Naturbeobachtungen am Chiemsee
Ein Hauch von Frühling vertrieb die Eiseskälte und ich hoffte, bei meinen Besuchen am Chiemsee vielleicht schon die ersten Afrikaheimkehrer anzutreffen. Doch der kalte Ostwind macht mir schnell klar, dass Blaukehlchen und Tüpfelsumpfhuhn zurecht die Heimreise an den Chiemsee noch nicht angetreten hatten.
In der Hirschauer Bucht gründelten 15 Singschwäne, als noch zwei weitere Artgenossen landeten. Unmittelbar neben den Singschwänen erbeutete der Seeadler eine Brachse, mit der er von Möwen verfolgt ins Delta abstrich. Rostgänse kehrten nach der vom Adler verursachten Aufruhr unter den Wasservögeln nach kurzer Zeit wieder in die Bucht zurück. Kolbenentenerpel eiferten um die Gunst der wenigen Weibchen und ein Silberreiher wagte sich auf das noch vorhandene schmale Eisband am Seeufer, flüchtete aber vor den begeisternden Rufen einiger Turmbesucher.
Da ich am Donnerstag den Flamingo im Irschener Winkel verpasst hatte, versuchte ich am Samstagmorgen noch einmal mein Glück und konnte wie auf Bestellung den Vogel bei bestem Licht im Flug und in Ufernähe schwimmend fotografieren. Ein auffliegender Schwarm Reiherenten hatten den Flamingo beunruhigt und zu einer Flugrunde aufgescheucht.
Text und Fotos: Andreas Hartl