Seit 20 Jahren sind sie eine zuverlässige Quelle für neue Einsichten in der Physik: die Plasmakristall-Experimente an Bord der Internationalen Raumstation ISS. Grundlagenwissen für die Lehrbücher der Zukunft ist das Hauptziel dieser Forschung. Aus den gewonnenen Erkenntnissen lassen sich verschiedene Anwendungen ableiten, insbesondere in den Bereichen Medizin, Umweltschutz, Raumfahrt sowie bei Halbleiter- und Mikrochiptechnologien. Mittels Technologietransfers erschließt die Plasmaforschung auch neue Anwendungsfelder, basierend etwa auf den Entwicklungen der miniaturisierten raumfahrttauglichen Laborsysteme. Bereits die erste ISS-Crew hatte Plasmaforschung auf ihrer Agenda und am 3. März 2001 fiel der Startschuss für die ersten Langzeitversuche unter Schwerelosigkeit. Die aktuelle Crew wird nun Ende März die neueste Experimentreihe durchführen, unter der Leitung des erfahrenen Forschungsteams am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen.
„Für die Forschung zu komplexen Plasmen bietet die Schwerelosigkeit die einzige Möglichkeit den gesamten, wissenschaftlich interessanten Parameterraum zu untersuchen. Sie ist prädestiniert für die ISS“, sagt Gruppenleiter Dr. Hubertus Thomas vom DLR-Institut für Materialphysik im Weltraum.
Plasma ist ionisiertes Gas und wird vielfältig technisch genutzt, zum Beispiel in Leuchtstoffröhren oder Plasmafernsehern. Auf der Erde ist Plasma sehr selten; in ihrer natürlichen Form kommt es zum Beispiel als Blitz vor. Im Weltraum hingegen befindet sich 99 Prozent der sichtbaren Materie im Plasmazustand. Dazu zählen Sterne, darunter die Sonne, oder die Ionosphäre von Planeten.
Den vollständigen Artikel mit weiteren Informationen gibt es unter www.dlr.de/content/de/artikel/news/2021/01/20210303_iss-20jahre-plasma-forschung.html.
Bericht und Fotos: Deutsches Luft- und Raumfahrtzentrum
Layout: Egon Lipper (www.lippert-egon.de)