Mit zunächst 100.000 Euro Soforthilfe für Nepal und weiteren 300.000 Euro für Indien unterstützt Caritas international die medizinische Nothilfe für von der Corona-Pandemie Betroffene, versorgt sie mit Lebensmitteln und Medikamenten und fördert Aufklärungskampagnen in beiden Ländern.
Freiburg, 14. Mai 2021. Die gefährliche Coronavirus-Mutante B 1.617 breitet sich zunehmend nicht nur innerhalb Indiens, sondern in beängstigendem Tempo auch im Nachbarland Nepal aus. „In den letzten zwei Wochen haben sich dort die Infektionszahlen versiebenfacht und steigen weiter exponentiell an“, erklärt Oliver Müller, Leiter von Caritas international, dem Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes. „Unsere Partner vor Ort berichten, dass allein am 10. und 11. Mai jeweils über 9.000 neue Fälle, bei einer Einwohnerzahl von rund 28 Millionen, registriert wurden, wobei sie annehmen, dass dies wegen der geringen Testkapazitäten nur die Spitze des Eisbergs ist. Seit dem Beginn der Pandemie haben sich etwas über 400.000 Nepales_innen mit dem Virus angesteckt, über 4.000 Menschen von ihnen sind an Covid-19 gestorben, davon allein 683 in den vergangenen 14 Tagen. Wie unsere Partner uns weiter berichten, sind inzwischen alle Krankenhäuser überbelegt und sie fürchten, dass dem Land sehr bald eine ähnliche Situation wie in Indien und ein völliges Zusammenbrechen des Gesundheits-Systems droht. Die Caritas hat daher auch in Nepal sofort mit Hilfsmaßnahmen begonnen und wird parallel ihre Hilfen in Indien weiter verstärken.“
In einem ersten Schritt stellt Caritas international für die vor Ort aktive Caritas Nepal 100.000 Euro bereit. „Das Hilfsmaßnahmen-Paket ist dabei dem Indiens ähnlich“, sagt Müller. „Unsere Partner vor Ort benötigen zunächst Sauerstoffgeräte für die medizinische Nothilfe, für die sie nun auch dringend mehr Pflegepersonal einstellen wollen, sowie Lebensmittel für die Menschen, die wegen des strengen Lockdowns im Land derzeit kein Einkommen erzielen können.“ Außerdem hat die Caritas Nepal Aufklärungskampagnen in allen Landesteilen gestartet, die die Menschen über die notwendigen Schutz- und Hygienemaßnahmen informiert und zu Impfungen animiert.
In Indien haben am vergangenen Wochenende vier weitere Bundesstaaten einen harten Lockdown verhängt: Tamil Nadu, Kerala, Goa und Karnataka. „Diese liegen alle im Süden des Landes. Die Infektionszahlen zeigen uns, dass das Virus immer mehr in den Süden und aus den Millionenstädten heraus auch in die ländlichen Gegenden vordringt“, sagt Oliver Müller. Caritas international stockt ihre Hilfen für Indien mit zunächst weiteren 300.000 Euro auf.
Foto: Rainer Nitzsche, aufgenommen in Tamil Nadu, Kalpakam