Die Burg bei Scheyern war vermutlich der erste Sitz der Wittelsbacher. Die Spuren gibt es heute nur noch als Ruinen und als Kloster. Bevor Bayern als eigenständiges Land in der Geschichte auftrat, war es vor allem römische Provinz. Und als das Römische Reich zusammenbrach, besiedelten mit der Völkerwanderung verschiedene Gruppen das heutige Bayernland. Und mit einem Mal tauchten sie aus dem Dunkel der Geschichte auf, die Bajuwaren. Sie gründeten die großen Urbistümer und eine ganze Reihe von Klöstern und Burgen. Es sind nicht viele Quellen bekannt. Aber einer der Burgen wurde gebaut von Otto V, der sich Graf von Wittelsbach nannte. Die Burg soll der Ursprung der Grafen Wittelsbacher sein. Wie begann Ihre Karriere?
Nachdem Heinrich der Löwe die Stadt Munichen (München) 1158 gegründet hatte, beginnen kurz darauf die Wittelsbacher eine politische Rolle zu spielen. Es war Kaiser Friedrich Barbarossa, der ihnen die Stadt München zusprach. Heinrich der Löwe war beim Kaiser in Ungnade gefallen. Es ist die Burg in Scheyern, von der aus die Wittelsbacher ihre Karriere antraten. Viele Jahrhunderte regierten sie die Herzogtümer in Bayern. Kaiser Napoleon verwandelte 1806 Bayern in ein Königreich. Die Wittelsbacher regierten ihr Bayernland weiter. Einer der bekanntesten ist Ludwig I, der das erste Oktoberfest zu seiner Vermählung abhielt. Der Wittelsbacher König Ludwig II, der auch als Märchenkönig bekannt ist, hält seinen Namen bis heute in aller Munde. Schließlich soll er zu Lebzeiten gesagt haben: “Ein ewig Rätsel will ich bleiben“!
Die Wittelsbacher sind die führenden Köpfe des Königreichs Bayern bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. Die Monarchie wurde aufgelöst.
Wer die Ursprünge der Familie Wittelsbacher erleben will, fährt nach Scheyern, zu dem dortigen Kloster.
Aus dem Film Zeitreise Bayern von Klaus Bichlmeier. Grafik Klaus Bichlmeier