Die Zahl 40 weist in der Bibel immer auf etwas Fundamentales, Grundlegendes hin. Es ist also eine Zahl mit enormer Symbolkraft. 40 Tage und Nächte dauerte die Sintflut, 40 Jahre lang wanderte das Volk Gottes durch die Wüste ins gelobte Land, 40 Tage lang war Mose auf dem Berg Sinai, um die 10 Gebote zu erhalten, 40 Tage brauchte der Prophet Elija zum Berg Horeb, um dort Gott im leisen Säuseln zu entdecken. Und Jesus Christus ist, wie wir gerade hörten, 40 Tage lang in der Wüste, um sich auf seine Sendung in der Welt vorzubereiten.
Die Fastenzeit, die österliche Bußzeit, in der wir uns seit Aschenmittwoch befinden, dauert auch 40 Tage. Das heißt, aus biblischer Sicht bieten mir diese 40 Tage jedes Jahr die Möglichkeit, an meinem Leben etwas Grundlegendes zu verändern. Es geht um das Nachdenken darüber, was ich tun kann oder soll, um mich oder mein Leben wieder neu auf Gott hin auszurichten, es geht darum loszulassen, was meinen Weg zu Gott verstellt, und neu zu beginnen, was mir dabei hilft, Gott näher zu kommen. Liebe Pfarrgemeinde, Bekehrung bedeutet, dass wir bereit sind, uns dem Willen Gottes ganz zu unterstellen. „Gott soll die Nummer Eins sein in unserem Leben.“ Nutzen wir die 40 Tage, damit wir mit Jesus wahrhaft Auferstehung feiern können. Möge diese Zeit der Fasten uns zu einer Zeit der Umkehr und Besinnung werden. Dann steht Gott in unserem Leben im Mittelpunkt.
Ich wünsche Ihnen von Herzen eine besinnliche Fastenzeit. Ihr P. Joshy, Pfarrvikar – entnommen dem März-Pfarrbrief der Pfarrei „Maria Himmelfahrt“ in Prien / Foto: Pater Joshy bei einem Interview