Kommunen spielen beim Klimaschutz eine bedeutende Rolle. Daher hat die Gemeinde Bad Feilnbach bereits 2020 „ihre“ Agenda für Klima und Umwelt gestartet.
Ziel ist Energie einzusparen, den CO2 Ausstoß zu verringern und mit erneuerbaren Energien die Gemeinde zur Klimaneutralität zu führen. Doch das ist den Verantwortlichen noch nicht genug. In diesem Jahr wurde der „Arbeitskreis Klima und Umwelt“ installiert. Hier sollen alle an einem Strang ziehen: Verwaltung, Gemeinderatsmitglieder und vor allem die Bürgerinnen und Bürger.
Im Oktober tagte der Arbeitskreis nun zum ersten Mal. Bürgermeister Anton Wallner betonte in der Sitzung noch einmal die Notwendigkeit dieses langfristig angelegten Projekts: „Der Arbeitskreis ist von großer Bedeutung für die Gemeinde, denn wir haben eine Vorbildfunktion. Umweltschutz geht alle an. Neben Gemeinderat und Verwaltung sind insbesondere die Bürger eine ganz wichtige Stütze bei der Ideenfindung und Realisierung der Maßnahmen“.
Bisher wurden von der Gemeinde bereits verschiedene Projekte umgesetzt, u.a.
Pellet- statt Ölheizungen im Schwimmbad Bad Feilnbach sowie in den Kindergärten Derndorf und Dettendorf. Zudem wurden Fotovoltaik-Anlagen auf den Dächern des neuen Kindergartens in Derndorf und der Schule Au installiert. Dort wurde ebenfalls eine Hackschnitzelheizung eingebaut. Gut angenommen wurde im Ort auch die kostenlose Abgabe von über 600 Obstbäumen, eine ganz naturnahe Aktion.
Vielversprechende Zukunftsprojekte
Die aktuelle Analyse eines beauftragten Instituts ergab zudem beachtliche Potentiale für Fotovoltaik-Anlagen auf gemeindlichen Liegenschaften. Dies wurde in der ersten Sitzung klargemacht. Desweiteren wird das Thema Freiflächen-Nutzung mit PV-Anlagen als zentrales Zukunftsprojekt verfolgt. Eine großvolumige Strom-Erzeugung zur Eigenversorgung wäre ein Meilenstein auf dem Weg zur energie-autarken Gemeinde.
Mitglieder des Arbeitskreises haben auch die anderen Varianten von erneuerbarer Energie-Nutzung überprüft. Ergebnis: die intensive Nutzung der Fotovoltaik wird wohl zukünftig den Schwerpunkt im Gemeindegebiet bilden. Die Windenergie-Nutzung ist in unserem windschwachen Raum laut bayerischem Windatlas eher nachrangig zu sehen. Auch die Nutzung von Wasserenergie ergibt bei den gegebenen Bachläufen im Gemeindegebiet überschaubare Potentiale.
Der bereits aktive Energie-Monitor auf der Homepage der Gemeinde zeigt in Echtzeit sehr eindrücklich, wieviel laufende erneuerbare Energie in der Gemeinde erzeugt wird und aus welcher Quelle sie kommt.
„Wir müssen unseren Maßnahmenkatalog ständig ergänzen und überprüfen. Je schneller und intensiver wir alle an der „Agenda Klima und Umwelt“ arbeiten, umso besser schützen wir unsere Heimat“, sagt Bürgermeister Wallner.
Bewusstseinsbildung und Ansporn zum Mitmachen
Das gemeinsame Ziel einer „Energie-Effizienz und Umwelt-Schonung“ bietet unerschöpflichen Raum für Verbesserungen. Alle Bürgerinnen und Bürger können – ja sollten – mitmachen. Denn es geht um unser aller Klima und Umwelt! Anton Wallner: „Es gibt absolut keine Tabus für Ideen. Alles ist zu hinterfragen, alles kann eingebracht werden.“ Als „zentraler Ideenspeicher“ nimmt die Fachstelle für Umwelt im Rathaus alle Ideen und Anregungen zum Klima- und Umweltschutz entgegen.
Im Arbeitskreis ‚Klima und Umwelt‘ werden dann diese Vorschläge besprochen und in einer ersten Einschätzung kategorisiert. In einem zweiten Schritt wird dann die Realisierbarkeit der Idee/Anregung/Maßnahme nach Dringlichkeit, Zeitaufwand oder Nutzen eingestuft.
Wichtig ist: die Welle der Verbesserungen soll alle anderen begeistern und dazu motivieren, auch ihren persönlichen Beitrag unbürokratisch und auf kurzem Weg schnell einzubringen.
Damit sich noch viel mehr Einwohner angesprochen fühlen, wird die Gemeinde Anfang 2022 einen großen Info-Tag „Klima und Umwelt“ mit und für alle Bürgerinnen und Bürger durchführen – das genaue Datum wird rechtzeitig bekanntgegeben. Ein weiterer Meilenstein zur lokalen Energiewende.
Beitrag entstand in Kooperation mit dem Wendelstein Anzeiger – www.wendelstein-anzeiger.de