Nachdem die Herbstsynode 2020 noch im hybriden Format stattfinden konnte, tagten die Synodalen aus Rosenheim auf der diesjährigen Frühjahrssynode, zu der auch Gäste geladen waren, online.
Dekanin Dagmar Häfner-Becker stimmte die Synodalen mit Versen aus der Schöpfungsgeschichte ein. Kein Tag ist wie der andere – schon immer und besonders in diesen Zeiten. Dabei ist das Leben und sind auch die Gestaltungsprozesse, in denen sich die Kirche momentan befindet, ein Wechselspiel aus „Sammeln und Loslassen“.
Nach der Begrüßung der Synodalen durch das Präsidium richtete Landrat Otto Lederer ein eingespieltes Video-Grußwort an die Synodalen. Er nahm Bezug auf die besonderen Herausforderungen der Zeit, in der wir leben, und bedankte sich für die vielen Aufgaben, die Kirche in unserem Dekanat für die Menschen und die Gesellschaft leistet.
Dekan Daniel Reichel vom katholischen Schwesterdekanat war online zugeschaltet. Er betonte in seinem Grußwort die Bedeutung der Aufgaben, die Kirche übernimmt. Auch die katholische Kirche ist in einem Gestaltungsprozess. Dabei gilt für beide Kirchen, aus den Prozessen bald ins Handeln zu kommen.
Das Präsidium bedankte sich herzlich für die eingebrachten Grußworte und die sehr gute Zusammenarbeit auf allen Ebenen.
Die Synodalinnen und Synodalen nahmen in einer Gedenkminute schweigend Abschied vom langjährigen Mitglied der Dekanats- und Landessynode Pfarrer i. R. Dietmar Graffenberger, , der im vergangenen November verstorben ist..
Es folgte der Erfahrungsbericht der Dekanin nach etwas mehr als 365 Tagen im Amt.
Die Dekanin betonte die Bedeutung des Miteinanders im Dekanatsbezirk auf allen Ebenen. Besonders wichtig ist ihr demnach, für die Mitarbeitenden da zu sein und die großen Strukturprozesse der Kirche, die auf die Dekanatsebene gegeben wurden, so zu gestalten, dass Kirche auch weiterhin geistliche Räume schaffen kann, in der Fläche präsent ist und weiter für Menschen und Gesellschaft da sein kann, auch wenn sich die Strukturen und die Formen der Arbeit und Zusammenarbeit dafür aufgrund von knapper werdenden Personalressourcen ändern werden. Den vollständigen Bericht der Dekanin finden Sie untenstehend.
Auf den Bericht der Dekanin folgte die Information zum aktuellen Stand des Gestaltungs-, Struktur- und Organisationsprozesses „Landesstellenplanung“ mit anschließender Gelegenheit zur Aussprache und für Fragen. Es wurde der zu Grunde liegende Beschluss der Landessynode vorgestellt ebenso wie der aktuelle Stand des Prozesses im Dekanatsausschuss und die landeskirchlich beschlossene Personalkürzung für unseren Dekanatsbezirk. Um trotz knapper werdender Ressourcen auch weiterhin gestalten zu können, sind Arbeitsgruppen zu inhaltlichen Schwerpunkten gebildet worden. Der aktuelle Stand dazu wurde berichtet. Daneben organisiert sich bereits jetzt Zusammenarbeit im Dekanat vielfach in Regionen, zu denen sich Kirchengemeinden zusammengeschlossen haben. Auch diverse derzeitige Ausschreibungsverzichte für verschiedene Stellen im Dekanatsbezirk dienen der Umsetzung.
Im Anschluss an das Thema Landesstellenplanung folgte die Gelegenheit zu Fragen und zur Aussprache zu den Berichten aus den vielfältigen Arbeitsbereichen im Dekanatsbezirk, wie z. B. Kirchenmusik, Krankenhausseelsorge, Altenheimseelsorge, Religionsunterricht, Erwachsenenbildung u.v.m.. Die neue Form der Kurzberichte wurde geschätzt, weil sie Vieles auf den Punkt bringt. Es soll aber auch weiterhin für die Berichtenden Gelegenheit zu Ergänzungen geben.
Die Synode widmete sich auf dieser Frühjahrstagung thematisch dem Umgang mit „Sonderrechten“ der Kirche. Anhand einer Präsentation wurde dargelegt, dass es sich um Grundrechte und kirchliche Selbstbestimmungsrechte handelt. Neben dem Individualrecht der Religionsfreiheit geht es auch um den Beitrag der Kirchen zu einer objektiven Werteordnung in der Gesellschaft. Die Synodalinnen und Synodalen tauschten sich über die Bedeutung von Gottesdiensten, Seelsorge, Religionsunterricht u.a. aus, stellten die Bedeutung der Hygieneschutzkonzepte heraus und berichteten sich gegenseitig, wie mit Fragen und Kritik konstruktiv umgegangen werden kann.
Nach der Mittagspause berieten die Synodalinnen und Synodalen den Dekanatshaushalt 2021, den der Leiter des Verwaltungsstellenzweckverbands, Diakon Wilfried Dietsch, vorstellte. Insbesondere die wachsenden IT-Kosten und Negativzinsen geben Anlass zur Sorge. Außerdem wurde diskutiert, wie viel Öffentlichkeitsarbeit kosten soll und darf.
Nach einer intensiven und produktiven Sitzung schloss Dekanin Häfner-Becker die Synode mit Dank an alle Synodalinnen und Synodalen für ihr Engagement und einem Segen.
Bericht: Helmut Franke – Referent im Evang.-Luth. Dekanatsbezirk Rosenheim
Foto: Hötzelsperger – Evangelische Friedenskirche Aschau i. Chiemgau