Kirche

Kardinal Marx weiht Sr. Francesca Šimuniová zur Äbtissin

Anlässlich der Weihe von Schwester Francesca Šimuniová zur Äbtissin der Benediktinerinnenabtei Venio hat Kardinal Reinhard Marx den Wert der Klöster betont als „Orte, wo Gott sich finden lässt“. Diese Räume offen zu halten „in dieser turbulenten Welt, in dieser beunruhigenden, umbrechenden Zeit auch für die Kirche, ist ganz wichtig“, sagte der Erzbischof von München und Freising. Bei dem Weihegottesdienst in der Nymphenburger Kapelle der Abtei dankte Marx allen Ordensleuten für ihren Dienst und wünschte der neuen Äbtissin Gottes Segen „für diese wichtige Berufung, mit Ihrer Gemeinschaft dieses Kloster zu prägen, zu gestalten und damit ein wichtiges Zeichen zu setzen für die Gegenwart Gottes in unserer Welt“.

Ordensleute bezeichnete Marx als Menschen, „die geprägt sind von der Berufung, Gott zu suchen und einen Raum zu schaffen, damit Menschen in Berührung kommen mit diesem Geheimnis“. Immer neu Raum für die Begegnung mit Gott zu schaffen, sei laut Marx „ein lebenslanger Weg“ und bedeute, „sich aufzumachen, sich zu öffnen für diese Wirklichkeit, aber dann zu erkennen, dass er schon auf der Suche nach mir ist“. Angesichts der Relevanz der Klöster für die Zukunft der Kirche betonte Marx, „dass diese Orte bleiben werden, sich erneuern und neue Formen finden werden“, wie es auch in der Geschichte der Abtei Venio der Fall gewesen sei.

Die neue Äbtissin, Sr. Francesca Šimuniová, wurde 1973 als Stanislava Šimuniová geboren. Sie ist in der nordöstlich der tschechischen Hauptstadt gelegenen Stadt Brandeis an der Elbe-Altbunzlau aufgewachsen. An der Prager Karlsuniversität studierte sie Sonderpädagogik und arbeitete anschließend mit sozial benachteiligten Menschen. Von 2003 bis 2020 wirkte Šimuniová als Landesbeauftragte der „Aktion Sühnezeichen Friedensdienste“ in der Tschechischen Republik.

2008 trat Šimuniová in die benediktinische Kommunität Venio ein, wo sie 2014 die Ewige Profess ablegte. Als Namenspatronin wählte sie die heilige Francesca von Rom. Nach der Beendigung des Noviziats lebte die Ordensschwester in der Niederlassung der Gemeinschaft auf dem Weißen Berg in Prag, neben München die zweite Heimat von Venio. Von dort aus engagierte sie sich für die Ökumene und initiierte zahlreiche konfessions- und religionsverbindende Aktivitäten. Am 2. Januar 2021 wurde die 47-Jährige von ihrer Gemeinschaft zur Äbtissin gewählt. Ihr Hauptwohnsitz wird künftig München sein, regelmäßige Aufenthalte in Prag sind ebenfalls Teil ihrer Aufgabe.

Sr. Francesca Šimuniová folgt auf Sr. Carmen Tatschmurat, die die Gemeinschaft seit 2010 zuerst als Priorin und dann ab 2013 als erste Äbtissin leitete. Aktuell gehören Venio an beiden Standorten insgesamt 20 Schwestern an, die klösterliches Leben mit alltäglicher Berufstätigkeit verbinden. Die Schwestern sind zum Beispiel als Krankenschwester, Ärztin, Lehrerin oder EDV-Verantwortliche tätig. Weitere Informationen über die Abtei gibt es unter www.venio-osb.org.

Bericht und Fotos: Erzdiözese München und Freising


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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