Sport

Special Olympic: 30 statt 25 Kommunen

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Special Olympics Deutschland (SOD) hat sich letztes Jahr im Rahmen des Projekts „LIVE – Lokal Inklusiv Verein(tes) Engagement“ in fünf Modellregionen auf die Suche nach Kommunen gemacht, die Inklusion vor Ort mit Fokus auf den Sport vorantreiben möchten.

Aufgrund der hohen Qualität der Bewerbungen und der großen Motivation der Kommunen wurde die Anzahl der teilnehmenden Kommunen im Projekt erhöht. Statt der ursprünglich geplanten 25 Kommunen wurden letztendlich 30 Kommunen aus den fünf Modellregionen Brandenburg, Baden-Württemberg/Hessen, Bremerhaven/ Hamburg, Niedersachsen und Sachsen/ Sachsen-Anhalt ausgewählt.

In dem vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales geförderten Projekt geht es darum, nachhaltige, inklusive Strukturen in den Kommunen unter aktivem Einbezug von Menschen mit geistiger Behinderung auf- und auszubauen. Ziel ist es, auf die Bedarfe von Menschen mit geistiger Behinderung aufmerksam zu machen und mehr Teilhabe für sie zu ermöglichen. „LIVE ist eine tolle Möglichkeit, Brücken zu schaffen, um Menschen mit Unterstützungsbedarf mehr einzubeziehen. Jede und jeder kann bei LIVE mitmachen und so können Barrieren und Berührungsängste abgebaut werden.“ erklärt Michael Lofink, Athletensprecher von Special Olympics Baden-Württemberg und Mitglied im bundesweiten Beratungsgremium ‚Teilhabe vor Ort‘.

„Wir sind – wie kürzlich schon beim Host Town Projekt für die Special Olympics World Games 2023 – begeistert von der großen Resonanz auf unsere kommunalen Projekte“, sagt Christiane Krajewski, Präsidentin von Special Olympics Deutschland. „Mit LIVE werden wir gemeinsam mit den heute benannten Kommunen und mit der Unterstützung der Förderer und Partner eine neue Qualität der Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung erreichen. Die beiden eng miteinander vernetzten Projekte ebenso wie das Projekt ‚Wir gehören dazu‘ sind Teil der Strategie unseres Verbandes, sich für Inklusion und die nachhaltige Verbesserung der Lebenswelten von Menschen mit Behinderung einzusetzen.“

Bei LIVE ist besonders wichtig, dass Menschen mit geistiger Behinderung miteinbezogen werden und die Entwicklung vor Ort mitbestimmen. Sie können sich im Rahmen des Projekts durch eine mehrtägige Schulung zu so genannten Teilhabe-Beratenden ausbilden lassen und die Kommunen dann aktiv auf deren Weg zu mehr Inklusion begleiten und beraten. Die Behindertenbeauftragte des Landkreises Leipzig, Anna Funke-Gradulewski, freut sich besonders, dass Teilhabe-Beratende auch als Multiplikator*innen fungieren werden: „Menschen mit Behinderungen können aus ihren sportlichen Erlebnissen und durch ihre Lebenserfahrungen andere Menschen auf Augenhöhe zum Mitmachen motivieren und sie beraten. Ein Vertrauensverhältnis kann entstehen.“

Auch Vanessa Giesenberg, Special Olympics Athletin und Mitglied im Beratungsgremium „Teilhabe vor Ort“, freut sich auf die Schulung: „Mir macht es immer eine obermenge Spaß bei Special Olympics mitzumachen. Ich war ja auch schon Athletensprecherin im Special Olympics Landesverband Bremen. Da habe ich mich schon immer für meine Interessen eingesetzt. Jetzt freue ich mich riesig auf LIVE und meine neue Aufgabe als Teilhabe-Beraterin. Die Schulungen werden sicher klasse. So kann ich meinen Job bei LIVE noch besser machen und lerne noch viel mehr dazu. Man lernt im Leben ja nie aus.“

Konkret wird es nun neben der Ausbildung von Teilhabe-Beratenden darum gehen, die inklusiven Projektideen der Kommunen umzusetzen, Netzwerke aufzubauen und neue (Sport-)Angebote zu schaffen. „Als national und international bekannte Sportstadt wird Brandenburg an der Havel auch in Zukunft die bestehenden inklusiven Strukturen und Angebote weiter ausbauen, neue Netzwerke gründen und Begegnungen von Sportlerinnen und Sportlern mit und ohne Behinderungen fördern“ verspricht Brandenburgs Oberbürgermeister Steffen Scheller.

Um die Nachhaltigkeit des Projekts zu gewährleisten, sollen in den teilnehmenden Kommunen Aktionspläne entstehen, in denen der Sport und die damit verbundenen Teilhabe- und Inklusionspotentiale im Fokus stehen. Die Kommunen sind dafür hoch motiviert: „Inklusion und Sport gehören in der Seestadt Bremerhaven zusammen wie der Wind und das Meer. Mit dem LIVE-Projekt sorgen wir für viel Bewegung und Spaß – alle miteinander!“, so Stefan Axmann, Leiter des Amtes für Sport und Freizeit in Bremerhaven.

Folgende Kommunen sind bei LIVE dabei: 

In Baden-Württemberg/ Hessen: Freiburg, Heilbronn, Karlsruhe, Rems-Murr-Kreis/ Haiger, Hanau, Werra-Meißner-Kreis

In Brandenburg: Bernau bei Berlin & Panketal, Brandenburg an der Havel, Frankfurt (Oder), Fürstenwalde/ Spree, Oranienburg, Potsdam, Teltow-Fläming

In Hamburg/ Bremen: Bergedorf, Hamburg Nord/ Bremerhaven

In Niedersachsen: Braunschweig, Gifhorn, Hameln, Hannover, Hatten, Hildesheim, Verden

In Sachsen/ Sachsen-Anhalt: Auerbach, Dresden, Landkreis Leipzig/ Burgenlandkreis, Halle (Saale), Quedlinburg

Bericht und Foto: Special Olympics Deutschland

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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