Gedanken und Gedicht von Marga Leingartner, Rosenheim
Grenzhörndl
Genau zwischn de zwoa Kreiza am Kanzhorn drobn
habn s’ de Ländagrenz zogn.
Hervorn tuat des boarische Gipfekreiz steh
und dahinta des östarreichische.
Deats ma ja am Gipfe aufpassn
und de Finga vom zwoatn Kreiz weg lassen!
Gehts ja net zum zwoaten Kreiz hi’n!
Do seids illegal im Nachbarland drin.
Wenns Eich dawischn, dann müassts renna,
sunst seids boid im Knastei drinna.
Do wennst net brav bist, derfst nimma raus.
Dann is mit’m Bergsteign aus!
Für unsane Nachbarn in Östarreich i’s no schlimma,
wenns z’Fuaß zu eahnam Kreiz wolln hi kemma.
De müassn erst geh übern deitschn Bodn
und wieda üba d’Grenz, dass an eahnam Kreiz san obn.
Des ist net zum Lacha,
de müassn Richtung Kreiz zwoamoi an Test macha.
Beim Zruckgeh wieda zwoa Test fällig sand:
Vorm boarischn Kreiz und dahinta ins Heimatland
Unsane östarreichischn Nachbarn werdn si den Schmarrn schenka,
und liaba an eahnane eigna Berg denka.
De kennan im eigna Land vui mehra Gipfe macha,
und werdn zu uns arme Deitsche bloß außalacha.
Gedicht und Foto: Marga Leingartner