Kirche

Kardinal Marx weiht neue Äbtissin der Abtei Venio

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Kardinal Reinhard Marx weiht am Samstag, 13. Februar, Sr. Francesca Šimuniová OSB zur Äbtissin der Benediktinerinnenabtei Venio, die in München und Prag beheimatet ist. Die Weihe durch den Erzbischof von München und Freising findet im Rahmen eines Pontifikalamts um 10 Uhr in der Münchner Kapelle des Konvents statt, bedingt durch die Maßnahmen zum Schutz vor Corona im engsten Kreis der Gemeinschaft. Francesca Šimuniová folgt auf Sr. Carmen Tatschmurat, die die Gemeinschaft seit 2010 zuerst als Priorin und dann ab 2013 als erste Äbtissin leitete.

Sr. Francesca Šimuniová, geboren 1973 als Stanislava Šimuniová, ist in der nordöstlich von Prag gelegenen tschechischen Stadt Brandeis an der Elbe-Altbunzlau aufgewachsen. An der Prager Karlsuniversität studierte sie Sonderpädagogik und arbeitete anschließend mit sozial benachteiligten Menschen. Von 2003 bis 2020 wirkte Šimuniová als Landesbeauftragte der „Aktion Sühnezeichen Friedensdienste“ in der Tschechischen Republik. Für den Verein, der Freiwilligendienste und Begegnungsprogramme organisiert, koordinierte und betreute sie die Mitarbeit von Jugendgruppen aus Deutschland in Einrichtungen für Shoa-Überlebende, in Gedenkstätten oder in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung. 2008 trat Šimuniová in die benediktinische Kommunität Venio ein, wo sie 2014 die Ewige Profess ablegte. Als Namenspatronin wählte sie die heilige Francesca von Rom. Nach der Beendigung des Noviziats lebte die Ordensschwester in der Niederlassung der Gemeinschaft auf dem Weißen Berg in Prag. Von dort aus engagierte sie sich für die Ökumene und initiierte zahlreiche konfessions- und religionsverbindende Aktivitäten. Zuletzt absolvierte Sr. Francesca eine mehrjährige psychotherapeutische Fortbildung in Gesprächsführung und nahm 2019 an einem Leadership-Kurs in der Benediktinischen Hochschule Sant’Anselmo in Rom teil. Am 2. Januar 2021 wurde die 47-Jährige von ihrer Gemeinschaft zur Äbtissin der Abtei Venio gewählt. Ihr Hauptwohnsitz wird künftig München sein, regelmäßige Aufenthalte in Prag sind ebenfalls Teil ihrer Aufgabe.

Die Abtei Venio geht zurück auf eine der Liturgischen Bewegung verbundene Gebetsgemeinschaft junger Frauen um M. Agnes Johannes (1900-1993). Die Gründerin der Gemeinschaft versammelte, inspiriert vom benediktinischen Chorgebet und dem klösterlichen Tagesrhythmus, junge Frauen in München zum gemeinsamen Stundengebet. 1927 wurde die Gemeinschaft durch den damaligen Erzbischof von München und Freising, Kardinal Michael von Faulhaber, als Vita communis anerkannt und 1957 der Bayerischen Benediktinerkongregation angegliedert. 1992 folgte die Anerkennung als „Ordensinstitut bischöflichen Rechts“ und die Aufnahme in die Benediktinische Konföderation. 2007 gründete die Kommunität eine Niederlassung am Weißen Berg in Prag. Der Name Venio („ich komme“) zitiert Psalm 40, 8f: „Siehe, ich komme, … um deinen Willen, Gott, zu tun“ und bedeutet für die Schwestern eine doppelte Bewegung: die Ausrichtung auf Gott und die Zuwendung zur Welt, als monastisch lebender Mensch mitten unter den Menschen zu leben. So verbinden die Schwestern klösterliches Leben mit alltäglicher Berufstätigkeit. Aktuell gehören der Gemeinschaft 20 Schwestern an. (hs)

Bericht und Foto: Erzbischöfliches Ordinariat – Foto: die neue Äbtissin der Abtei Venio, Sr. Francesca Simuniova, OSB

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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