Der Krieg in der Ukraine beschäftigt Menschen auf der ganzen Welt und wir alle fühlen die Solidarität mit den ukrainischen Familien. Auch unsere Schülerinnen und Schüler von der Privatschule Dr. Kalscheuer aus Traunstein beschäftigen die Ausmaße und die Folgen der Zerstörung von Gebäuden, Straßen und Lebensräumen der Bevölkerung vor Ort.
Die Versorgung vor Ort ist nur sehr schwer möglich, es herrscht Mangel an ganz Vielem. Die Schülerinnen und Schüler sind tief betroffen, dass ukrainische Kinder und Jugendliche im selben Alter wie sie selbst, kein Zuhause mehr haben, Traumata erleiden und zusammenzucken, wenn sie einen lauten Knall hören. Nahrungsmittel, Medikamente, Hygieneartikel fehlen an allen Ecken und Enden – dagegen wollen wir etwas tun, war gleich am ersten Schultag nach den Faschingsferien die Aussage unserer Schülerinnen und Schüler.
So haben die Jugendlichen von der 5. bis zur 13. Klasse bei uns gesammelt. Zwei Wochen lang haben Eltern und Schüler täglich Sachspenden vorbeigebracht. Manchmal war vormittags um 10 Uhr unsere Sekretärin im Sekretariat hinter einen riesigen Stapel Kartons verschwunden, so viele Spenden kamen zusammen.
Danach wurden die Spenden in einem Klassenzimmer gelagert und nachmittags von freiwilligen Schülerinnen und Schülern gemeinsam mit Lehrern nach Kategorien sortiert und umgepackt.
Gestern war es dann endlich soweit: Die Firma Glas Lederer hat uns kostenlos ihren Transporter mit Fahrer zur Verfügung gestellt. Der Fahrer war Herr Lederer selbst, da auch ihm dieser Krieg und seine Folgen nahegeht. In einer langen Schülerkette wurden die Pakete vom Klassenzimmer in den Transporter geladen. Von dort haben dann ihre Reise angetreten, um letztlich in rumänischen Flüchtlingslagern zu landen.
Die Freude auf den Gesichtern der Schülerinnen und Schüler war herrlich anzusehen und hat uns fast vergessen lassen, wie traurig der Grund dafür ist. Es überwog die einfache und befriedigende Freude daran, etwas Gutes und Sinnvolles tun zu können.
Neben Sachspenden haben wir auch Geld gesammelt.
Die Schülerinnen und Schüler haben ihre Klassenkassen geplündert, die Eltern haben gesammelt und das Kollegium hat aufgerundet. So kam die schöne Summe von 1.000,00 € zusammen. Dieses Geld geht an Ärzte ohne Grenzen, um so auch der Not an Verbandsmaterial, ärztlicher Hilfe usw. entgegenwirken zu können.
Da Kleidung aktuell nicht mehr gewünscht ist, haben wir die Kleiderspenden behalten und werden an unserem Tag der offenen Tür, am 29.04.2022 ab 13 Uhr einen Flohmarkt in der Schule abhalten. Ebenfalls wird es Kuchen geben und die Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen malen momentan Friedensbilder im Kunstunterricht. Diese Bilder können dann ebenfalls erworben werden.
Den Erlös werden wir an die Aktion Deutschland Hilft e.V. spenden.
So sind die Privatschulen Dr. Kalscheuer ein kleines Rädchen im großen Getriebe, das ein einer riesigen Solidaritätswelle versucht, das Elend und die unfassbare Not der ukrainischen Bevölkerung zu lindern – und das ist ein schönes Gefühl, das uns alle trägt.
Beitrag & Fotos: Privatschulen Dr. Kalscheuer gGmbH