Leitartikel

Ehrenabend Bundesverdienstkreuz für Altbürgermeisterin Marianne Steindlmüller Frasdorf

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

„Das Bundesverdienstkreuz am Band ist der höchste deutsche Orden und wird nicht häufig verliehen. Unsere Altbürgermeisterin Marianne Steindlmüller ist die erste Frau aus Frasdorf, die vom Bundespräsidenten für ihre ungezählten ehrenamtlichen Tätigkeiten mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde“, würdigte Bürgermeister Daniel Mair bei einer Feierstunde in der Lamstoahalle die Auszeichnung seiner Vorgängerin mit dem höchsten deutschen Orden. „Die frühere bayerische Ministerin für Wohnen, Bau und Verkehr Kerstin Schreyer bedankte sich bei der Verleihung des Ordens im Staatsministerium bei ihr für ihre 50-jährige Tätigkeit im Ehrenamt zum Wohl der Gemeinde Frasdorf, der örtlichen Vereine und der gesamten Region“. Bürgermeister Mair lud den Gemeinderat, die Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung und die Vorstandschaften der Ortsvereine zu einer Feierstunde zu Ehren der Ausgezeichneten in die Lamstoahalle. Ausführlich würdigte er das ehrenamtliche Engagement der neuen Ordensträgerin und spannte dabei den Bogen von der Arbeit in der Vorstandschaft des Trachtenvereins „Lamstoana“ und der „Thomasschützen“ bis hin zur Tätigkeit als stellvertretende Landrätin, Kreisrätin und Bürgermeisterin.

„Bei vielen ihrer Tätigkeiten war sie die erste Frau, die ihre neue Aufgabe in bis dahin reinen Männerdomänen übernahm. Ihr Bekanntheitsgrad durch die Arbeit im Trachtenverein, im Schützenverein und im Schützengau und Ihre große Beliebtheit in Frasdorf brachte sie 1990 über die Frasdorfer Frauenliste als erste Frau in den Frasdorfer Gemeinderat. Bei den allen weiteren Wahlen zog sie auf der Liste der CSU in den Gemeinderat ein und wurde schließlich 2008 als erste Frau zur ersten Bürgermeisterin der Gemeinde Frasdorf mit ihren knapp 3000 Einwohnern gewählt. Zwei Wahlperioden war sie Bürgermeisterin, bis sie mir 2020 eine solide geführte, schuldenfreie Gemeinde übergab“.

Neben dem Amt als erste Bürgermeisterin der Gemeinde Frasdorf brachte sie sich mit ihrer großen kommunalpolitischen Erfahrung gewinnbringend in den Kreistag des Landkreises Rosenheim ein. Von 2002 bis 2008 war sie stellvertretende Rosenheimer Landrätin und vertrat den Landkreis bei verschiedenen Veranstaltungen mit hoher fachlicher Kompetenz.

Neben der Kommunalpolitik war sie besonders an der Rechtssprechung interessiert und durchlief eine „ansehnliche juristische Laufbahn“: von 1992 bis 2000 war sie Schöffin am Jugendgericht Traunstein, von 1995 bis 2020 ehrenamtliche Richterin am Bayerischen Verwaltungsgericht München und von 2000 bis 2020 Ehrenamtliche Richterin am Bayerischen Landessozialgericht. „Das ist schon eine beispielhafte Karriere in der bayerischen Justiz!“ Dabei überzeugte sie nicht nur durch Ihr außerordentliches und tatkräftiges Engagement, sondern auch durch ihre hilfsbereite und herzliche Art und ihren hohen Gerechtigkeitssinn.

„Es ist eine alte Tatsache: wer irgendwo Verantwortung übernommen hat, dem wachsen von allen Seiten weitere Aufgaben zu“. Von 1990 bis 2019 war sie als Ortswaisenrätin und Betreuungshelferin der Gemeinde Frasdorf sowie als Mitglied des Stiftungsrats in der Umwelt-, Kultur- und Sozialstiftung des Landkreises Rosenheim ehrenamtlich tätig. Daneben war sie auch noch – bis die Aufgabe an die Kreiswehrersatzämter übertragen wurde – Mitglied im Musterungsausschuss sowie von 1996 bis zur Aussetzung der Wehrpflicht im .Jahr 2011 Mitglied im Ausschuss für Kriegsdienstverweigerer. Seit 2017 ist sie außerdem Mitglied des Aufsichtsrates der Genossenschaft Bürgerenergie Chiemgau.

„Kurz zusammengefasst: Marianne Steindlmüller hat sich über Jahrzehnte hinweg auf beeindruckende und vielfältige Weise ehrenamtlich engagiert. Sie war stets für alle anderen da und half denen, die sich nicht selber helfen konnten. Dabei stellte sie stets die eigene Freizeit zurück, um sich mit vollem Engagement für das Gemeinwohl und ihre Mitbürgerinnen und Mitbürger einzubringen“, schloss das Gemeindeoberhaupt. Mair sprach die Glückwünsche der Gemeinde aus und bedankte sich für das lebenslange ehrenamtliche Engagement „für ein Dankeschön oder keins“ mit einem Riesenblumenstrauß bei der Altbürgermeisterin. Josef Steindlmüller, der Mann an ihrer Seite, mit dem sie seit über 50 Jahren verheiratet ist erhielt als kleine Entschädigung für viele nicht gemeinsam verbrachte Stunden ein hochprozentiges geistiges Getränk.

Bericht und Fotos: Heinrich Rehberg

Bürgermeister Daniel Mair (rechts) würdigte bei einer Feierstunde in der Lamstoahalle die Auszeichnung seiner Vorgängerin Marianne Steindlmüller mit dem höchsten deutschen Orden, dem Verdienstkreuz am Bande des Bundesverdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Hinter jeder erfolgreichen Frau steht ein starker Mann: Josef Steindlmüller (links), mit dem die Altbürgermeisterin seit über 50 Jahren verheiratet ist, erhielt als kleines Danke schön ein Flascherl Geistiges Getränk.

Bürgermeister Daniel Mair (rechts) würdigte bei einer Feierstunde in der Lamstoahalle die Auszeichnung seiner Vorgängerin Marianne Steindlmüller mit dem höchsten deutschen Orden, dem Verdienstkreuz am Bande des Bundesverdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Marianne Steindlmüller, Altbürgermeisterin von Frasdorf wurde von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem höchsten deutschen Orden, dem Verdienstkreuz am Bande des Bundesverdienstordens der Bundesrepublik Deutschland für ihr vielfaches ehrenamtliches Engagement in den vergangenen 50 Jahren ausgezeichnet.

(FOTO Staatsministerium WBV)

Marianne Steindlmüller, Altbürgermeisterin von Frasdorf wurde von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem höchsten deutschen Orden, dem Verdienstkreuz am Bande des Bundesverdienstordens der Bundesrepublik Deutschland für ihr vielfaches ehrenamtliches Engagement in den vergangenen 50 Jahren ausgezeichnet. Die bayerische Staatsministerin für Wohnen, Bau und Verkehr Kerstin Schreyer überreichte ihr Urkunde und Ehrenzeichen in den Räumen des Ministeriums in München.

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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