Kirche

Indische Schwestern in Prien erneuerten Gelübde

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Für viele Bewohner und vorübergehenden Patienten gehören die im Caritas-Altenheim St. Josef in Prien-Bauernberg und im RoMed-Krankenhaus am Chiemsee zum selbstverständlichen und freundlichen Gesamtbild, wenn ihnen Indische Schwestern begegnen. Doch das war nicht immer so und ist auch nicht selbstverständlich. Das zeigt ein Gespräch mit Schwester Juliana, sie ist eine der insgesamt 11 in Prien wohltätigen Schwestern aus dem Orden Missionsfranziskanerinnen vom hl. Aloysius von Gonzaga  – und seit gut 30 Jahren in Prien.

Seit dem Jahr 2018 gehört Schwester Juliana dem Seelsorgeteam der Pfarrverbände Westliches Chiemseeufer und Bad Endorf als Senioren-Seelsorgerin an. Alljährlich freut sie sich auf den Mariä-Lichtmeß-Tag, das ist auch der „Tag des geweihten Lebens“ und der Tag für die Gelübde-Erneuerung. „Bis 2018 erfolgte die Erneuerung unseres Versprechens hinter verschlossenen Türen, Priens Pfarrer Klaus Hofstetter hatte uns damals eingeladen, dies vor der versammelten Priener Gläubigen-Gemeinde zu tun. Das hat uns sehr gefreut“. Und so war es auch heuer, als sich die Schwestern Anasthasia, Reetha, Mary, Louisa, Juliana, Vimara, Sophia und Maria im Rahmen des Abend-Gottesdienstes in der Priener Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“ mit Ruhestandspfarrer Klaus Wernberger Gehör und Aufmerksamkeit verschafften. Von den elf in Prien Dienst tuenden Schwestern waren vier nicht dabei, sie hatten gerade Heimatfreude, denn den Schwestern wird es alle drei Jahre ermöglicht, dass sie für vier bis sechs Wochen in ihre ursprüngliche Heimat reisen dürfen. Ihre neue Heimat Prien mit dem Chiemsee sind ihnen inzwischen wegen der Menschen und Landschaft ans Herz gewachsen, dazu Schwester Juliana: „Wir sind heute noch dankbar, dass sich vor 33 Jahren der damalige Priener Bürgermeister Lorenz Kollmannsberger eingesetzt hat, dass sich unser Orden in Prien niederlassen durfte. Heute spüren wir, dass die Priener sehr dankbar sind, weil wir hier sind. Das merken wir auch, wenn wir in unserer Freizeit mal Spazierengehen und mit den Leuten ins Gespräch kommen“. Für die leitende Schwester des Ordens in Prien ist es ein Herzenswunsch, so lange wie möglich in Prien bleiben, wirken und leben zu dürfen, dazu sagt sie: „Wir haben uns aklimatisiert, wir sind in einer frohen Gemeinschaft und wir sind selbst dankbar, wirklich helfen zu dürfen“. Die Schwestern und die mit ihnen verbundenen Kolleginnen und Kollegen im Altenheim und im Krankenhaus sind rund um die Uhr erreichbar und im Einsatz. Die offizielle Voll-Arbeitszeit beträgt 38,5 Stunden. Doch die Schwestern sehen in ihrem Beruf auch eine Berufung. Deswegen gehören zu deren Anliegen auch private Besuche von Leuten, die sie im Rahmen ihrer Tätigkeiten kennengelernt haben und die sich natürlich hernach über einen Besuch recht freuen. Dass sie sich dabei gut und auf deutsch unterhalten können, das ist darin begründet, dass sie in ihrer indischen Klosterschule bereits einen Grundkurs in der deutschen Sprache hatten und dass sie ab ihrem Hiersein einen entsprechenden Aufbaukurs besuchten.

Fotos: Hötzelsperger – Bei der Erneuerung des Gelübdes in der Priener Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“ von links die Schwestern Anastasia, Reetha, Louisa, Juliana, Vimala, Sophia und Maria.

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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