„Nur gemeinsam kommen wir in der Region voran“ – so das Credo des LAG-Vorsitzenden Anton Wallner zur Begrüßung der Startwerkstatt für die neue LES, zu der über 30 motivierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter strengen Corona-Auflagen im Kolbermoorer Mareissaal kürzlich über die künftigen Herausforderungen der Region und der LAG Mangfalltal-Inntal diskutierten und mögliche Antworten dazu besprachen.
Gemeinsam schauten die Teilnehmer/-innen der Startwerkstatt für die neue Lokale Entwicklungsstrategie (LES) entsprechend auf den aktuellen Status quo der Region. Gefragt hatte die LAG nach dem Insiderblick der Bürger und Bürgerinnen der Region auf Stärken und Schwächen, Chancen und Herausforderungen, die es in den nächsten Jahren zu bearbeiten und ins Positive zu entwickeln gilt. Auch um erste Projektideen für die kommende Förderperiode bat das die LES bearbeitende Büro Sweco. Wesentlichen Handlungsbedarf sahen die Akteure im Bereich von Verkehr und Mobilität sowie in der Vernetzung von unterschiedlichen Landnutzern von der Landwirtschaft, dem Naturschutz über Tourismus und Flächen verbrauchenden Initiativen zu mehr Mitei-nander und abgestimmten Konzepten.
Sichtlich begeistert startete der erste Vorsitzende der LAG, Bad Feilnbachs erster Bürgermeister Anton Wallner, in die Werkstatt. Es freue ihn sehr, dass auch im schwierigen letzten Jahr mit LEADER in der Region so viele interessante Projekte auf den Weg gebracht werden konnten und das Interesse an der Förderung nach wie vor sehr hoch sei. Wallner berichtete über die Entwicklungen in den Projekten Baukulturregion Alpenvorland und Leerstandskonferenz, er kommentierte die dringende Notwendigkeit des Projekts „stressfreies Schlachten im Inntal“ von Landwirt Hubert Nagele in Zusammenarbeit mit der Ökomodellregion und betonte, wie wichtig ein Gemeindeentwicklungskonzept wie das für Samerberg sei. Auch den Kleinprojektefonds Bürgerengagement stellte er lobend heraus, hier könne mit wenig Aufwand das Ehrenamt in der Region gefördert werden, so Wallner.
An die Teilnehmer richtete der Vorsitzende den Appell, sich unbedingt weiter in der Region zu engagieren, die Bürgermeister und Gemeinderäte bat er gar, „den eigenen Kirchturm ein wenig niedriger anzusetzen“, denn nur gemeinsam käme die Region voran.
In einem äußerst motivierenden Vortrag bestätigte der neue LEADER-Koordinator vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Rosenheim (AELF), Johann Kölbl, die LAG auf ihrem Weg die LES fortzuschreiben, jedoch keine komplette Neuerarbeitung anzustreben. Das Aufbauen auf dem Bestehenden und Ergänzen um Bereiche, die sich seit 2014 zur letzten Bear-beitung der LES geändert hätten, sei ganz im Sinne der Förderstellen bis hin zum bayerischen Landwirtschaftsministerium (StMELF), das für die LEADER-Förderung in Bayern verantwortlich ist. LEADER sei kein Allheilmittel, aber unterstütze gute Projekte, die die Region in vielen Punkten im Miteinander voranbringen könne, bekräftigte Kölbl die LAG. Gleichzeitig bestätigte er der Regionalinitiative auch bisher ein sehr engagiertes, und mit 1,8 Mio. genutzten LEADER-Fördermitteln ein sogar überdurchschnittliches Arbeiten im Schnitt aller 68 bayerischen LAGs.
Was mit LEADER und anderen Regionalinitiativen alles möglich wird, refe-rierte schließlich Kirchanschörings Bürgermeister Hans-Jörg Birner, stellv. Vorsitzender der LAG Traun-Alz-Salzach, Vorsitzender der ILE und engagierter Akteur diverser weiterer Initiativen unter dem Titel seines Vortrags „Netz-werk LEADER – wie profitieren wir gemeinsam besser?“. Er gehe mit seiner Gemeinde schon länger den Weg, zu fragen, wie die Einwohner/-innen künftig leben wollen und ob dafür die richtigen Dinge auch richtig getan würden. Unter intensiver Bürgerbeteiligung würden sie so auch tiefgehende Probleme der Gemeinde und der Region gut lösen können, beispielsweise mit dem Modellvorhaben „anders Wohnen“, einem Vitalitätscheck zum Flächensparen, einem LEADER geförderten Ökologiekonzept oder einem regionalen Energienetzwerk, um nur einige der spannenden Projektbeispiele des Vortrags zu nen-nen.
Die Fotodokumentation der Startwerkstatt ist unter www.lag-mangfalltal-inntal.de zu finden.
Die LAG Mangfalltal-Inntal ist ein Zusammenschluss von 16 Gemeinden, die unter Beteiligung der Bürgerschaft und der lokalen sowie regionalen Akteure eine gemeinsame Lokale Entwicklungsstrategie (LES) für die LEADER-För-derperiode 2014 – 2022 erarbeitet haben und diese nun unter Nutzung von LEADER-Fördermitteln umsetzen. Wenn Sie mehr erfahren oder aktiv mitwirken wollen, besuchen Sie die Website www.lag-mangfalltal-inntal.de oder rufen Sie an unter: 08061 / 90 80 71.
Text und Foto: LAG Mangfalltal-Inntal