„Die Staatsstraße 2093 zwischen Sachrang und Aschau ist derzeit noch in einem katastrophalen Zustand, aber das wird sich in diesem Jahr von Grund auf ändern“ verkündete Bürgermeister Peter Solnar bei der Jahreshauptversammlung des Sachranger Verkehrsvereins. Gerade noch rechtzeitig zum letzten Tagesordnungspunkt kam er von einer anderen Tourismusveranstaltung im Ort und eröffnete den Sachrangern, dass sie im Juli damit rechnen können, dass die desolate Straße von der südlichen Ortsgrenze Aschau bis nach Stein umfassend erneuert werde. Leider sei das mit einer dreiwöchigen Vollsperrung der Strecke, gerade zum Beginn der Ferienzeit verbunden, aber eine andere Möglichkeit stehe aktuell nicht zur Verfügung. Mit dem Ausbau dieses Abschnitts sind dann zwei Drittel der Staatsstraße mit den ärgsten Schäden wieder instandgesetzt, so Bürgermeister Solnar, für den Bau des letzten Drittels von Grattenbach bis zur Landesgrenze stehen derzeit keine Haushaltsmittel zur Verfügung. Sollten durch die Umplanung anderer Vorhaben Mittel freiwerden, so werde Aschau ganz laut „Hier“ rufen, damit auch dieses letzte Teilstück Emmentalerstraße endlich beseitigt werde. Wenn die Straße nach Sachrang schon so lange gesperrt werden müsse, so sollte mit dieser Sperrung gleich der ganze Ausbau erledigt sein. Die Gemeinde werde alles versuchen, dass dieses Kapitel Staatsstraße noch in diesem Jahr ein für alle mal erledigt sei.
Der Vorsitzende des Sachranger Verkehrsvereins und Gemeinderat Benno Pertl war sehr erfreut über diese Nachricht, da er sich in den vergangenen Jahren mit Unterschriftenaktionen und zahllosen Gesprächen sehr für den Ausbau eingesetzt hatte: „Die Verbindungsstraße zwischen Bayern und Tirol war jahrelang eine Negativwerbung für unsere Region; wenn man sieht wie gut selbst Tiroler Nebenstraßen ausgebaut sind und bei uns verludern die Staatstraßen“. Pertl regte an für den raschen Ausbau des letzten Drittels erneut die Politik und die Medien einzuschalten, sonst drohten hier ähnliche Straßenverhältnisse, wie vor wenigen Jahren zwischen Frasdorf Wildenwart und Bachham. Der „Schlagloch-Oskar“ stehe im Hintergrund noch bereit.
Benno Pertl dankte allen, die ihn bei seiner Aufgabe unterstützten; er wies darauf hin, dass der Verkehrsverein mit seinen 50 Mitgliedern auch nach Abgabe des Unterkunfts- und operativen Tourismusbereichs an die Tourist Info Aschau weiterhin in Sachrang touristisch tätig bleiben werde. So wolle man das Selbst-Machbare im Bereich des Tourismus, das die Gemeinde nicht leisten könne, zum Wohl von Sachrang weiterhin selbst verwirklichen. „Unsere Stärke ist die Nähe und gute Kenntnis der örtlichen Gegebenheiten und aller Hintergründe, wir sind immer ganz nah am Ball“. Die enge Zusammenarbeit mit der Tourist Info Aschau und Sachrang sei dabei selbstverständlich.
Der Höhepunkt für den Verkehrsverein Sachrang war im letzten Jahr der 17. Sachranger Bauern- und Kunst-Handwerkermarkt, der an den beiden Tagen mit 100 Ausstellern recht erfolgreich verlief. „Mittlerweile müssen wir nicht mehr um Fieranten und Aussteller werben, sondern können sie uns aussuchen. Wir können es uns sogar leisten Angebote abzuweisen, wenn sie nicht zum Konzept unseres Marktes passen“. Eine strenge Auswahl der Anbieter durch Angelika Anker und Monika Franzke mache den besonderen Reiz des Marktes aus. „Es kommen auch immer wieder Anfragen von neuen Bewerbern, diese müssen dem Anspruch absolut gerecht werden“. Die Anmeldungen für den 18. Bauern- und Kunsthandwerker-Markt in Sachrang am 17./18. Juni laufen bereits auf Hochtouren.
Dorothea Schwierskott regte an, zum touristischen Jahresprogramm 2018 „Holz“ einen Baumlehrpfad anzulegen. Der Wanderweg Nummer 2 biete beste Ausgangsvoraussetzungen für dieses Vorhaben, die Bäume müssten nur noch ausgesucht und beschildert werden.
Kassenfrau Regina Maurer-Fuchs legte einen Haushalt mit tiefschwarzen Zahlen vor, alle vorgesehenen Projekte können auch im kommenden Jahr finanziert werden. Die beiden Kassenprüfer Sepp Stangl und Konrad Baumgartner bescheinigten ihr eine umsichtige und sparsame Kassenführung, die Vorstandschaft wurde ohne Gegenstimme entlastet.
„Der Tourismus hat in der gesamten Gemeinde Aschau einen sehr hohen Stellenwert“ erklärte Bürgermeister Peter Solnar in seinem Grußwort. „wir haben ein gemeinsames Ziel der Tourismus muss florieren“. Solnar bedankte sich bei allen, die sich in so hohem Maße ehrenamtlich für das Dorf und die Gemeinschaft engagieren. Er lobte die Qualität des Handwerker- und Bauernmarktes und forderte die Verantwortlichen dazu auf, die strengen Anforderungen an die Fieranten auf keinen Fall zugunsten eines möglichen leichten Gewinns abzusenken.
Abschließend zeigte Tourismus Chef Herbert Reiter Bilder aus dem gesamten Oberen Priental, die heimische Bergwelt und das traditionelle Brauchtum quer durch alle Jahreszeiten.
Foto und Bericht: Heinrich Rehberg – Seit 20 Jahren führt Benno Pertl den Sachranger Verkehrsverein. Grund genug für seine Vorstandskolleginnen Regina Maurer–Fuchs, Katja Vordermayer und Monika Franzke (von links)sich bei ihm für seine Arbeit zu bedanken.