Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine hat auch der Landkreis Berchtesgadener Land Vorbereitungen getroffen, ankommenden Flüchtlingen rasch zu helfen. Das Landratsamt hat einen internen Koordinierungsstab eingerichtet, um die Organisation der Unterbringung von Flüchtlingen zu übernehmen.
Seit Dienstag ist bereits eine größere Anzahl an Flüchtlingen an den verschiedenen Grenzübergängen des Landkreises angekommen. Diese Personen sind nun verpflichtet, sich zunächst im Ankunftszentrum der Regierung von Oberbayern in München zu registrieren. Dort findet auch eine medizinische Voruntersuchung statt. Danach werden die Flüchtlinge dann an die Landkreise zur weiteren Unterbringung verteilt, oder können privat bei ihren Verwandten oder Bekannten unterkommen. Für die weitere Unterbringung der Geflüchteten hat der Landkreis Berchtesgadener Land zum einen verfügbare Kapazitäten in den dezentralen Unterkünften zur Verfügung. Zum anderen hat das Landratsamt bereits eine Vielzahl an Angeboten erhalten, bei denen die Bevölkerung ein Zimmer oder ganze Ferienwohnungen anbietet. Diese Angebote werden aktuell vom Landratsamt gesammelt und erfasst. Sobald der Bedarf hierfür besteht, wird sich das Landratsamt bei den Helfenden melden. Insgesamt sieht sich der Landkreis derzeit in der Lage, mehr als 100 Flüchtlinge unterzubringen.
Zur weiteren Organisation hat das Landratsamt seine Koordinierungsgruppe mit den betroffenen Fachstellen einberufen. Darin befinden sich aktuell Vertreter aus dem Bereich Katastrophenschutz, Ausländerwesen und Asylbewerberunterbringung, sowie dem Sozialamt. Außerdem wurden auch die Hilfsorganisationen über die Lage informiert und um entsprechende interne Vorbereitung gebeten. Landrat Bernhard Kern traf sich am Mittwoch mit Polizeidirektor Edgar Dommermuth, Leiter der Bundespolizeiinspektion in Freilassing, um sich vor Ort über die Lage zu informieren. „Die Koordinierungsgruppe des Landratsamts tut gemeinsam mit der Bundespolizei sowie den Hilfsorganisationen alles, um die Vorgänge bei der Einreise zu beschleunigen und zu gewährleisten, dass die in Deutschland ankommenden Menschen bestmöglich betreut werden können. Es ist uns ein Anliegen, den Menschen, die Schutz vor Krieg und Leid suchen, unkompliziert zu helfen. Hierbei möchten wir uns für die großartige Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger des Landkreises und darüber hinaus sehr herzlich bedanken“, bekräftigt Landrat Bernhard Kern.
Hilfsangebote zu Unterbringungsmöglichkeiten, wie etwa leerstehenden Ferienwohnungen, können auch weiterhin schriftlich an das Landratsamt Berchtesgadener Land übermittelt werden. Die Koordinierungsgruppe ist per E-Mail erreichbar unter ukrainehilfe@lra-bgl.de. Von Telefonanrufen bittet das Landratsamt aufgrund des hohen Anrufaufkommens abzusehen.
Foto: LRA BGL – Landrat Bernhard Kern traf sich am Mittwochnachmittag in Freilassing mit Polizeidirektor Edgar Dommermuth (rechts), Leiter der Bundespolizeiinspektion Freilassing, und Polizeirat Christian Kraus.