Das Priener Heimatmuseum ehrt den Künstler Paul Roloff zu dessen 70. Todestag mit einer Sonderausstellung und mit einem über 50 Seiten starken und reich bebilderten Katalog. Vorgestellt wurde dieser im Rahmen einer kleinen Feier im ersten Stock des Heimatmuseums durch Priens Bürgermeister Andreas Friedrich im Beisein der Priener Kulturreferentin Karina Dingler. Eine kurze Einführung zu „Roloff in Prien“ erfolgte von Frau Dr. Elisabeth Waldmann, Enkelin von Paul Roloff mit kleinen Anekdoten und mit dem Hinweis, dass die Familie Roloff vor genau 100 Jahren das Haus an der Harrasser Straße erworben hatte. Die Sonderausstellung mit rund 20 Bildern von Paul Roloff wurde von K.J. Aß, dem Kulturbeauftragten des Marktes Prien zusammen mit Frau Dr. Waldmann konzipiert. Der Katalog, der auch ein Stück Priener Geschichte abbildet, ist zum Preis von 7 Euro im Priener Heimatmuseum erhältlich. Die Öffnungszeiten der Sonderausstellung zusammen mit der Retrospektive der „Welle – Freie Vereinigung Chiemgauer Künstler“ sind noch täglich bis Sonntag, 24. Oktober von 13 Uhr bis 17 Uhr.
„Bilder braucht in dieser Zeit keiner….“
„Bilder braucht in dieser Zeit keiner…“ – mit diesen Worten – so Bürgermeister Andreas Friedrich – umschrieb der Maler Paul Roloff (1877 bis 1951) um 1920 die Zeitumstände für seine Kunst. Eine Zeit, die nach dem 1. Weltkrieg, des gesellschaftlichen Umbruchs, sozialer Veränderungen und der Aufweichung bisher geltender Wertevorstellungen, der Kunst nicht gerade hold war. Vor diesem Hintergrund ist auch die 1921 erfolgte Gründung der Künstlergemeinschaft der Welle – Freie Vereinigung Chiemgauer Künstler in Prien zu verstehen, die insbesondere Roloff mit kreativem Schwung und mit eigenen finanziellen Mitteln, zusammen mit dem ebenfalls in Prien ansässigen Maler Bernhard Klinckerfuß (1881 bis 1940) durchsetzte und die 12 Jahre auf den Schären in Prien-Stock im eigenen Ausstellungspavillon Kunstausstellungen durchführte.
Die Bedeutung des Künstlers für Prien bezeichnete Museumsleiter Karl J. Aß wie folgt: „Der Landschafter und Porträtist Paul Roloff, der seit 1921 in Prien ansässig war, gehört mit Sicherheit zu den herausragenden Vertretern unserer Künstlerlandschaft Chiemsee und reiht sich damit ein in die Reihe der Priener Künstler denen unsere Heimat ihre Stellung in der bayerischen Kunstgeschichte verdankt. Der Name Paul Roloff ist mit dem Chiemsee und Prien verbunden, wie der von Rudolf Sieck (1877 bis 1957), Theodor Hummel (1864 bis 1939) und Hiasl Maier-Erding (1894 bis 1933). Mit seinen Landschaften vom Chiemsee und seinen Porträts alteingesessener Bürger hat er uns bleibende künstlerische Zeugnisse hinterlassen“.
Fotos: Hötzelsperger – Eindrücke von der Sonderausstellung Paul Roloff im Priener Heimatmuseum
Weitere Informationen: www.tourismus.prien.de