiden ablehnenden Gerichtsurteilen vom Verwaltungsgericht und dem Verwaltungsgerichtshof hatte der Bauherr einen Bauantrag zur Errichtung eines Rinderlaufstalles eingereicht. Hierzu gebe es aber noch keine Entscheidung aus dem Landratsamt, berichtete Huber.

Viel Lob für die Feuerwehren
Viel Lob zollte der Rathauschef den Samerberger Feuerwehren: alle drei legten erfolgreiche Leistungsprüfungen ab, und überzeugten bei den Großübungen in Roßholzen, Törwang und am Heuberg. Zu einem Großeinsatz kam es beim Voggenauer-Anwesen in Schilding, wo man das Übergreifen des Feuers auf den Wohnteil verhindern konnte. In den kommenden Wochen soll das neue Törwanger Feuerwehrfahrzeug ausgeliefert werden.

Neuer Trinkwasserbrunnen 2018
Kurz vor dem Abschluss ist der zweite Bauabschnitt bei der Dorfplatzgestaltung in Törwang, nächstes Jahr wird die Ortserschließungsstraße in Roßholzen fertig gestellt. Ebenso steht für 2018 die Inbetriebnahme des neuen Trinkwasserbrunnens in der Filze bevor: „Damit ist die Wasserversorgung nachhaltig gesichert für die kommenden Jahrzehnte“, so Huber. Aufgrund der hohen Defizite der letzten Jahre und der umfangreichen Investitionen habe man den Wasserpreis auf zwei Euro anheben müssen.

Schließlich berichtete Huber über das sanierte Regenrückhaltebecken in Grainbach, die Brandschutzmaßnahmen beim Badwirt, die Breitbandversorgung sowie über die Kinderkrippe, den Kindergarten, die Mittagsbetreuung und die Grundschule. Für den Kindergarten-Neubau habe man die Planungsleistung EU-weit ausschreiben müssen. Den Auftrag bekam das Büro Würfel aus Bruckmühl.

Sanierung der Hochriesbahn
Weiter geht es auch mit der Sanierung der Hochriesbahn. Nachdem im Winter 2016/2017 der Sessellift für rund 300 000 Euro auf Vordermann gebracht wurde, steht nun die Ertüchtigung der Kabinenbahn bevor. Die Seilbahnaufsicht bei der Regierung von Oberbayern und der TÜV haben mit der Bahn ein Sanierungskonzept besprochen, es soll in den kommenden Jahren Stück für Stück abgearbeitet werden.
„Der Aufwand beträgt sicherlich über 1 Mio Euro, aber dem stehen auch noch Rücklagen für derartige Maßnahmen gegenüber. Wenn die Modernisierung auf etliche Jahre gestreckt werden kann, dann kann die Hochriesbahn GmbH dies voraussichtlich auch aus eigenen Mitteln finanzieren“, so Huber.

Hötzelsperger Aushängeschild für Samerberg
Nach rund 20 Jahren in der Gästeinformation Samerberg zog Tourismuschef Anton Hötzelsperger eine positive Bilanz. „Dankbar bin ich für die gute Zusammenarbeit mit den Samerberger Leistungsträgern, den Vermietern, der Kirche, den Wirten und der Gemeinde.“
Bürgermeister Huber sprach in seinen Dankesworten von einem „großartigen Aushängeschild für den Samerberg“ und wünschte Hötzelsperger, der in Ruhestand wechselt, alles Gute für die Zukunft.

1500 Euro für First Responder
Eine Finanzspritze über 1500 Euro (von der Paula Schamberger Stiftung und Gemeinde) überreichte Bürgermeister Georg Huber an die Verantwortlichen des „First Responder“ aus Rohrdorf. Sigi Koll, Schatzmeister des Fördervereins, hatte das Fahrzeug vorgestellt. Die Besucher hatten auch Gelegenheit, den neuen Wagen, der auch das Samerberger Gebiet mitbetreut, vor der Halle zu besichtigen.

Josef Mühlbacher, Leiter der Polizeiinspektion Brannenburg, stellte dem Samerberg erneut ein gutes Zeugnis aus. Die Kriminalitäts- und auch die Unfallstatistik seien deutlich rückläufig.

In der abschließenden Diskussion wurden unter anderem die Themen Überarbeitung des Flächennutzungsplans, die Radwegeerschließung, eine gemeindliche Lärmschutzverordnung sowie die Personalsituation des Bauhofs angesprochen.

Bericht: Gemeinde Samerberg, Bilder: Rainer Nitzsche

BU: Bürgermeister Georg Huber verabschiedete Anton Hötzelsperger, den langjährigen Leiter der Gästeinformation, in den Ruhestand.

BU: Eine Finanzspritze in Höhe von 1500 Euro überreichte Bürgermeister Georg Huber an Sigi Koll vom Förderverein „First Responder“.


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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