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Starbulls Rosenheim: Trainer- und Kapitän-Interview

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Kurz vor Saisonbeginn wurde Trainer Manuel Kofler und der Kapitän Tobias Draxinger interviewt. Beide sind bei den Starbulls neu in ihrem jeweiligen Amt.

Servus Manuel, Servus Tobi, eine lange Vorbereitung geht nun so langsam zu Ende. Wie lautet euer Fazit über diese für jede Saison so wichtige Phase?

Tobias Draxinger: „Ich glaube, dass wir uns bis jetzt schon ganz gut zusammengefunden haben und dass auch die Stimmung in der Mannschaft stimmt. Unser System setzen wir bereits ganz gut um und in den letzten drei Vorbereitungsspielen wollen wir Kleinigkeiten verbessern, um dann gut in die Saison zu starten.“

Manuel Kofler: „Ich sehe das ähnlich wie Tobias. Die ganze Vorbereitung über hat mir sehr gut gefallen, dass wir von Spiel zu Spiel immer mehr richtig machen. Klar gibt es auch Rückschläge und Phasen in denen es ein bisschen schwieriger wird. Die Vorbereitung schmeckt auch nicht jeden Tag gleich und ist sehr anstrengend, aber jeder weiß warum wir das machen. Bisher ist mein Fazit durchweg positiv.“

Ein wichtiger Aspekt in der Saisonvorbereitung ist immer, dass sich ein Team auch als solches findet. Was habt ihr in diesem Sommer getan um eine Einheit zu werden?

Tobias Draxinger: „Sehr sehr hart trainiert! Der Trainer hat uns so geschunden, dass wir als Mannschaft so zusammengewachsen sind und dass wir das zusammen einfach durchgezogen haben.“

Manuel Kofler: „Das kann ich bestätigen. Im Sommer ist sehr gut gearbeitet worden und ich glaube man wächst wirklich zusammen, wenn man diese Tortur gemeinsam durchsteht. Wir hatten auch noch einen Wies`n-Ausflug und ich glaube er hat der Mannschaft auch geholfen eine Einheit zu werden.“

Apropos Stimmung in der Mannschaft … Tobias du als Kapitän kannst da ja sicherlich etwas aus Nähkästchen plaudern. Wer ist unsere Spaßkanone in der Kabine und wer geht zum Lachen eher in den Keller?

Tobias Draxinger: „Ich könnte aus dem Nähkästchen plaudern, aber das macht man nicht und Namen werden sowieso nicht genannt. Natürlich hat man für jeden Fall einen Spieler dabei. Einige sind eher lustig, Andere nehmen alles ein bisschen zu ernst. Aber insgesamt haben wir eine gute Mischung und mehr möchte ich dazu nicht erzählen.“

Zu Saisonbeginn geht es ja gleich mit zwei Krachern los … Zuerst im Derby in Waldkraiburg und anschließend gastiert der große niederbayerische Rivale aus Landshut im emilo-Stadion. Wie ordnet ihr den Saisonauftakt gegen genau diese beiden Gegner ein?

Manuel Kofler: „Ich freue mich, dass wir mit diesen zwei Mannschaften zwei Derbys haben. Grundsätzlich zu den Gegnern ist zu sagen, wir haben dies bereits gegen Deggendorf gesehen, dass jeder gegen uns alles geben wird und eine Topleistung abruft. Da wachsen auch die Spieler über sich hinaus und werden uns das Leben so schwer wie möglich machen und mit allen Mitteln versuchen die Spiele zu gewinnen. Natürlich ist Waldkraiburg der vermeintliche Außenseiter, aber wir werden als Team das Spiel keinesfalls unterschätzen. Wir werden hochkonzentriert auftreten und versuchen das Spiel zu gewinnen. Zum Derby gegen Landshut braucht man nicht viel sagen. Ich habe gelesen „Die Mutter aller Derbys“. Das war bei uns als Jungen bereits schon so, dass wir immer gern gegen Landshut gespielt haben weil es immer was Besonderes war und genauso wird es dieses Mal auch sein.“

Tobias Draxinger: „Ich sehe das ähnlich. Unterschätzen darf man keinen Gegner in dieser Liga. Ich freue mich brutal, dass es mit zwei Derbys losgeht, weil Derbys immer was Besonderes sind. Auch die Fans sind mit einer größeren Euphorie und Stimmung mit dabei. Wie auch Manuel gesagt hat, war es auch bei mir in DNL-Zeiten schon so, dass in den Spielen gegen Landshut eine extreme Intensität herrschte und daher waren die Spiele schon immer etwas Besonderes. Auch die Fans sind mit einer größeren Euphorie und Stimmung mit dabei.“

Was stimmt euch beide vor dem Saisonbeginn positiv und was bereitet euch noch etwas Kopfzerbrechen?

Manuel Kofler: „Mit bereitet absolut gar nichts Kopfzerbrechen. Positiv stimmt mich das Gesamtpaket, für das System das wir spielen wollen haben wir eine sehr gute ausgewogene Mischung in der Mannschaft. Wir können über 60 Minuten Tempo-Eishockey spielen und mir macht es wahnsinnig viel Spaß. Daher bin ich grundsätzlich nur positiv gestimmt.“

Tobias Draxinger: „Ich sehe es ähnlich. Das einzige Manko der letzten Spiele war die Chancenverwertung, aber ich glaube, dass wir gute Stürmer haben, die wissen wo das Tor steht. Sobald der Knoten platzt wird’s auch laufen und wir werden die nötigen Tore schießen.“

Manuel, welchen Eindruck hast du von den diesjährigen Neuzugängen im Team?

Manuel Kofler: „Da ich selbst ein Neuzugang bin, ist es schwierig Vergleiche zu ziehen. Ich kann nur nochmal betonen, dass wir grundsätzlich ein sehr ausgewogenes und gutes Team haben. Ich habe des Gefühl, dass wir keinen Spieler haben, der nicht ins Team passt oder dass jemand dabei ist, der quertreibt und das ist sehr gut. Es gibt immer Dinge zu verbessern. Jeden Tag, in jedem Training und jedem Spiel kann man Dinge besser machen. Aber grundsätzliche habe ich von allen einen guten Eindruck.“

Du (Manuel) bist ja auch irgendwie sowas wie ein „Neuzugang“. Wie waren für dich deine ersten Wochen als Coach der Starbulls Rosenheim?

Manuel Kofler: „Das hat bereits im Mai, als wir mit dem Sommertraining begonnen haben angefangen. Ich möchte immer wieder betonen, dass mir die Arbeit wahnsinnig viel Spaß macht und ich mit Leidenschaft Eishockeytrainer bin. Dass das Ganze noch zu Hause ist, bei dem Verein mit dem ich groß geworden bin macht es umso schöner und ich genieße jeden Tag. Jeder Tag ist harte Arbeit für meine Spieler genauso wie für mich. Mia daugts!“

Tobi, du wurdest vor wenigen Wochen zum neuen Kapitän der Starbulls ernannt. Warst du überrascht dieses Amt übertragen zu bekommen und was bedeutet es für dich?

Tobias Draxinger: „Ich freue mich riesig, dass mich Manuel gefragt hat und natürlich ist es auch eine Ehre so ein Amt ausüben zu dürfen. Grundsätzlich bin ich auch eher für Gaudi in der Kabine, aber ich glaube dass ich zur rechten Zeit die richtigen Worte finden kann und wenn es ernst wird den Spaß beiseitelegen kann.“

Hast du danach irgendwas Spezielles für die Mannschaft gemacht? Vielleicht ein Runde spendiert? (lacht)

Tobias Draxinger: „Ja, mit den ganzen Biermarken die ich vom Flötzinger geschenkt bekommen habe. Aber grundsätzlich sind Daniel Bucheli und Michi Baindl auch noch da und wir haben zu Dritt die Aufgabe ein Kabinenfest auszurichten. Wir werden versuchen dies noch vor Saisonbeginn in Angriff zu nehmen.“

Manuel Kofler: „Du musst auch sagen warum, weil ihr verloren habt, ihr warts die letzten drei.“

Tobias Draxinger: „Ja, der Trainer hat bei der Bekanntgabe noch gesagt wir drei müssen ein Rennen gegeneinander laufen und die letzten drei müssen ein Kabinenfest zahlen.“

Ihr beiden seid euch auch einige Jahre (2003-2007) in der DEL auf dem Eis begegnet. Gibt es da gegenseitige Erinnerungen aneinander? Wer von euch beiden war damals der „bessere“? (lacht)

Tobias Draxinger: „Besser weiß ich nicht, aber ich denke ich habe immer in einer besseren Mannschaft gespielt. Aber da gibt es wirklich eine Geschichte. Ich glaube das war 2005. Beim Auswärtsspiel von Augsburg in Berlin sind Manuel beim Abschlusstraining irgendwie alle seine Schläger gebrochen und dann hat er mich vorm Spiel gefragt, ob er einen von meinen Prügel haben kann und dann hat er damit auch noch eingenetzt.“

Die Oberliga, insbesondere die Oberliga Süd, hat in diesem Jahr stark aufgerüstet. Wie schätzt ihr die Stärke der Liga im Allgemeinen ein und wer sind für euch die Teams die am Ende ganze oben stehen werden?

Manuel Kofler: „Für mich ist die Oberliga mit Sicherheit stärker geworden. Es gibt mindestens 6 Mannschaften die um die ersten 3 Plätze kämpfen. Da ist es relativ ausgeglichen und nach unten hin fällt das Niveau vielleicht ein bisschen ab. Aber das Thema hatten wir bereits, dass wir keinen Gegner unterschätzen dürfen. Rosenheim, Landshut, Deggendorf, Regensburg und dann Peiting, Selb oder vielleicht auch Weiden, sind mit Sicherheit jederzeit in der Lage Eishockeyspiele zu gewinnen.

Beim Vorbereitungsspiel in Deggendorf konnte man ganz gut sehen, dass die Spiele gegen die Starbulls in diesem Jahr absolute Highlights für jedes gegnerische Team sein werden. Wie bereitet ihr euch darauf vor und was sind die Schlüsse die man aus einer solchen Partie ziehen kann?

Tobias Draxinger: „Wie bereits gesagt, ist es für jede Mannschaft ein Highlight dieses Jahr gegen uns zu spielen und man hat auch in Deggendorf gesehen, dass dann auch der Torwart sowie die Feldspieler über ihren eigentlichen Möglichkeiten spielen können. Die Fans sind ganz anders mit dabei. Es war ein Vorbereitungsspiel, aber man hatte den Eindruck, dass es für die Fans wie ein Play-Off-Spiel war. Dies hat uns gezeigt, wie unsere Gegner dieses Jahr gegen uns auftreten werden.“

Momentan können viele Fans das Ranking der Starbulls in der Oberliga und den Stil der gespielt werden soll in der neuen Saison noch schwer einschätzen. Was für eine Mannschaft können unsere treuen Anhänger in diesem Jahr auf dem Eis erwarten?

Manuel Kofler: „Unsere Fans können auf jeden Fall eine Mannschaft erwarten, die niemals aufgibt, egal bei welchem Spielstand zu welchem Zeitpunkt. Wir werden immer alles dran setzen Spiele zu gewinnen. Wir wollen mit hoher Geschwindigkeit spielen und immer in Puckbesitz sein, um dem Gegner dadurch wenige Entfaltungsmöglichkeiten zu bieten.Daran arbeiten wir tagtäglich sehr hart im Training.“

Tobias Draxinger: „Ich seh das genauso. Wir trainieren sehr hart, damit wir eine gute Fitness mitbringen. Obwohl wir auf dem Zettel vielleicht viel Talent haben in der Liga, wollen wir die Mannschaft sein, die 60 Minuten immer härter Arbeit als der Gegner und uns nicht die Blöße geben, dass wir irgendwas auf die leichte Schulter nehmen. Wir wollen immer hart arbeiten und schnell spielen.“

Der Verein hat diese Saison unter den Slogan #greifmao gestellt. Wie wird dieses „Pack mas o“ Gefühl innerhalb der Kabine gelebt?

Tobias Draxinger: „Wir sind nun mal dieses Jahr die Gejagten in der Liga und dieser Aufgabe stellen wir uns. Dafür trainieren wir jeden Tag hart und das wollen wir das gesamte Jahr über zeigen.“

Manuel, wie emotional wird es für dich sein, wenn du in Kürze zum ersten Mal bei einem Punktspiel als Trainer hinter der Bande der Starbulls Rosenheim stehen wirst?

Manuel Kofler: „Ich habe bereits ein paar Vorbereitungsspiele hinter mir und muss ehrlich gestehen, dass das erste Spiel dahoam ein brutal geiles Gefühl war. Aber das ist irgendwie bei jedem Spiel so, wenn ich an der Bande stehe. Ich bin immer hochmotiviert und immer top mit drin. Über die wenigen Möglichkeiten die ich habe versuche ich Einfluss auf das Spiel zu nehmen und meine Spieler zu unterstützen, damit wir gemeinsam erfolgreich sein können.“

Bitte vervollständigt nun unsere Sätze:

Besonders gefällt mir bei den Starbulls …

Manuel Kofler: „… das Heimatgefühl und dass ganz viele bei uns in der Mannschaft die Möglichkeit haben dahoam vor ihren Freunden und Familien Eishockey zu spielen. Besonders ist, dass außer unseren zwei Finnen, zwei Tölzern und jeweils einem Augsburger, Garmischer und Grafinger alle anderen aus unserem eigenen Nachwuchs stammen. Da sind wir Deutschlandweit die Nummer Eins.“

Tobias Draxinger: „Für mich gilt dasselbe. Rosenheim ist landschaftlich ein sehr schöner Ort und viele Menschen von außerhalb würden gerne hier wohnen. Dass ein so großer Teil der Mannschaft aus einheimischen Spielern besteht ist super und einmalig. Auch für mich war es ein Wiedersehen mit vielen Freunden von früher mit denen ich auch im Nachwuchs schon zusammengespielt habe.“

Eishockey ist mein Sport weil …

Manuel Kofler: „… es für mich der schönste Sport überhaupt ist.“

Tobias Draxinger: „… für was anderes waren wir wahrscheinlich zu schlecht.“

Ich bastele mir meinen perfekten Eishockeyspieler aus folgenden Starbulls Spielern …

Tobias Draxinger: „… aus der Übersicht und dem Händchen von Michi Fröhlich, dem Einsatz von Daniel Bucheli und meinen läuferischen Fähigkeiten. Ich muss mich ja selber auch mitnehmen.“

Manuel Kofler: „… aus eine Mischung aus der kompletten Mannschaft und dann wären wir der beste Spieler den es gibt.“

Wenn ich zu spät zum Training komme, dann …

Manuel Kofler: „Ich komme nicht zu spät zum Training!“

Tobias Draxinger: „Ich eigentlich auch nicht, aber wenns doch mal vorkommt, dann passiert auch nichts, denn der Gotti ist Kassenwart und dem erzähl ich dann schon was, wenn er mir Geld abknöpfen will.“

Zum Ende, stellt euch bitte beide vor ihr hättet für die neue Saison einen Wunsch frei … Welcher wäre das?

Tobias Draxinger: „Dass wir alle gesund bleiben und dass wir das spielen können was wir uns vorgenommen haben. Dass die Stimmung im Team so bleibt wie sie im Moment ist und wir eine gute erfolgreiche Saison spielen.“

Manuel Kofler: „Das Leben ist leider kein Wunschkonzert. Aber ich wünsche mir in erster Linie, dass alle meine Spieler gesund und verletzungsfrei bleiben und dass wir am Ende der Saison den Pokal in unseren Händen halten.“

Tobi, Manuel … Vielen Dank für eure Zeit und viel Glück in der neuen Saison! Der Verein, die Fans und das gesamte Umfeld stehen fest hinter euch!

Foto: Ludwig Schirmer

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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