Heute vor 50 Jahren hat der Europarat in Straßburg den vierten Satz der Neunten Symphonie von Ludwig van Beethoven zur Europahymne erklärt. Damit folgte diese Staatengemeinschaft einem Vorschlag, den der Gründer der Paneuropa-Union, Richard Graf Coudenhove-Kalergi, schon vor fast 100 Jahren gemacht hatte. Beim ersten Europakongreß der Geschichte, den er 1926 im Wiener Konzerthaus mit 2000 Teilnehmern aus ganz Europa durchführte, hatte der Vater Europas zur Eröffnung die ganze Symphonie spielen lassen und sowohl vor als auch nach dem Zweiten Weltkrieg immer wieder darauf gedrungen, diese zur offiziellen Europahymne zu machen. Anfang der siebziger Jahre griff ein aktiver Paneuropäer, der damals Generalsekretär des Europarates war, der frühere österreichische Außenminister Lujo Toncic-Sorinj, diesen Gedanken auf und beauftragte Herbert von Karajan, den vierten Satz extra für eine Europahymne zu bearbeiten.
Nach der ersten Direktwahl zum Europäischen Parlament 1979 war es ebenfalls die Paneuropa-Union, jetzt unter Vorsitz von Otto von Habsburg, die durchsetzte, daß auch die EU ab 1985 diese Europahymne übernahm. Der Präsident der Paneuropa-Union Deutschland, Bernd Posselt, nahm den jetzigen Jahrestag zum Anlaß, auf die Bedeutung sowohl der Hymne als auch der Europafahne hinzuweisen: „Wer heute sieht, wie beide Symbole etwa in der Ukraine, die unter schwerstem Druck steht, mit Begeisterung gepflegt werden, kann ermessen, wie wichtig es innerhalb und außerhalb der EU ist, der europäischen Idee sicht- und hörbar Ausdruck zu verleihen.“
Text und Bildmaterial: Paneuropa-Union Deutschland