In jedem noch so kleinen Dorf gibt es eine freiwillige Feuerwehr. Sie kümmert sich um Schäden, Gefahren und die Sicherheit ihrer Mitbürger. Die freiwilligen Feuerwehren, wie wir sie heute kennen, gibt es jedoch erst seit ca. 200 Jahren.
Die erste »Feuerwehr« im alten Rom wurde von Kaiser Augustus um 6 v. Chr. gegründet, die sogenannte »Vigiles« (Wächter). Erst als im europäischen Mittelalter die Städte wuchsen, führte man um 1086 Feuerlöschordnungen ein. In ihnen war beispielsweise geregelt, wie sich die Bürger im Brandfall verhalten mussten und welche Bauweisen zulässig waren. Außerdem mußten die wichtigen Handwerksvereinigungen – die Zünfte und Gilden – Löscheimer und anderes Material zur Verfügung stellen. Den Nachtwächtern wurde die Aufgabe übertragen, Feuer unverzüglich zu melden. Viele Städte stellten außerdem sogenannte Türmer an, die von Kirchtürmen Ausschau nach Bränden hielten. Das einzige Löschmittel Wasser mußte mühsam mit Ledereimern zum Brandort transportiert werden. Lederne Feuerwehrschläuche waren wohl seit dem 16. Jahrhundert, einfache Feuerspritzen bereits im 15. Jahrhundert in Gebrauch. Die Feuerspritze mit Kolbenpumpe, wie sie schon die Römer kannten, mußte 1655 zum zweiten Mal erfunden werden.
Im 19. Jahrhundert wurden auch die ersten freiwilligen Feuerwehren in Oberbayern gegründet. Derzeit gibt es 7672 Wehren in Bayern. 1315 davon in Oberbayern. Dazu kommen noch zwei Berufsfeuerwehren in München und Ingolstadt, 47 Werksfeuerwehren und 20 Betriebsfeuerwehren. Das sind rund 68.000 aktive Feuerwehrmänner und -frauen und zusätzlich 10.000 jugendliche Feuerwehranwärter in 1.100 Jugendgruppen. Organisiert werden sie seit 1995 vom Bezirksfeuerwehrverband Oberbayern. Rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr sorgen unsere Feuerwehrler dafür, daß Brandschutz und Technische Hilfeleistung überall und qualitativ hochwertig sichergestellt sind.
Gott zur Ehr – dem Nächsten zur Wehr
Bericht: Aus »Der Oberbaierische Fest-Täg- und Alte-Bräuch-Kalender 2021 – Das Jahrbuch mit vielen interessanten Beiträgen aus ganz Oberbayern« (www.raab-verlag.info)