Zur Wiedereröffnung der Pfarrkirche St. Nikolaus in Haimhausen, Landkreis Dachau, nach einer umfassenden Renovierung feiert der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, am Sonntag, 10. Juli, um 14 Uhr einen Festgottesdienst. Dabei wird auch der neue Zelebrationsaltar geweiht, den der für die Generalsanierung des Gotteshauses verantwortliche Münchner Architekt Ricco Johanson zusammen mit dem Kunstschmied Matthias Larasser-Bergmeister geschaffen hat. Altar und Ambo sind in sehr reduzierter Form gestaltet und aus Tombak, einer Bronzelegierung, gefertigt.
Das Gotteshaus war in den vergangenen Jahren einer Generalsanierung unterzogen worden. Nachdem sich das Dachtragwerk als einsturzgefährdet herausgestellt hatte, war zunächst innen einen Tragegerüst eingebaut worden. Neben dem Dachstuhl wies auch der Chorbogen Statikprobleme auf. Ebenso musste die Turmkuppel statisch ertüchtigt werden. Alle Dächer wurden neu eingedeckt. Zudem wurden die Fenster der Pfarrkirche ausgetauscht und die historische Butzenverglasung wieder eingesetzt. Der komplette Fassadenputz wurde überarbeitet. Im Inneren der Kirche wurde die für die Ausstattung der Kirche – sie war für eine nicht realisierte barocke Ausgestaltung ausgelegt – viel zu hohe Decke abgehängt. Die Doppelempore wurde statisch ertüchtigt und das Westportal erneuert. Die komplette Raumschale wurde überarbeitet. Eine Wandheizung wurde eingebaut und Natursteinarbeiten an den Böden vorgenommen. Zudem wurden die Bankpodeste erneuert. Die Orgel wurde saniert und um drei Register erweitert.
Die Kosten für die Generalsanierung beliefen sich auf rund 6 Millionen Euro. Rund 4,78 Millionen Euro davon trug die Erzdiözese München und Freising bei, rund 840.000 Euro die Kirchenstiftung. Die politische Gemeinde steuerte rund 380.000 Euro bei. Die Kirche krönt ein Scheyrer Kreuz mit zwei Querbalken, das die enge Verbindung zum Kloster Scheyern und dem vormaligen Herrschaftssitz des Ursprungsgeschlechts der Wittelsbacher andeutet. Auch St. Nikolaus war einst Herrschaftskirche, zunächst der Wittelsbacher und dann derer von und zu Haimhausen und Grablege der weiblichen Mitglieder der Hofmarksherrschaft aus diesem Geschlecht. Die Kirche wurde um 895 nach Christus erstmalig erwähnt und barockisiert. Unter dem Hofmarksherrn Reichsgraf Franz Ferdinand von und zu Haimhausen erhielt sie kurz nach 1700 eine Turmzwiebel, eine sogenannte Welsche Haube. (uq)
Bericht und Foto: Erzbischöfliches Ordinariat