In den letzten zehn Jahren vor der Corona-Pandemie steigen die Gesundheitsausgaben, die Zahl der Beschäftigten und die Wertschöpfung im deutschen Gesundheitswesen stetig an. In Bayern wachsen die Gesundheitsausgaben überdurchschnittlich stark, aber auch die Wertschöpfung im Gesundheitswesen nimmt stärker zu als im Bundesdurchschnitt. Hierüber berichtet ausführlich der neue Tabellenband der Arbeitsgruppe (AG) „Gesundheitsökonomische Gesamtrechnungen der Länder“.
Fürth. Die Arbeitsgruppe (AG) „Gesundheitsökonomische Gesamtrechnungen der Länder“ veröffentlicht in einem neuen Tabellenband aktuelle Zahlen zu Ausgaben, Beschäftigung und Wertschöpfung im Gesundheitswesen in den Ländern. Der Tabellenband deckt die Jahre 2008 bis 2019/20 ab und dokumentiert einen stetigen ökonomischen Bedeutungszuwachs des Gesundheitssystems in den Ländern. Dabei werden allerdings auch Unterschiede zwischen den Ländern deutlich.Die Ausgaben für Gesundheit steigen im Jahrzehnt vor Corona in allen Bundesländern kontinuierlich an. Die bayerischen Gesundheitsausgaben erhöhen sich zwischen 2008 und 2019 überdurchschnittlich von rund 41,2 Mrd. Euro auf 64,3 Mrd. Euro, was einem Zuwachs von 55,8 Prozent entspricht. Bundesweit nehmen in diesem Zeitraum die Ausgaben für Gesundheit um 53,1 Prozent zu.
Das Gesundheitswesen erzeugt jedoch nicht nur Kosten, sondern trägt auch in erheblichem Maße zum Beschäftigungs- und Wirtschaftswachstum bei.Wie der Tabellenband zeigt, geht der Corona-Pandemie eine Phase mit wachsendem Personalbestand im Gesundheitswesen voraus. Die Anzahl der Personen, die im Gesundheitssystem tätig sind, steigt in Bayern in den Jahren von 2008 bis 2019 von rund 723 000 auf 921 000 bzw. um 27,3 Prozent. Bundesweit fällt die Zunahme im selben Zeitraum mit 24,3 Prozent geringer aus. Auch die Wertschöpfung im Gesundheitssystem steigt in Bayern in den Jahren von 2008 bis 2020 von rund 30,2 Mrd. Euro auf 47,5 Mrd. Euro (+57,2 Prozent). Im Durchschnitt der Länder fällt das Wachstum der Wertschöpfung im genannten Zeitraum mit 50,8 Prozent etwas geringer aus.
Bericht: Bayerisches Landesamt für Statistik
Foto: Hötzelsperger – Gesundheitszentrum Prien