Waldarbeit mit Pferden? Im ländlichen Alltag früherer Zeiten eine Selbstverständlichkeit – denn Mensch und Tier waren hier ein eingespieltes Team. Aber auch heute noch wird im unwegsamen Gelände, in das sich weder so genannte Holzvollernter noch andere ähnlich große Maschinen wagen, beim Rücken von gefällten Bäumen auf die vierbeinigen Helfer gesetzt. Das Freilichtmuseum Glentleiten des Bezirks Oberbayern zeigt am 3. April beim Veranstaltungstag „Zugtiere in Aktion“ dieses faszinierende Zusammenspiel.
Bei den Vorführungen zeigen Süddeutsche Kaltblüter und ihre Halter und Halterinnen, wie Holzrücken im Wald, das Aufnehmen der Baumstämme auf den Wagen und der Abtransport des Holzes funktionieren. Die Kaltblüter gelten als geländegängige und genügsame Tiere und sind für diese Arbeiten besonders gut geeignet. Es kann auch die Weiterverarbeitung der Bäume im Sägewerk besichtigt werden: in der Potzmühle aus der Gemeinde Pfaffing (Lkr. Rosenheim). Aus dem Museumsdepot wird außerdem ein historischer „Patenterschlitten“ ausgestellt, der für den Baumtransport genutzt wurde. Seinen Namen hat das Fahrzeug von einer patentierten Bremse, die über einen Flaschenzug funktioniert. Der Schlitten stammt aus Gaißach (Lkr. Bad Tölz-Wolfratshausen), wurde in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts gebaut und war bis Ende der 1970er Jahre in Gebrauch. Die Vorführungen im Wald und auf offenem Feld finden ab 11.00 Uhr und nochmals ab 15.00 Uhr statt – bei jedem Wetter! Weitere Handwerksvorführungen am Sonntag: Drechseln, Goldstickerei und Drehen an der Drehscheibe in der Töpferei.
Bericht und Bilder: FLM Glentleiten
FLM_Glentleiten_Zugtiere_Bäck1.jpg: Beim Holzrücken im Wald zeigen Mensch und Tier, wie gut sie zusammenarbeiten können.
Bildquelle: Bezirk Oberbayern, Archiv FLM Glentleiten, Foto: Christian Bäck.
FLM_Glentleiten_Zugtiere_Bäck3.jpg: Auch beim Aufnehmen der Baumstämme auf einen Wagen arbeiten Pferd und Mensch perfekt zusammen.
Bildquelle: Bezirk Oberbayern, Archiv FLM Glentleiten, Foto: Christian Bäck.