Kirche

Besuch: Wallfahrtsbasilika Mariä Himmelfahrt Tuntenhausen

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Die Wallfahrtskirche Tuntenhausen zählt zu den ältesten Frauenkirchen Altbaierns. Sie befindet sich in der Gemeinde Tuntenhausen im oberbayerischen Landkreis Rosenheim und untersteht dem Erzbistum München. Das Patrozinium wird am 15. August, dem Hochfest Mariæ Himmelfahrt, begangen.

Jährlich zweimal, jeweils am letzten Sonntag im April und im September hält die 130-jährige Tradition der Männerwallfahrt in Tuntenhausen Einzug. Hier finden sich hochrangige Vertreter, vor allem der bayerischen Politik ein und pflegen das notwendige Zusammenspiel zwischen Landespolitik und dem Glauben an Gott. Die Marienwallfahrt Tuntenhausen gibt es seit 1441, dem Jahr des ersten nachgewiesenen Wunder. Wegen des zunehmenden Pilgerstroms wurde die Kirche 1470/80 durch eine größere Hallenkirche ersetzt, die 1513–1533 um die Doppeltürme erweitert wurde.Nach Bränden (1548 und 1584) erfolgte ein Neubau durch den vom Kurfürsten bestellten Münchener Baumeister Veit Schmidt unter Einbeziehung des Chores von 1470/80 und des Turmes von 1513-33.
In diesen Jahren entstanden die hoch aufragenden Doppeltürme. Bauführer war der spätere Klosterbaumeister von Beyharting, Caspar Pfister.

Nachdem die Zahl der Wallfahrer stetig zunahm, erfolgte unter Kurfürst Maximilian I. ein Neubau nach Plänen des Münchner Baumeisters Veit Schmidt, wobei Teile des Vorgängerbaus sowie die Türme beibehalten wurden. Nach zwei Jahren Bauzeit konnte der Kirchenneubau am 1. September 1630 geweiht werden. Nach der letzten Sanierung ungefähr in 1937 waren in den vergangenen Jahren umfangreiche Maßnahmen zur Verbesserung der Standsicherheit, zur Instandsetzung der Naturschieferdeckung und zur Instandsetzung der stark verschmutzten Raumschale notwendig. Die Sachverständigen entschieden sich für die weitestgehende Wiederannäherung des Kirchenraums an das ursprüngliche Erscheinungsbild der Raumschale von 1630 durch Abnahme der verunklärenden Überfassungen unter Belassung der ersten, für eine Konservierung der Turmhalle sowie für Renovierungsanstriche der neugotischen Kapelle und der Sakristei. Es wurde im Jahr 2020 fertiggestellt und kostete € 7,9 Mio. Jährlich kommen Marienwallfahrer zu dieser Kirche, denn es geschahen hier so manche Wunder. Das erste nachgewiesene Heilungswunder war im Jahre 1441, als eine unheilbar kranke Frau plötzlich genesen war. Hinter dem Altar finden sich mittlerweile viele Gesten der Marienverehrung und Danksagungen.

Tuntenhausen zählt neben Altötting und Andechs zu den drei altbayrischen Wallfahrtsorten. Der Gnadenort Tuntenhausen ist nach wie vor ein beliebtes Pilgerziel.

Fotos: Rainer Nitzsche

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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