Wirtschaft

Bund der Selbstständigen Raubling – Herz der Wirtschaft

Es gab schon leichtere Zeiten, um den Vorsitz eines Vereins zu übernehmen. Tessa Irlbacher war das durchaus bewusst, als sie am 25. Februar 2021 zur Vorstandsvorsitzenden beim Bund der Selbständigen (BDS) Raubling gewählt wurde. Denn zum Einen musste sie in die Fußstapfen des 2020 verstorbenen langjährigen Vorstands Peter Höllhuber treten und zum Anderen war an normale Vereinsaktivitäten in Corona-Zeiten nicht zu denken.

Der Frühjahrsmarkt auf dem Gemeindeplatz, eines der Highlights des Raublinger BDS, musste abgesagt werden, dafür konnte der Markt im Herbst unter erschwerten Bedingungen stattfinden. Allerdings fielen interne Info-Veranstaltungen und Schulungen wiederum den Beschränkungen zum Opfer.

Deshalb nutzte die Tessa Irlbacher die Zeit, um den BDS etwas neu zu strukturieren. „Der Peter Höllhuber hat die meisten Dinge selbst erledigt“, sagt sie. „Wir haben jetzt die Aufgaben mehr verteilt.“ Jede und jeder soll da seine Stärken ausspielen können. Für Bereiche wie Finanzen, Marktorganisation und Anträge/Formulare sowie Kommunikation mit der Gemeinde gibt es jetzt spezielle Ansprechpartner. Tessa Irlbacher ist mit der Neustrukturierung zufrieden, rückblickend sagt sie: „Ich denke, wir haben das erste gemeinsame Jahr ganz gut gestemmt.“ Was für sie ebenfalls noch ein schöner Jahresausklang war: Auch 2021 konnte sie dem Christlichen Sozialwerk Raubling einen Scheck über 3.000 Euro aus den Erlösen der Herbstmärkte 2021 und 2019 übergeben. Die Spende ging ganz bewusst, wie schon in vielen Jahren zuvor, an diese Einrichtung. Denn: „Dieses Geld wird zu 100 Prozent für die Arbeit in der Gemeinde verwendet“, sagt die Vorsitzende.

Dass der Verein trotz aller Widrigkeiten immer noch so gut dasteht, liegt für Irlbacher auch an der Arbeit ihres Vorgängers. „Als Peter Höllhuber vor vielen Jahren den Vorsitz übernommen hat, hatte der BDS Raubling kaum Mitglieder und war praktisch nicht aktiv. Er hat ihn dann fünf bis sieben Jahre lang sehr geprägt und wiederbelebt.“ Höllhuber akquirierte neue Mitglieder, initiierte Märkte, verkaufsoffene Sonntage und Schulungen.

Auch seine Nachfolgerin hat viele Pläne. „Ideen sind genügend da. Doch angesichts der momentanen Lage ist es ungewiss, was davon alles umsetzbar ist.“ Deshalb will sie sich mit Ankündigungen für 2022 noch zurückhalten. „Wir überlegen uns aber schon: Was schaffen wir 2022 noch außer den Märkten?“, sagt sie. Zwei sollen es auf jeden Fall sein, noch besser wären vier Märkte.

Inzwischen hat der BDS Raubling rund 100 Mitglieder, die dadurch viele Vorteile haben. So haben BDS-Betriebe günstigere Konditionen bei Steuerberatern oder Rechtsanwälten, sie können sich in Sachen Erste Hilfe oder Brandschutz weiterbilden und untereinander vernetzen. Das ist für Tessa Irlbacher das höchste Gut beim BDS. Der direkte Kontakt zu anderen Mitgliedern. Geeignete Mitarbeiter finden, gute und preiswerte Handwerker vermitteln oder einfach nur geschäftliche Erfahrungen austauschen – beim BDS hilft man sich. Und man zeigt, wie bei den regelmäßigen Spenden, ein Herz für soziale Einrichtungen in der Gemeinde.

„Für unsere Märkte hat mein Vorgänger ein Kinderkarussell angeschafft, das er selbst betrieben hat. Nun haben wir niemanden mehr, der das kann. Deshalb wollen wir gerne das Karussell verkaufen. Es ist in einem top Zustand und TÜV-geprüft. Den Erlös wollen wir wieder zu 100 Prozent spenden“, erzählt Irlbacher.

Wer also schon immer mal ein Kinderkarussell wollte – jetzt melden und zugreifen …

Kontakt:

Text: af

Beitrag entstand in Kooperation mit dem Wendelstein Anzeiger – www.wendelstein-anzeiger.de


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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